Enormes Potenzial für Passivhäuser und Niedrigstenergie-Häuser
(4.8.2004) Der Ausbau von Passivhäusern und Niedrigstenergie-Häusern wird in den kommenden Jahren ein hochdynamisches Wachstum erleben. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE, die in Zusammenarbeit mit dem Freiburger Büro für Solarmarketing und der Energieagentur Regio Freiburg GmbH erstellt wurde. Auftraggeber war die Fa. Maico in Villingen-Schwenningen, Hersteller von Lüftungs- und Heizsystemen für Passivhäuser und Entwicklungspartner des Fraunhofer ISE.
Im Rahmen der Studie wurden bundesweit insgesamt 180 Architekten, Bauträger, Fertighaushersteller, Haustechnikplaner und Lüftungsgerätehersteller telefonisch zur Einschätzung der Entwicklung optimierter Bauweise befragt. Darüber hinaus wurden weitere 25 Berater, Wissenschaftler und Vertreter von Förderinstitutionen in ausführlichen Expertengesprächen interviewt. Zusätzlich wurden in ähnlicher Weise die Potenziale in Österreich und der Schweiz untersucht.
Experten wie Branchenvertreter gehen von einer sehr dynamischen Marktentwicklung für Passivhäuser und Niedrigstenergie-Häuser aus. Im Mittel wird geschätzt, dass im Jahre 2010 nahezu jedes fünfte neu gebaute Haus in Passivhaus-Bauweise und zusätzlich jedes dritte Haus Niedrigstenergie-Bauweise entstehen wird. "Viele der Umfrageteilnehmer waren der Ansicht, dass es bereits heute eigentlich keinen Grund gebe, mit einem schlechteren Energiestandard zu bauen. Dies belegt, dass in der Baubranche ein neuer Trend unmittelbar bevorsteht", so Andreas Bühring, Projektleiter am Fraunhofer ISE. So deutlich seien die Vorteile durch geringen Heizwärmeverbrauch, hohen Wohnkomfort und minimale Mehrkosten, die sich schon heute amortisieren und von den steigenden Energiepreisen unabhängiger machen.
Das Freiburger Büro für Solarmarketing entwickelte aus den
Umfrageergebnissen konkrete Szenarien für die quantitative Marktentwicklung der
Passivhaus- und Niedrigstenergie-Bauweise. Die Ergebnisse sind beeindruckend:
Selbst im Trendszenario wird das Marktvolumen für Passivhäuser im Jahr 2010
gegenüber 2003 von ca. 1.300 auf nahezu 60.000 Wohneinheiten pro Jahr steigen.
Der Markt für Niedrigstenergie-Häuser wird sogar von gegenwärtig ca. 3.500 auf
nahezu 100.000 Wohneinheiten in 2010 wachsen. Die Hälfte des Neubaus wird dann
als Niedrigstenergie- oder Passivhaus errichtet.
"Diese Entwicklung wird nicht von alleine eintreten, sie erfordert eine
grundsätzliche Neuorientierung der Kommunikations- und Vermarktungsstrategie bei
Architekten, Anbietern und Planungsbüros", so Jürgen Leuchtner vom Büro für
Solarmarketing. Nahezu alle befragten Experten hatten in der Umfrage die
Notwendigkeit geäußert, den Markt strategisch und offensiv anzusprechen, um die
vorhandenen Potenziale erfolgreich zu mobilisieren.
Das Fraunhofer ISE unterstützt Industrieunternehmen bei der Entwicklung von Lüftungs-Kompaktgeräten mit Abluftwärmepumpe zur effizienten Wärmeversorgung und Lüftung dieser Gebäude. In Feldversuchen und auf dem Teststand des Instituts untersuchen die Forscher die Geräte unterschiedlicher Hersteller, um ihnen bei der Optimierung der Versorgungstechnik zu helfen.
siehe auch:
- Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE
- Büro für Solarmarketing
- Energieagentur Regio Freiburg GmbH
- MAICO Elektroapparate Fabrik
- Baustoff-Fachhandel will Energieschleudern den Garaus machen (22.1.2005)
- VdZ-Information stellt Energiesparkonzepte auf den Prüfstand (22.1.2005)
- 23 neue Hebel Häuser zum Wohlfühlen (28.12.2004)
- VPB warnt: Passivhaus ist nicht gleich Passivhaus (6.12.2004)
- Gesunde Raumluft im Niedrigenergiehaus (10.11.2004)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- Wärmerückgewinnung für Etagenwohnungen und größere Häuser (13.5.2004)
- Systemlösungen für Niedrigenergie- und Passivhäuser (14.1.2004)
siehe zudem:
- Literatur / Bücher zu den Themen Passiv- und Niedrigenergiehaus, ökologisches Bauen, Klimatechnik bei Amazon
- Lüftung, Wärmerückgewinnung, Dämmen, Wärmepumpen und regenerative Energie bei BAULINKS.de