"Aktion pro Eigenheim" hofft auf Bau-Frühling
(11.4.2003) Als "einen Sieg der Vernunft" hat die "Aktion pro Eigenheim" die Beschlüsse des Vermittlungsausschusses bezeichnet. Damit sei die von der Bundesregierung geplante Kürzung der Eigenheimzulage abgewehrt. Bauherren erhalten auch in Zukunft die volle staatliche Förderung. Eine Familie mit einem Kind wird somit beim Neubau weiterhin mit 26.560 Euro, beim Erwerb eines Altbaus mit 16.338 Euro vom Staat unterstützt. Aktionssprecher Max Schierer sagte in einer ersten Stellungnahme: "Unser Dank gilt der Opposition im Bundestag und den unionsgeführten Ländern, die mit ihrem strikten Nein zu den Regierungsplänen dafür gesorgt haben, dass Millionen Bauwillige ihren Traum von den eigenen vier Wänden nicht begraben müssen." Gleichzeitig appellierte Max Schierer an Bundesrat und Bundestag, auch künftig jede Veränderung der Eigenheimzulage zu verhindern: "Die Verunsicherung der Bauherren und der Bauwirtschaft muss mit den heutigen Beschlüssen des Vermittlungsausschusses endgültig vorbei sein."
"Die Eigenheimzulage ist und bleibt das wichtigste Förderinstrument für den privaten, selbst genutzten Wohnungsbau", verdeutlichte Max Schierer. Nachdem die Regierungspläne zur Streichung der Eigenheimzulage bekannt geworden waren, hatten 35 Prozent der bauwilligen Familien ihr Vorhaben gestoppt. In der Baubranche drohte damit der Verlust weiterer 200.000 Arbeitsplätze im Jahr 2003. "Da jetzt wieder Rechtssicherheit besteht, hoffen wir auf einen neuen Bau-Frühling in Deutschland", so der Aktionssprecher. Mit historisch niedrigen Hypothekenzinsen und rückläufigen Baukosten seien auch die sonstigen Rahmenbedingungen für den Eigenheimbau äußerst günstig.
"Hans Eichel wird noch sehr dankbar sein"
Zu den Gewinnern zählt nach den Worten von Max Schierer nicht nur die Baubranche. Auch der Staat profitiere von einem Bau-Frühling. Wie das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung in seiner "Wirkungsanalyse Eigentumszulage" belegt habe, komme jeder staatliche Euro, der in den privaten Wohnungsbau investiert werde, drei- bis vierfach in Form von Steuern und Sozialabgaben in die öffentlichen Kassen zurück. Allein die Mehrwertsteuer für ein durchschnittliches Einfamilienhaus übersteige bereits die Fördersumme. Max Schierer wörtlich: "Bundesfinanzminister Hans Eichel wird noch sehr dankbar dafür sein, dass es die Eigenheimzulage weiter in ihrer bisherigen bewährten Form gibt. Unser Einsatz jedenfalls hat sich gelohnt."
zur Erinnerung: Die "Aktion pro Eigenheim" geht auf eine Initiative des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel e.V. (BDB), München, zurück. Das erste Bündnis von privaten Bauherren und den Verbänden der Bauwirtschaft in der Geschichte der Bundesrepublik kämpfte über Monate hinweg mit zahlreichen Aktionen wie Großdemonstration, Mahnwache und Übergabe von "Denksteinen" an Bundestags- und Landtagsabgeordnete für den Erhalt der staatlichen Unterstützung - mit Erfolg.
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