Holzfenster richtig beschichten: Anstrichguppen-Tabelle wird zu wenig beachtet
(18.12.2002) Reklamationen von Bauherren wegen Anstrichschäden an Holzfenstern ließen sich größtenteils vermeiden, würde bereits bei der Bauplanung die Anstrichgruppen-Tabelle des Rosenheimer Instituts für Fenstertechnik (ift) berücksichtigt. Dies ergab eine Untersuchung der Arbeitsgruppe Oberfläche der Initiative ProHolzfenster e.V. in Mintraching bei Regensburg.
"Wir mussten feststellen, dass diese Anstrichgruppen-Tabelle in der Praxis kaum Beachtung findet. Trotz neuer Materialien und Beschichtungssysteme ist sie jedoch nach wie vor aktuell", berichtet Andreas Neumeier von der Initiative ProHolzfenster. Vergrauungen und im schlimmsten Falle Fäulnisschäden durch wasserunterwanderte Anstrichfilme können die Folge sein, wenn Fehler bei der Wahl der Beschichtung gemacht werden. Eine kompetente Bauplanung kann dies verhindern, indem sie bestimmte Anforderungen bereits in der Leistungsausschreibung festlegt. So hängt die zu verwendende Beschichtung von den Faktoren Holzart und Holzqualität, Konstruktion und Verarbeitung sowie von der Klimabeanspruchung ab. Welche Renovierungsintervalle notwendig sind, ergibt sich durch die Kombination dieser Faktoren mit dem gewählten Beschichtungssystem (lasierend oder deckend, hell oder dunkel).
Architekten und Bauherren haben also nicht nur die Möglichkeit, auf die Stärke der späteren Bewitterung durch entsprechende bauliche Planung Einfluss zu nehmen. Sie können durch entsprechende Ausschreibungs-Maßgaben auch die Renovierungsintervalle aktiv mitgestalten. Ausführlich Aufschluss über die jeweils geeigneten Beschichtungssysteme gibt das Merkblatt HO.01 "Klassifizierung von Beschichtungen für Holzfenster und –Haustüren" des Verbands der Fenster- und Fassaden-Hersteller in Frankfurt/Main. Es basiert auf der Anstrichgruppen-Tabelle des ift Rosenheim und kann über den Online-Shop www.window.de bezogen werden.
"Anstrich-Check" für Architekten und Bauherren
Weil Bauherren die Vorteile von Holzfenstern wieder zunehmend schätzen – angenehme Wohnatmosphäre, gute Wärmedämmung, hervorragendes Ökoprofil, um nur einige Stichworte zu nennen –, ist kompetente Beratung seitens des Bauplaners besonders wichtig. Als Argumentationshilfe für Architekten hat die Initiative ProHolzfenster eine handliche Sofort-Checkkarte aufgelegt. Die übersichtliche Tabelle gibt im Nu Aufschluss über die Bewitterungssituation, die daraus folgende Beschichtungs-Empfehlung sowie die notwendigen Renovierungsintervalle.
Der "Anstrich-Check" kann gratis angefordert werden bei der Initiative ProHolzfenster e.V.:
- Fax-Nr. 09406 / 959907 oder
- per Download: Druckauflösung (380 kb)
siehe auch:
- Initiative ProHolzfenster e.V.
- Rosenheimer Institut für Fenstertechnik (ift)
- Verband der Fenster- und Fassaden-Hersteller
ausgewählte weitere Meldungen:
- EnEV-gerecht und für den gehobenen Niedrigenergiebereich geeignet: wärmegedämmte Holzfenster! (10.8.2001)
- Nicht streichen, sondern pflegen - so bleiben Holzfenster viele Jahre schön (27.6.2001)
siehe zudem:
- Literatur / Bücher zu den Themen "Fenster", "Energieeinsparverordnung" bei Amazon.de
- "Fenster", "Farben und Lacke" auf Baulinks