Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.: Weitere Eintrübung der ostdeutschen Bauwirtschaft im 3. Quartal 2001
(7.12.2001) Die konjunkturelle Talfahrt im ostdeutschen Bauhauptgewerbe nimmt kein Ende: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, ging der baugewerbliche Umsatz im Bauhauptgewerbe im 3. Quartal 2001 – zum achten Mal in Folge - zurück und zwar um 12,8 Prozent. Für die ersten drei Quartale ergibt sich damit ein Minus von 16,9 Prozent. Der weitere Einbruch der Auftragseingänge von 11,1 Prozent im 3. Quartal (1.-3. Quartal: -15,4 Prozent) lässt auch für die nahe Zukunft nichts Gutes erwarten.
Die Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahl sind gravierend: Ende des 3. Quartals waren 256.000 Beschäftigte im Bauhauptgewerbe tätig; das sind 16,4 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Die DIHK-Herbstumfrage lässt auch im nächsten Jahr keine wesentliche Besserung erwarten. Nur 6 Prozent der befragten ostdeutschen Bauunternehmen hoffen auf ein günstigeres Geschäftsjahr 2002. Jedes zweite Unternehmen befürchtet eine erneute Reduktion des Geschäftsvolumens.
Weiterhin ist der Wohnungsbau besonders stark betroffen: Der baugewerbliche Umsatz verzeichnet im 3. Quartal ein Minus von 26,6 Prozent (1.-3. Quartal: -28,5 Prozent). Die Nachfrage nach Wohnungsbauleistungen blieb um -26,3 Prozent hinter dem Vorjahresniveau zurück. Für die ersten drei Quartale 2001 ergibt sich ein Rückgang von 33,5 Prozent. Eine Trendwende ist vorerst nicht zu erwarten: Denn auch die Baugenehmigungen sind in den ersten neun Monaten um 24,6 Prozent zurückgegangen.
Der baugewerbliche Umsatz im Wirtschaftsbau ging im 3. Quartal um 5,4 Prozent zurück. Die ersten drei Quartale schließen mit einem Minus von 11,5 Prozent. Die leichte Erholung, die sich Anfang des 3. Quartals in der Nachfrage nach Wirtschaftsbauleistungen abgezeichnet hatte, wurde jäh unterbrochen. Die Ereignisse vom 11. September drücken die Stimmung: Der Auftragseingang ging im September um 15,8 Prozent zurück. Insgesamt verzeichnet das 3. Quartal ein Minus von 7,8 Prozent (1.-3. Quartal: -13,6 Prozent). Dies ist vor allem auf den Wirtschaftshochbau mit - 13 Prozent zurückzuführen; der Wirtschaftstiefbau weist hingegen nur ein Minus von 0,5 Prozent auf.
Auch die öffentlichen Auftragsgeber sind sehr zurückhaltend. Der baugewerbliche Umsatz ging im 3. Quartal um 6,3 Prozent zurück. Die ersten drei Quartale verzeichnen einen Rückgang von 10,4 Prozent. Der Anstieg des Auftragseingangs im 2. Quartal um 0,7 Prozent setzte sich nicht fort. Die Nachfrage blieb im 3. Quartal um 6,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau (1.-3. Quartal: -5,4 Prozent). Selbst der Straßenbau, der im 2. Quartal anzog und den gesamten Öffentlichen Bau zu einem Plus verhalf, ist seit Juli wieder rückläufig. Für die nahe Zukunft ist kein Anstieg zu erwarten, da die Umschichtung der von der DB AG nicht abgerufenen Mittel in Straßenbauprojekte - trotz des aufgestauten Baubedarfs - nun doch nicht erfolgen soll.
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