HDB: Ausbildungsbilanz 2000
(12.3.2001) Die anhaltende Baukrise ist auch an der Ausbildung von gewerblichen Nachwuchskräften nicht spurlos vorübergegangen. Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie jüngst mitteilte, ist die Zahl der jungen Leute, die im Ausbildungsjahr 2000/2001 die Ausbildung in einem Bauberuf aufgenommen hatten, um 13,5 % auf 17.100 zurückgegangen. Wie nicht anders zu erwarten ist der Rückgang in den neuen Bundesländern bei einem Minus von 16,6 % besonders stark ausgefallen (Westdeutschland: - 8,7 %). Insgesamt hatten sich zum Jahresende 2000 62.200 junge Bundesbürger in der Ausbildung zu einem Bauberuf gefunden; das waren 10 % weniger als zum Jahresende 1999.
In den meisten Bundesländern ist jedoch trotz des Rückgangs der Lehrlingszahlen noch nicht mit einem Mangel an Facharbeitern zu rechnen, heißt es beim Hauptverband. Um einen qualifizierten Facharbeiterstamm zu erhalten, müssen auf 100 Facharbeiter 10 bis 12 Lehrlinge ausgebildet werden; diese Relation wird zur Zeit noch erreicht. Erste Engpässe im Bereich der Facharbeiter insbesondere in Südwestdeutschland deuten jedoch darauf hin, dass diese Gleichgewichtssituation jedoch nicht mehr in allen Regionen gegeben ist. Dies kann sich auch in anderen Regionen schnell zum Nachteil der Betriebe verändern. Der Hauptverband appelliert deshalb an die Bauunternehmen, auch in schwieriger Zeit in den Ausbildungsanstrengungen nicht nachzulassen und damit ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung für die junge Generation nachzukommen.
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ist die Ausbildungsbereitschaft in der Bauwirtschaft - auch im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweige - erfreulich hoch. Noch immer bilden knapp 24.000 Betriebe Lehrlinge aus; das ist fast jeder dritte Betrieb des deutschen Bauhauptgewerbes. Zur Finanzierung der Ausbildung haben die Betriebe des deutschen Bauhauptgewerbes im Jahre 2000 gemeinsam über die Berufsbildungsumlage 761 Mio. DM aufgebracht.
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