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„Software im Bau” von der Fraunhofer-Allianz Bau

(11.3.2012) Zu Beginn des 21.Jahrhunderts steht die Bauindustrie vor großen Herausforderungen. Durch die stetig steigenden Ansprüche bei Sicherheit und Nachhaltigkeit und die rasanten technologischen Entwicklungen in der Bauwirtschaft ist ein effizientes Reagieren auf diese Anforderungen ohne intelligente Softwaresysteme nicht mehr möglich. Daher befassen sich innerhalb der Fraunhofer-Allianz Bau insgesamt sechs Institute mit „Software im Bau”. Spannende Fraunhofer-Themen sind die Softwarefamilie „WUFI” des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP, die Forschungsprojekte des vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO initiierten Innovationsnetzwerks „FUCON”, sowie die vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE entwickelten intelligenten Energiesysteme und das energieautarke Funksensornetzwerk des Fraunhofer-Instituts für Kurzzeitdynamik EMI.

Kampf gegen Feuchte in Gebäuden und ein spannendes Innovationsnetzwerk

Das Fraunhofer IBP erforscht aktuell mit Hilfe der Softwarefamilie „Wärme und Feuchte instationär” (WUFI) die Temperatur und Feuchtverhältnisse in Bauwerken und deren Außenwänden, um mögliche Energieverluste durch Kältebrücken, Verdunstung oder Lüftungen vorzeitig identifizierbar und reduzierbar zu machen. Dadurch sollen effektiv Energie und Kosten gespart sowie nachhaltige Bauplanung gefördert werden können. Zugleich werden auch die Raumklimafaktoren auf ihre Zusammenhänge überprüft, um damit die optimale Anpassung an das individuelle Wohlbefinden der Bewohner zu ermöglichen - siehe z.B. Baulinks-Beitrag "Kulturdenkmäler im Klima- und Tourismus-Stress" vom 11.12.2011.


Schloss Linderhof (Google-Maps) gehört mit jährlich rund 450.000 Besuchern zu den beliebtesten Schlössern in Bayern.

Bereits seit 2007 entwickelt das Fraunhofer IAO mit Hilfe des Verbundforschungsprojektes „Future Construction” (FUCON) ein Innovationsnetzwerk, um Methoden und Strategien für das nachhaltige Bauen von morgen zu konstruieren. Neben dem Fraunhofer IAO beteiligen sich unter anderem auch Schüco, ThyssenKrupp und das Institut für Baubetriebslehre der Universität Stuttgart in diesem Verbund. Die aktuellen Forschungsprojekte haben ihre Schwerpunkte dabei im strategischen Innovationsmanagement Bau, den wissensbasierten Planungsmethoden und der digitalen Produktion - siehe auch "FUCON - Forschung für das Bauen der Zukunft" vom 22.7.2007.

Die darin entworfenen Szenarien für die Bauwirtschaft der Zukunft beschäftigen sich unter anderem mit dem Thema „Parametric Age 2020”. Dort werden mit Hilfe von innovativen Prozessen die Möglichkeiten für individuelles Bauen erforscht, um zukünftig höchste Kunden- und Umweltanforderungen erfüllen zu können. Ebenfalls Teil von FUCON ist der Innovationsradar Bau. Dieser fungiert als eine Art Bibliothek sämtlicher Bauinnovationen und unterstützt damit die verschiedenen Prozesse der Bauplanung und Bauforschung.

Intelligente Energiesysteme und mehr Sicherheit in Tunnelanlagen durch Funksensoren

Die effiziente Verwendung von erneuerbaren Energien ist ein Forschungsschwerpunkt des Fraunhofer ISE. Mit der Entwicklung von intelligenten Energiesystemen soll die nachhaltige Erzeugung und Nutzung von erneuerbaren Energien gewährleistet werden. Die modernen Informations- und Kommunikationssysteme des Fraunhofer ISE können auch ungenutzte Potenziale erschließen und dadurch nach und nach ein nachhaltiges Energiesystem aufbauen. Mit dem SmartEnergyLab, einem hochmodernen Testlabor für Energiesysteme im Verteilnetz, können zudem Smart Homes und Smart Grid-Technologien effektiv analysiert und weiterentwickelt werden. Das Fraunhofer EMI entwickelte in Zusammenarbeit mit dem Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) der Universität Freiburg und der EnOcean GmbH ein energieautarkes Funksensornetzwerk. Dieses kann nachhaltig die Sicherheit in Tunneln oder einsturzgefährdeten Gebäuden erhöhen. Die einzelnen Funksensorknoten werden dabei in die Wände eines Bauwerks integriert und ermöglichen im Ernstfall eine zeitnahe und klare Lagebewertung, die die Sicherheit bei Evakuierungs- und Rettungsaktionen deutlich verbessert. Die Effektivität des energieautarken Funksensornetzwerkes konnte in einem Großversuch bereits nachgewiesen werden.

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