Zukunft von Architekten und Ingenieuren in der EU: Zwischenbericht zum Statusbericht 2000plus
(23.6.2002) Auch zehn Jahre nach der Deutschen Wiedervereinigung ist die Situation für Architekten und bestimmte Ingenieurssparten im Bauwesen schwierig. Um die Zukunft von Architekten und Ingenieuren in der EU zu ergründen, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWI) im November 2001 den "Statusbericht 2000plus – Architekten/Ingenieure" in Auftrag gegeben. Ein erster Zwischenbericht liegt nun vor.
Die beauftragte interdisziplinäre Forschungsgemeinschaft wird von Professor Rainer Mertes vom Fachgebiet Planungs- und Bauökonomie der Technischen Universität Berlin geleitet. Die Studie untersucht den Status quo sowie die aktuellen Rahmenbedingungen von Architekten und Ingenieuren. Damit soll die Situation der Berufsgruppen besser beurteilt werden können. Im Fokus stehen insbesondere Fragen der wachsenden Internationalisierung der Märkte sowie der Qualitätssicherung von Entwurfs- und Planungsleistungen. Auch die geltende "Honorarordnung für Architekten und Ingenieure" (HOAI) wird im Hinblick auf EU-Recht und den sich erweiternden EU-Binnenmarkt überprüft. Schließlich sollen Vorschläge zur Novellierung der HOAI sowie Empfehlungen für flankierende Maßnahmen erarbeitet werden.
Nach dem Zwischenbericht erfüllt die HOAI grundsätzlich die Anforderungen des EU-Rechts. Doch um sie "binnenmarkttauglich" zu machen, müssen unter anderem die Marktzutrittschancen für Staatsangehörige anderer EU-Länder verbessert werden. Zudem muss das Preisrecht mit dem europäischen Vergaberecht und internationalen Anforderungen abgestimmt und vereinfacht werden.
Verbände machen die nachlassende Bautätigkeit für die schlechte wirtschaftliche Lage verantwortlich. Die Veränderung des Berufsbildes sowie Anforderungen des zusammenwachsenden Europas erfordern eine Neubestimmung der gesellschaftlichen Position dieser Berufsgruppe.
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