Gebrauchte Eigenheime stabilisieren den Markt
(27.3.2002) Trotz der Flaute im Wohnungsbau haben sich die 11 LBS-Immobiliengesellschaften (LBS-I) als größte Maklergruppe Deutschlands gut behauptet. Mit 25.000 vermittelten Objekten (-1%) im Wert von 3,9 Mrd. Euro (-2%) erreichten sie im Jahr 2001 annähernd das Vorjahresergebnis. Bei den Eigenheimen, dem mit Abstand größten Marktsektor, verzeichneten die LBS-I mit 10.700 Objekten ein Plus von 3%. Außerdem stehen in der heute in Berlin veröffentlichten Vermittlungsbilanz 8.600 Eigentumswohnungen (-5%) sowie 2.500 (+2%) Baugrundstücke.
Der Wohnungsmarkt wird gegenwärtig geprägt von einer robusten Nachfrage nach Gebrauchtimmobilien und einer anhaltenden Schwäche im Neubau. Diese Situation spiegelt sich auch im Jahresergebnis der LBS-I wider. Mit 2.300 neuen Eigenheimen verbuchten sie gegenüber dem Jahr 2000 einen um 10% niedrigeren Umsatz. Dagegen kamen sie bei gebrauchten Ein- und Zweifamilienhäusern, dem Schwerpunkt ihres Maklerangebots, auf ein Plus von 7%. Hier wechselten 8.500 Objekte den Besitzer.
Die Nachfrage nach Eigenheimen wurde dabei auch getragen von einem insgesamt recht stabilen Preisniveau (vgl. Tabelle). Während der Preis für neue Eigenheime mit 196.000 Euro exakt auf dem Niveau von 2000 blieb, mussten Käufer von Gebrauchtobjekten durchschnittlich 164.000 Euro aufwenden und damit 2% weniger als im Vorjahr. Angesichts des inzwischen recht markanten Rückgangs der Neubautätigkeit, so die LBS-Immobilienexperten, sei es aber letztlich nur eine Frage der Zeit, bis die Angebotsknappheit auf die Preise im Neubau und im Bestand durchschlage.
Dieselbe Diagnose gilt nach der Marktanalyse der LBS-I im Trend auch bei Eigentumswohnungen. Hier bedeuten 2.600 vermittelte neue Einheiten ein Minus von 12%, während annähernd 6.000 gebrauchte Eigentumswohnungen (-1%) ein Beleg für die grundsätzlich stabile Nachfrage auch auf diesem Teilmarkt sind; denn gleichzeitig blieb der Durchschnittspreis hier mit 109.000 Euro gegenüber 2000 annähernd identisch. Die Preise für neue Eigentumswohnungen lagen mit 167.000 Euro (+4%) demgegenüber sogar etwas über denen des Vorjahres. Mehr denn je wird der Neubau-Markt von Selbstnutzern bestimmt, während früher steuerorientierte Kapitalanleger das Angebot und die Preise bestimmt hatten.
Positiv entwickelte sich bei den LBS-Immobiliengesellschaften der Teilbereich der Baugrundstücke; 2.500 Verkäufe bedeuten ein Plus von 2%. Der Durchschnittspreis für ein Grundstück lag bei 99.000 Euro (-7%).
Steil nach oben gerichtet sind die Preise für Auslandsimmobilien. Diese Objekte, die von den LBS-Immobiliengesellschaften vor allem im Mittelmeerraum an deutsche Interessenten vermittelt werden, kosteten 2001 im Schnitt bereits rund 153.000 Euro. Dies entspricht einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 15%. Die Formel "Wohneigentum im Ausland ist preiswerter als hierzulande", verliert damit mehr und mehr an Allgemeingültigkeit.
Durchschnittspreise der von den LBS-
Immobiliengesellschaften vermittelten Objekte
Objektart | Durchschnitts- Preis (in Euro) |
Veränderung zum Vorjahr |
Eigenheime (neu) | 196.000 | 0% |
Eigenheime (gebraucht) | 164.000 | - 2% |
ETW (neu) | 167.000 | + 4% |
ETW (gebraucht) | 109.000 | - 1% |
Baugrundstücke | 99.000 | - 7% |
Auslandsimmobilien | 153.000 | + 15% |
siehe auch:
- LBS
- Meldung vom 19.3.2002: Rückgang der bundesweiten Baugenehmigungen in 2001 um gut 16%
- Meldung vom 13.3.2002: Neubaueinbruch drückt Baulandpreise: erstmals Rückgang seit 1990
- Meldung vom 9.3.2002: Der
Ring Deutscher Makler informiert: Markt für Eigentumswohnungen unter Preisdruck
- "Immobilienseiten" und rund ums Bauen