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rund 70 Milliarden Euro fließen jährlich in den Wohnungsbestand

(23.2.2002) ICON-Umfrage: 60 Prozent der Deutschen haben in den letzten drei Jahren renoviert oder modernisiert – überwiegend in Eigenleistung.

Das ganze Leben eine Baustelle? Das ist sicher übertrieben, fest steht aber: Die meisten Menschen legen immer wieder Hand an ihre Wohnung an, egal ob Mieter oder Eigentümer. Nach einer repräsentativen Umfrage des Nürnberger Marktforschungsinstituts ICON im Auftrag der Landesbausparkassen (LBS) haben in den vergangenen drei Jahren über 20 Millionen Haushalte mindestens eine Modernisierungs- oder Renovierungsmaßnahme in Angriff genommen. Und die Arbeit scheint kein Ende zu nehmen: Die Frage, ob im laufenden Jahr das Zuhause noch auf Vordermann gebracht wird, beantworten 14 Millionen mit einem klaren Ja, weitere 13 Millionen sind noch unschlüssig:

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Besonders emsig waren die Deutschen der Umfrage zufolge in den letzten drei Jahren ...

  • beim Verschönern ihrer Wohnräume: Gut 14 Millionen Haushalte haben Wände und Decken ausgebessert, tapeziert oder gestrichen.
  • Annähernd 9 Millionen Haushalte sahen für Bad und Küche die Zeit gekommen.
  • Fußböden sowie "Türen, Fenster und Jalousien" wurden in jeweils 7 Millionen Haushalten aufpoliert oder durch neue ersetzt.
  • Rund 4,8 Millionen Immobilien haben laut Umfrage zwischen 1999 und 2001 eine Modernisierung der Heizungs- bzw. Warmwasseranlage erfahren.
  • Bei 3,7 Millionen Objekten wurden Arbeiten an der Elektroinstallation durchgeführt.
  • Auch vor aufwändigeren und kostspieligeren Eingriffen scheuen die Bundesbürger nicht zurück: So wurde in den letzten drei Jahren an 2,8 Millionen Wohnimmobilien die Fassade erneuert, häufig verbunden mit einer nachträglichen Wärmedämmung.
  • Heizkosten einzusparen ist neben der Schaffung neuen Wohnraums vielfach auch das Motiv bei Dacharbeiten, die laut Befragung in 2,7 Millionen Häusern erfolgte.
  • Ausschließlich um Wohnraumerweiterung ging es in den 1,5 Millionen Fällen, in denen Objekte erweitert oder umgebaut wurden.

Die Deutschen – das wird durch die ICON-Umfrage klar bestätigt – sind ein Volk von Heimwerkern. Annähernd 70 Prozent aller Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten erfolgte in Eigenleistung, zum Teil unter Mithilfe von Verwandten und Freunden. Auf dem Land ist die "Nachbarschaftshilfe" besonders ausgeprägt (83 Prozent). Fremdunternehmen werden dagegen häufiger in der Stadt (52 Prozent) eingesetzt. "Do it yourself" oder professionelle Fremdhilfe – diese Frage ist auch abhängig vom Zustand der Immobilie. Älteren Gebäuden mit größerem Renovierungsbedarf steht häufiger ein Fachmann zur Seite (57 Prozent) als jüngeren (38 Prozent).

Ein weiteres, auf den ersten Blick überraschendes Ergebnis der Umfrage: Gebäude, die jünger als 5 Jahre sind, werden öfter "aufgemöbelt", als Objekte, die zwischen 5 und 10 Jahre alt sind. Laut LBS Research gibt es dafür eine einfache Erklärung, die nicht in erster Linie in Mängelbeseitigung oder Nachbesserungen zu suchen ist. Vielmehr verzichten viele Bauherren aus Kostengründen zunächst auf teure Ausstattungsdetails. Erst nach und nach – und oft in Eigenleistung – investieren sie in ihr neues Objekt. Ein typisches Beispiel ist das Dachgeschoss eines Bauträgerobjekts, das erst nach dem Einzug ausgebaut wird. Auch kleinere Arbeiten wie etwa das Fliesen eines Kellers werden relativ schnell nachgeholt. Bei Immobilien, die älter als 10 Jahre alt sind, steigt die Renovierungstätigkeit dagegen laut Umfrage deutlich an. Naturgemäß liegt hier der eindeutige Schwerpunkt des Modernisierungsbedarfs.

Wie viel Geld im Untersuchungszeitraum insgesamt in Haus und Wohnung investiert wurde, lässt sich durch die Befragung nicht eindeutig ermitteln, denn Mieterhaushalte können im Gegensatz zu den meisten Wohneigentümern häufig keine genauen Angaben zu den Kosten machen. Dies betrifft vor allem größere Instandsetzungsmaßnahmen wie den Einbau neuer Fenster in einer Wohnanlage oder das Anbringen einer Außendämmung. Aus anderen Untersuchungen ist jedoch bekannt, dass jedes Jahr rund 70 Milliarden Euro in den Wohnungsbestand fließen. Dies entspricht gut der Hälfe der gesamten Wohnungsbauinvestitionen in Deutschland.

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