Deutschland beim Wohnungsneubau am Tabellenende

(11.1.2002) Deutschland liegt im Vergleich der Neubautätigkeit aller westeuropäischen Länder nur noch im unteren Drittel. Mit 4,1 Wohnungen je 1000 Einwohner lag die Bundesrepublik 2001 nach Berechnungen des ifs Institut für Städtebau, Berlin, an viertletzter Stelle. Lediglich in Italien mit 3,0, Großbritannien und Dänemark mit je 2,8 und Schweden mit 1,7 seien im abgelaufenen Jahr noch weniger Wohnungen neu gebaut worden. 1997 habe Deutschland mit 7,0 Wohnungen je 1000 Einwohner noch in der Spitzengruppe gelegen.

In Westdeutschland seien die Fertigstellungszahlen mit 4,2 Wohnungen je 1000 Einwohner so niedrig wie zuletzt im Jahr 1991 gewesen; die Quote habe aber erstmals wieder seit 1995 höher als in Ostdeutschland gelegen. Hier sei die Fertigstellungsquote nach einem Höchststand im Jahr 1997 mit 11,6 Wohnungen je 1000 Einwohner mit 3,6 im Jahr 2001 unter den Wert von 1994 gesunken.

Angeführt werde die europäische Rangliste von Irland mit 13,0, das den Spitzenplatz ununterbrochen seit 1994 innehabe, vor Portugal und Spanien mit je 11,2 Wohnungen.

Im Durchschnitt aller westeuropäischen Länder stagniere die Neubauquote nach einem Anstieg Mitte der 90er Jahre seit vier Jahren bei rund 5 Wohnungen je 1000 Einwohner. Von den insgesamt in Westeuropa im Jahr 2001 voraussichtlich knapp 1,9 Millionen neugebauten Wohnungen entfielen mit 340.000 Einheiten nur noch 18 Prozent auf Deutschland. 1997 seien es noch fast 30 Prozent gewesen.

Dr. Stefan Jokl, Leiter des Instituts: "Entsprechend dem Bevölkerungsanteil hätten in Deutschland im vergangenen Jahr 410.000 Wohnungen gebaut werden müssen. Ich gehe davon aus, dass im nächsten Jahr die 300.000-Grenze deutlich unterschritten wird. In Westdeutschland liegt der Neubau dann auf dem Niveau von Ende der 80er Jahre."

Neugebaute Wohnungen in Wohngebäuden je 1.000 Einwohner
in West - Europa 1996 bis 2001

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¹⁾ Hochrechnung
Quellen: Institut für Städtebau, Wohnungswirtschaft und Bausparwesen; Statistisches Bundesamt; ifo