EnBW: Startschuss für Hausenergieversorgung mit Brennstoffzellen
(18.12.2001) Die Energie Baden-Württemberg AG erhielt heute die weltweit erste Brennstoffzellenanlage, die als Vorserienanlage in der Hausenergieversorgung eingesetzt wird. Die Anlage wird in Mingolsheim (Kreis Karlsruhe) installiert. Damit gibt die EnBW den Startschuss für den Einsatz der Brennstoffzellentechnologie in der Hausenergieversorgung. Im kommenden Jahr werden weitere Anlagen folgen - insgesamt mindestens 55 bis Ende des Jahres 2004. Mit dieser Vorserie gehört EnBW zu den führenden Unternehmen und unterstreicht ihre Innovationskraft und ihren Anspruch als Frühstarter am Markt. Brennstoffzellen gelten unter Experten als hocheffiziente und ökologisch sinnvolle Schlüsseltechnologie der Zukunft. Als drittgrößtes deutsches Energieunternehmen holt die EnBW nun die bereits in der Raumfahrt erfolgreich eingesetzte Brennstoffzellentechnologie sprichwörtlich in die Hauskeller.
Auf Brennstoffzellen basierende Heizkraftwerke erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme. Die von Sulzer Hexis gelieferte Brennstoffzelle HXS 1000 Premiere hat eine elektrische Leistung von maximal einem Kilowatt und eine Wärmeleistung von bis zu 24,5 Kilowatt (inklusive Zusatzheizgerät). Mit einem Gesamtwirkungsgrad von rund 85 Prozent und einer Größe, die etwa einer konventionellen Heizungsanlage entspricht, stößt die EnBW weiter auf den Markt der dezentralen Energieerzeugung vor. Angeschlossen wird die von der EnBW eingesetzte Anlage an vorhandene Erdgasinstallationen.
Damit diese innovative Technik für jeden nutzbar wird, hat die EnBW mit der Schweizer Sulzer Hexis AG eine Vertriebsvereinbarung über die Lieferung von Hochtemperatur-Brennstoffzellen vom Typ SOFC (Solid Oxide Fuel Cell) für die Hausenergieversorgung bis Ende des Jahres 2006 getroffen. Die technische Machbarkeit Brennstoffzellen in der Hausenergieversorgung einzusetzen, wird mit dieser Vorserie belegt.
Das Beispiel im Bereich der Brennstoffzellentechnologie soll auch aufzeigen, wie innovativ die EnBW im Strommarkt agiert und wie sie zukunftsweisende Ideen und kreative Ansätze mit Blick auf Anwendernutzen mit Leben füllt. So trägt etwa der Endkunde keinerlei Investitions- und Funktionsrisiko, da die EnBW in der Einführungsphase Besitzer und Betreiber der Systeme ist. Das Projekt ist fest in die Geschäftsfelder der EnBW eingebunden und unterstreicht die konsequente Ausrichtung des Konzerns als "first mover" der deutschen Energiewirtschaft.
Die Brennstoffzellen-Aktivitäten der EnBW sind ein Schwerpunkt auf dem Gebiet der Forschung, Entwicklung und Demonstration. Neben der Installation des ersten SOFC Brennstoffzellen-Heizgeräts für die Hausenergieversorgung werden ab Mitte Januar 2002 die Vorbereitungen für den Einsatz einer 250 Kilowatt PEM-Brennstoffzelle getroffen. Diese Brennstoffzelle soll ebenfalls in Mingolsheim installiert werden. Sie wird voraussichtlich ab Februar 2002 an das Thermarium angeliefert, einem Schwimmbad im Kurgebiet von Mingolsheim und dort Strom und Wärme ins Netz einspeisen.
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