Interpane Glas Industrie AG fordert die Gebäudemodernisierung aktiv zu fördern
(29.9.2001) Glasveredler fordert Halbierung des Mehrwertsteuersatzes im Bau und Wiedereinführung des "Energieeinsparparagraphen"
"Das Gebäudemodernisierungs-Potenzial sollte verstärkt genutzt werden, um die Bautätigkeit zu beleben", forderte Bernd Kramer, Vorstandsvorsitzender von Interpane jetzt anlässlich einer Feierstunde zum zehnten Geburtstag der Niederlassung in Belgern/Sachsen. Herr Kramer schlug ein wirtschaftliches Anreizsystem durch eine Halbierung der Mehrwertsteuer für Bauleistungen und die Wiedereinführung des "Energieeinsparparagraphen" 82a Einkommensteuer-Durchführungsverordnung (EstDV) vor. Dieses kurbele die Konjunktur an und verhindere zugleich die Schwarzarbeit im Handwerk. Die dadurch erzielten Mehreinnahmen für den Staat führten dazu, dass die Förderung aufkommensneutral ausfiele. Sachsens Wirtschaftsminister Kajo Schommer fand die Vorschläge interessant und versprach, sie demnächst in Berlin zu diskutieren.
Die derzeitige Förderung des privaten Wohnungsbaus durch die Eigenheimzulage sei nicht mehr ausreichend, nachdem ab 2000 die Einkommensgrenzen drastisch abgesenkt wurden, so Herr Kramer. Dies belegen die aktuellen Baugenehmigungen im Wohnungsneubau, die seit Mitte 2000 regelrecht wegbrechen. Daher kommt dem Altbaubestand ein besonderer Stellenwert zu. In seiner Rede vor 400 Gästen im Interpane Werk in Belgern machte der Vorstandsvorsitzende deutlich, dass er den Staat in der Pflicht sehe, das Potenzial der energetischen Gebäudesanierung mittels eines wirtschaftlichen Anreizsystems verstärkt zu nutzen und damit Arbeitsplätze zu schaffen. Ein halbierter Mehrwertsteuersatz könne wesentlich dazu beitragen, dem privaten Wohnungsbau und der Sanierung und Modernisierung von Altbauten einen kräftigen Schub zu geben. "Schließlich können gerade private Bauherren die Mehrwertsteuer nicht einfach weiterreichen", meinte Herr Kramer. Gleichzeitig wäre dies ein wirksamer Beitrag gegen Schwarzarbeit, da sich die Konkurrenzfähigkeit des Fachhandwerks verbessere. Eindrucksvolle Erfolge zeigten sich beispielsweise in Frankreich, wo ähnliche Maßnahmen bereits greifen.
Zusätzlich machte sich Herr Kramer für die Wiedereinführung steuerlicher Fördermaßnahmen in Anlehnung an den ehemaligen Paragraphen 82a Einkommensteuer-Durchführungsverordnung (EstDV) stark. Dieser Paragraph ermöglichte es, die Kosten für Wärmeschutzmaßnahmen im Bestand steuerlich abzuschreiben.
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