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Der Ring Deutscher Makler informiert: Wohnungsmieten steigen wieder

(28.9.2001) Erstmals seit Mitte der neunziger Jahre beobachtet der Ring Deutscher Makler in Großstädten und im süddeutschen Raum wieder deutlich anziehende Wohnungsmieten. So müssen Mieter, die gegenwärtig neue Verträge abschließen, in den Großstädten der Ballungsgebiete und im Süden der Bundesrepublik etwa 2,5 bis 4,5 Prozent mehr für die Miete aufwenden als noch vor einem Jahr.

Betroffen von den aktuellen Mietpreissteigerungen sind vor allem Wiedervermietungen aus den Beständen von Altbauwohnungen und Nachkriegsneubauten (hauptsächlich Baujahre zwischen 1970 und 1990). Moderater fallen Mietpreissteigerungen beim Erstbezug von Neubauwohnungen aus, die in den Großstädten bis zu 1,7 Prozent und in Süddeutschland um rund 3 Prozent angestiegen sind.

Im Hintergrund dieser Entwicklung steht die seit dem Herbst vergangenen Jahres spürbare Verbesserungsnachfrage. So werden viele in den Jahren der rezessiven Wirtschaftsentwicklung zurückgestellte Verbesserungswünsche jetzt realisiert. In den großstädtischen Dienstleistungszentren hat die Wohnungsnachfrage darüber hinaus im Zusammenhang mit neu entstandenen Arbeitsplätzen zugenommen. Da gleichzeitig das Neubauvolumen rückläufig ist, sind die beobachteten Mietsteigerungen eine unvermeidliche wirtschaftliche Folge, betont der RDM. Dies wird besonders im Großraum München beobachtet.

Regional werden allerdings in Norddeutschland und in Westdeutschland noch leichte Mietpreisrückgänge in der Größenordnung um und unter einem Prozent beobachtet. Auch hier erwartet der RDM bis zum Jahresende wieder leicht anziehende Mieten. In Ostdeutschland hat sich der Mietpreisrückgang mit einer Größenordnung bis zu minus 1,4 Prozent stabilisiert. Eine nachhaltige Erholung des Vermietungsmarktes ist angesichts bestehender Angebotsüberhänge jedoch noch nicht in Sicht.

Mietpreisniveau im Vergleich

In den Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohner liegen die Neuvertragsmieten

  • für Altbauwohnungen (mittlerer Wohnwert, 3 Zimmer, ca. 70 Quadratmeter, normale Wohnlage, Preisangabe in DM je Quadratmeter Wohnfläche, netto-kalt) nach einer Steigerung um rund 3,3 Prozent zurzeit bei 11,00 DM.
  • Nachkriegsneubauwohnungen der gleichen Kategorie erzielen nach einem Plus von knapp 2,5 Prozent 12,00 DM und
  • für Neubauwohnungen im Erstbezug werden nach einer Steigerung um knapp 1,7 Prozent zurzeit Mietpreise von 14,70 DM beobachtet.

Im Durchschnitt der sonstigen Groß- und Mittelstädte in den alten Bundesländern liegen die Mietpreise

  • für Altbauten bei 8,90 DM (plus 0,75 Prozent),
  • für Nachkriegsneubauten bei 9,70 DM (plus 0,85 Prozent) und
  • für Neubauten im Erstbezug bei 11,70 DM (plus 0,25 Prozent).

Bedingt durch den kräftigeren Mietpreisanstieg im süddeutschen Raum ergibt sich bundesweit bereits insgesamt ein leichter statistischer Aufwärtstrend der Mieten, der sich nach Auffassung der RDM-Marktbeobachter weiter stabilisieren dürfte.

In den ostdeutschen Bundesländern wird nach wie vor ein erheblich niedrigeres Mietpreisniveau als im alten Bundesgebiet beobachtet. So liegen Neuvertragsmieten

  • für Altbauten um 11,8 Prozent,
  • für Nachkriegsneubauten um 14 Prozent und
  • für Neubauten im Erstbezug um 16,2 Prozent niedriger als in den westdeutschen Bundesländern.

Das absolut höchste Mietenniveau verbunden mit den kräftigsten Steigerungsraten wird zurzeit in München beobachtet. Bezogen auf jeweils mittleren Wohnwert kosten

  • Altbauwohnungen 19,00 DM (plus 15,2 Prozent),
  • Nachkriegsneubauten 19,00 DM (plus 13,1 Prozent) und
  • Neubauten im Erstbezug 22,00 DM (plus 16,4 Prozent).

Die ausgewiesenen Mietpreissteigerungen liegen weit oberhalb der in anderen Städten beobachteten Entwicklung und sind auf die besondere Lage in der bayerischen Landeshauptstadt zurückzuführen, in der steigende Zuwanderungsnachfrage auf ein durch rückläufige Bauleistungen verknapptes Angebot stößt. Aufgrund der geschilderten Entwicklung hat sich das Neuvertragsmietenniveau in München vor allem im Bereich der besonders gesuchten Wohnungen mit gutem Wohnwert ganz erheblich von dem Mietniveau anderer Großstädte abgesetzt. So liegen aktuelle Münchener Mietpreise im gehobenen Wohnwertbereich um mehr als 40 Prozent über dem Durchschnitt der Städte Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf und Köln.

Wohnungsmieten 2001
(Nettokaltmieten, DM je m², monatlich, bezogen auf 3 Zimmer, ca. 70 m², mittlerer Wohnwert)

   Neuvertragsmiete,
Wiedervermietung
   Erstvertragsmiete
   Fertigstellung Fertigstellung Neubau/
   bis 1948 nach 1949 Erstbezug
Stadt   
Berlin / Ostteil 6,70   6,70   11,00  
Berlin / Westteil 8,50   9,50   11,00  
Bremen 9,75   10,25   11,50  
Dortmund 8,50   10,00   12,50  
Dresden 8,50   k.A.   9,50  
Duisburg 9,00   10,00   12,00  
Düsseldorf 11,00   14,00   18,00  
Essen 9,00   10,00   12,50  
Frankfurt a.M. 13,50   13,00   16,00  
Hamburg 12,80   13,00   17,00  
Hannover 9,50   9,50   11,00  
Köln 12,00   14,00   17,00  
Leipzig 8,50   8,80   11,00  
München 19,00   19,00   22,00  
Nürnberg 9,00   10,50   12,65  
Stuttgart 12,00   13,00   17,50  
Augsburg 8,00   9,50   11,00  
Bielefeld 8,00   10,00   12,50  
Bitterfeld 9,00   9,00   10,00  
Bochum 8,00   9,00   10,50  
Bonn 13,00   14,00   15,00  
Braunschweig 9,50   9,50   12,00  
Bremerhaven 7,00   8,50   10,00  
Cuxhaven 8,00   8,00   9,00  
Darmstadt 9,00   12,00   15,50  
Eisenach 9,50   9,75   9,50  
Erfurt 9,00   10,00   10,00  
Flensburg 8,25   8,25   10,25  
Freiburg/Br. 11,00   12,50   14,50  
Gera 9,00   9,00   11,50  
Giessen 9,00   10,00   12,00  
Heidelberg 12,00   13,50   17,00  
Heilbronn 9,00   10,00   12,00  
Hildesheim 9,00   9,00   10,50  
Jena 10,50   10,00   12,00  
Kaiserslautern 8,00   8,50   12,00  
Karlsruhe 10,00   12,00   13,00  
Kassel 8,00   8,50   10,50  
Kiel 10,00   10,50   12,60  
Koblenz 7,00   8,50   10,00  
Leverkusen 8,00   9,00   13,00  
Lübeck 10,00   11,00   12,50  
Magdeburg 7,50   7,00   10,00  
Mainz 10,00   11,50   13,00  
Mannheim 9,00   10,00   12,00  
Münster 11,00   12,00   13,80  
Oldenburg 10,00   10,00   12,00  
Osnabrück 9,00   9,00   10,00  
Potsdam 8,00   7,00   9,50  
Regensburg 9,00   9,50   12,10  
Rostock 10,50   11,50   12,50  
Saarbrücken 8,50   9,00   11,50  
Schwerin 9,50   10,00   12,50  
Tübingen 14,00   15,00   16,00  
Ulm 8,00   8,50   12,00  
Weimar 8,00   9,00   10,00  
Wiesbaden 12,00   13,00   16,00  
Wuppertal 10,30   11,00   13,00  

Erfassungszeitraum: 1. Quartal 2001, k.A.= keine Angaben
RDM-Marktforschung Hamburg, September 2001

siehe auch:

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