ZDB: Bauwirtschaft mit mehr Schatten als Licht
(19.8.2001) Die Geschäftslage der ca. 50.000 Mitgliedsbetriebe des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes bleibt zu Beginn des zweiten Halbjahres 2001 angespannt. Als befriedigend (saisonüblich) bezeichnen einige westdeutsche Firmen, die im gewerblichen Bau tätig sind, ihre augenblickliche Situation. Im öffentlichen Hochbau fallen die Einschätzungen besonders ungünstig aus. Die ostdeutschen Betriebe bewerten nahezu durchweg ihre Geschäftslage als unbefriedigend. Dies ergab die monatliche Konjunkturumfrage des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes für den Monat Juli 2001 unter seinen Mitgliedsbetrieben.
Die Nachfrage nach Bauleistungen hat sich gegenüber dem Vormonat nicht belebt. Meldungen über eine rückläufige Ordertätigkeit gingen allerdings auch nur in geringem Maße (westdeutscher Straßenbau) ein.
Die Bautätigkeit verlief weitgehend ohne Störungen. Finanzierungsschwierigkeiten (vor allem Zahlungsverzögerungen seitens der Auftraggeber) verursachen weiterhin im Wesentlichen die Behinderungen der Bautätigkeit. Der Mangel an Fachkräften war, allerdings nur in einigen Regionen der alten Länder, ein weiterer Auslöser für Stockungen in der Produktion. Nahezu umfassend berichten die Unternehmen von einer gleichbleibenden Beschäftigtenzahl.
Die Auftragsbestände bleiben kritisch niedrig. Im westdeutschen Hochbau und Straßenbau nahm die durchschnittliche Reichweite leicht auf 1,9 bzw. 1,6 Monate ab. Im übrigen Tiefbau blieb die Reichweite mit 1,8 Monaten nahezu unverändert. In den ostdeutschen Betrieben ist im Straßenbau mit nochmals 2,0 Monaten die Reichweite höher als im Hochbau mit 1,8 bzw. im sonstigen Tiefbau mit 1,6 Monaten.
Die Baupreise bleiben unter Druck. Vereinzelt können westdeutsche Betriebe Preisanhebungen im gewerblichen Bau, Wohnungsbau und im sonstigen Tiefbau durchsetzen.
Die Auslastung der Maschinen und Geräte verharrt im Großen und Ganzen auf dem Niveau des Vormonats. Während im Westen für den Hochbau die Auslastung mit 62% leicht die im Tiefbau mit 58% übertrifft, bleibt die Auslastung im ostdeutschen Tiefbau mit 50% etwas höher als die im Hochbau mit 46%. Investitionen werden nur im geringen Umfang und dann fast ausschließlich als Ersatzbeschaffung realisiert.
Die Betriebe sehen keine Veranlassung, ihre Erwartungen an die Entwicklung in den nächsten Monaten in positiver und auch nicht in negativer Hinsicht zu akzentuieren. Die Geschäfte, Aufträge und Baupreise werden demnach auf ihrem oftmals unbefriedigenden Niveau verharren.
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