Wüstenrot-Ratgeber: Den Dieben die Zeit rauben
(7.6.2001) Nichts nervt Einbrecher beim Eindringen in Haus und Wohnung mehr, als wenn ihnen gut gesicherte Türen und Fenster den Zeitplan durcheinander bringen. Wüstenrot macht darauf aufmerksam, dass solche ungebetenen Gäste meistens von ihrem Vorhaben ablassen, wenn es ihnen nicht gelingt, innerhalb von fünf Minuten in das Haus oder die Wohnung einzudringen.
Für Haus- und Wohnungsbesitzer geht es also, den ungebetenen Besuchern so viele Hürden wie möglich in den Weg zu stellen. Dazu gehört die Ausrüstung der "Problembereiche" mit hochwertigen Sicherheitstechniken. Für eine vorbeugende Beratung vor Ort sind geschulte Beamte der örtlichen Kriminalpolizei zu gewinnen. Die Polizeibehörde kann auch seriöse Fachunternehmen aus der Umgebung nennen. Außerdem verschickt der Bundesverband der Hersteller- und Errichterfirmen von Sicherheitssystemen (BHE) in Brücken sein Mitgliederverzeichnis. Für bestehende Häuser kann eine Schwachstellen-Analyse auch erste Erkenntnisse über die Höhe der Sicherheitsinvestitionen geben.
Schwachstellen beheben! Ist der Einbrecher über die Vorgartenanlage ungesehen am Haus angelangt, verschafft er sich bevorzugt über Hauseingangs-, Keller- und Fenstertüren sowie Fenster weiteren Zutritt. Problembereiche der Sicherheit sind außerdem Rolläden, Lichtschächte, Dachfenster und Verglasungen. Eine Analyse verschiedener Landeskriminalämter hat ergeben, dass Täter zu rund 90 Prozent im Erdgeschoss von Wohnhäusern eindringen. Im Vordergrund der mechanischen Sicherung stehen deshalb Türen und Fenster im Keller- und Erdgeschoss. Hier setzt die Beratung der fachlich geschulten Mitarbeiter von Haustür- und Fensterherstellern ein.
Wüstenrot nennt die wichtigsten Anforderungen und Klassifizierungen; sie sind meistens in einer DIN zusammengefasst:
Hauseingangs-, Terrassen- und Kellertüren
Diese erfüllen "einbruchhemmende Kriterien" dann, wenn sie allen Sicherheitsanforderungen genügen, die in der DIN 18103 enthalten sind. Das "Sicherheitswinkelschließblech" muss drei Millimeter Materialdicke aufweisen und mit langen Schrauben im Mauerwerk befestigt werden können. Auf den Scharnieren angebrachte Bolzen, die "Hinterhaken", bieten bei geschlossener Tür zusätzlichen Schutz.
Fenster
Sicherheitsbeschläge erschweren das Aufhebeln der Fenster. Ein Anbohrschutz für den Griff, Sicherheitsschließstücke und pilzförmige Schließnocken im unteren Bereich der Fensterflügel und -rahmen machen den Dieben das Leben schwerer.
Rolläden
Ein Sicherheits-Rolladen hat die Wirkung der Widerstandsklasse 2. Stranggepresstes Aluminium verleiht den seitlichen Führungsschienen und dem Rolladenkörper an der unteren Endschiene Widerstandskraft. Sicherungen verhindern seine Demontage; ein Haken an der Oberseite arretiert automatisch und verhindert ein Hochschieben.
Verglasungen
Angriffshemmende Fenstergläser bestehen aus mindestens zwei Glasscheiben, die mit einer zähen Kunststoffolie verbunden sind. Sicherheitsglas schreckt Einbrecher nicht nur ab, sondern schützt Hausbesitzer auch vor Verletzungen, wenn´s mal gekracht hat. Einscheiben- Sicherheitsglas bildet kleine stumpfe Glaskrümel. Verbundsicherheitsglas springt zwar, es entstehen aber keine scharfkantigen Scherben und Splitter.
Im Renovierungsfall
Bei der Renovierung zeigt sich oft, dass Türblätter nachgerüstet werden müssen. Das beginnt bei einem Verstärken des Türblattes, Rahmen und Zargen sind besser zu verankern oder untaugliche Beschläge und Schlösser auszutauschen. Bei Beleuchtungsanlagen mit Intervallstufe, so genannte Panikschaltungen, wird es rings ums Haus blitzschnell taghell, wenn sich ein ungebetener Besucher dem Haus nähert. Ein Effekt, den Einbrecher auf Achse nicht sehr schätzen.
Ein Einbruch ist für Menschen mit dem Verlust von Wertsachen, oft unwiederbringlichen Einzelstücken, sowie Zerstörung verbunden. Das Hauptproblem eines Angriffs auf das Hab und Gut sind aber die psychischen Schäden, die häufig genug Angstzustände bei den Betroffenen hinterlassen. Viele Einbruchsopfer brauchen lange, um einen solchen Vorfall zu verarbeiten. Vorbeugender Einbruchsschutz kann viel dazu beitragen, solche höchst unliebsamen Erfahrungen erst gar nicht zu machen. Die Zusatzkosten für einen verbesserten Einbruchsschutz rechnet Ihnen der Experte gerne aus. Er kann auch ziemlich genau die Mehrkosten bei einem Nachrüsten der alten Türen, Fenster oder Rolläden belegen.
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