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LBS: Neubau ist trotz Leerständen notwendig

(6.6.2001) Die Landesbausparkassen warnen davor, aus lokal oder regional auftretenden Wohnungsleerständen jetzt die falschen Schlüsse zu ziehen. Steigende Haushaltszahlen und wachsende Qualitätsansprüche an das Wohnen verlangen auch künftig nach einem starken Neubau, sagte LBS-Verbandsdirektor Dr. Hartwig Hamm heute vor Journalisten in Berlin.

Mit nur 350.000 Baugenehmigungen im vergangenen Jahr sei das auch in den Augen der meisten anderen Experten notwendige Neubauniveau von 400.000 Einheiten bereits deutlich unterschritten. In den westdeutschen Wachstumsregionen, so Hamm, kündigen sich bereits Knappheiten an. Ähnlich wie zuletzt Anfang der 90er Jahre werde in den Ballungsräumen die Suche nach Wohnungen und Eigenheimen wieder schwieriger. Bislang gebe es allerdings keine Anzeichen, dass der Wohnungsneubau darauf reagiert und wieder anspringt. Vielmehr halten sich die meisten Marktteilnehmer angesichts noch stabiler, in den letzten Jahren sogar teilweise gesunkener Mieten zurück.

Gerade in einer Situation, in der der Wohnungsmarkt einen zyklischen Ausschlag nach unten zu machen droht, dürften nicht auch noch Negativ-Signale aus der Politik kommen. Zu häufig werde unter dem Eindruck des Augenblicks wieder einmal über den Vorrang von Bestandsobjekten geredet und unterstellt, die künftige Wohnungsnachfrage könne damit befriedigt werden. Die Erfahrungen aus dem letzten Wohnungsbau-Tal zeigen jedoch, dass dies gerade nicht der Fall ist, so der Verbandsdirektor. Förderung und Baulandpolitik müssten vielmehr dem anhaltenden Neubaubedarf gerade im Bereich des Wohneigentums Rechnung tragen.

Für potentielle Käufer – egal ob Selbstnutzer oder Kapitalanleger – bietet nach den Worten Hamms die jetzige Wohnungsmarktlage indes eine Chance. Denn antizyklisches Verhalten zahle sich nicht nur an der Börse aus. Wer jetzt in den Wohnungsmarkt einsteigt, profitiere von einer großen Auswahl an Objekten und von günstigen Preisen. Zudem liegen die Kapitalkosten weit unter dem langfristigen Durchschnitt. Ein Objekt mit einem Preis von 375.000 DM könne unter Berücksichtigung der Eigenheimzulage und mit einem Eigenkapitalanteil von nicht einmal 30 Prozent derzeit mit 1.200 DM im Monat finanziert werden.

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