Sanierungssysteme für PAK-belastete Alt-Parkettböden
(13.5.2000) In amerikanischen Kasernen und Wohnungen aus den 50er sowie 60er Jahren wurde häufig Parkett verlegt. Aus diesem Alt-Parkettuntergrund können PAK-Partikel, vermischt mit Hausstaub, in die Atemluft gelangen und zu einer möglichen gesundheitlichen Belastung führen. Sie entstammen den damals verwendeten, importierten Klebstoffen auf Steinkohlen-Teerpech-Basis. Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK genannt, finden sich in solchen Objekten zum Teil in Konzentrationen bis 30 Prozent (300.000 mg/kg). PAK-haltige Klebstoff-Teilchen treten meist aus Fugen im Boden oder entlang der Wände aus.
Moderne Sanierungssysteme (wie z.B. von Uzin) können eine PAK-Belastung zuverlässig ausschließen. Zur Anwendung kommen ....
- Einschlussverfahren:
Festliegendes Alt-Parkett bleibt an Ort und Stelle - Versiegelungsverfahren:
Alt-Parkett wird entfernt, Alt-Klebstoff wird versiegelt - Entfernungsverfahren:
Alt-Parkett und Alt-Klebstoff werden entfernt
Einschlussverfahren
Der Neubelag wird mit Hilfe eines dreischichtigen Dichtklebe-Systems auf dem Alt-Parkett verlegt. Es besteht aus zwei elastischen Polyurethanschichten (2-K-PUR-Parkettklebstoff) und einem dazwischenliegenden Spezialverlegevlies (Entkoppelungsunterlage). In Verbindung mit den elastisch abgedichteten Wandanschlussfugen verhindert das Vlies den weiteren Austritt belasteten Staubes aus der hermetisch eingeschlossenen Unterkonstruktion. Zur Anwendung des Einschlussverfahrens müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein:
- ein intaktes, dauerhaft fest mit dem Untergrund verbundenes Alt-Parkett und
- eine ausreichende Aufbauhöhe für den Neuaufbau.
Versiegelungsverfahren
Ist das Alt-Parkett nicht mehr intakt oder über größere Flächen nicht mehr festliegend, muss es entfernt werden. Die auf dem Estrich verbliebenen PAK-belasteten Klebstoffreste werden durch das Auftragen einer hochfesten, chemikalienbeständigen 2-K-Epoxi-Dichtgrundierung versiegelt. Auf diesem PAK-sperrenden Spezialaufbau kann der Neubelag so verarbeitet werden, dass kein weitererer PAK-haltiger Staub mehr austreten kann. Auch ein verbesserter Wärme- oder Trittschallschutz lässt sich berücksichtigen.
Das Versiegelungsverfahren setzt eine ausreichende Tragfähigkeit des Alt-Estrichs samt der anhaftenden Klebstoffschichten voraus. Bei der Arbeit mit PAK-belasteten Materialien müssen die entsprechenden Arbeitsschutzmaßnahmen und Entsorgungsrichtlinien beachtet werden. Durch das Verbleiben der belasteten Kleberschichten wird jedoch ein Großteil der sonst notwendigen und aufwendigen Arbeitsschutz- und Entsorgungsmaßnahmen unnötig.
Entfernungsverfahren
Technisch gesehen ist die aufwendige Totalentfernung nur in wenigen Fällen erforderlich. Ist sie und damit die vollständige Entfernung PAK-haltiger Kleberschichten nötig, muss mit erheblichen Arbeitsschutz- und Entsorgungsmaßnahmen gerechnet werden. Auf dem von PAK-haltigen Schichten befreiten und sachgerecht vorbereiteten Alt-Estrich wird zuerst die erforderliche Ebenheit hergestellt und danach der Neubelag nach den bekannten Regeln verlegt. Dabei können eine verbesserte Wärme- und Trittschalldämmung berücksichtigt werden.
Alle drei Verfahren der PAK-Sanierung lassen auch die Verarbeitung anderer Bodenbeläge, etwa textiler oder elastischer Beläge, Linoleum oder Keramik, zu. Jedes der drei vorgestellt Sanierungsverfahren des Ulmer Herstellers Uzin wird deshalb komplett mit Aufbauschemata, Arbeitsanweisungen und Ausschreibungstexte für verschiedene Arten von Neubelägen angeboten.
- siehe auch: www.uzin.de