Lindners Hybridfassade Eco_N erstmals im Einsatz
(7.4.2025) Die zirkulär konzipierte Holz-Alu-Elementfassade Eco_N von Lindner Building Envelope wurde erstmals im Praxiseinsatz am Wolf Besucherzentrum in Mainburg verwendet. Die Hybridfassade kombiniert die bewährte Basiskonstruktion Lindner Eco aus Aluminium mit den ökonomischen und ökologischen Vorteilen von Holz. Das Besucherzentrum des Heizungsspezialisten WOLF stellt das erste Referenzprojekt für dieses Produkt dar. Die modular aufgebauten Fassadenelemente wurden in der Lindner Produktion vorgefertigt und vor Ort installiert. Insgesamt kamen 165 Elemente zum Einsatz.
Das dreigeschossige Gebäude mit einer Gesamtfläche von 4.500 m² dient als Schulungszentrum für Fachhandwerker, Anlagenbauer und Planer. Ergänzt wird das Angebot durch Forschungs- und Entwicklungsräume sowie ein Technologietransferzentrum für nachhaltige Gebäudetechnik, eine Initiative der Technischen Hochschule Deggendorf (THD), der Stadt Mainburg und Wolf als erstem Industriepartner. Darüber hinaus sind flexible Arbeitsbereiche und Ausstellungsflächen integriert. Das Gebäude wurde mit dem Ziel konzipiert, technische Innovation und Nachhaltigkeit zu vereinen. Dabei wurde nicht nur bei den gebäudetechnischen Anlagen auf Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit geachtet, sondern auch bei der Architektur und Fassadengestaltung.
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
Zum ersten Mal wurde die Holz-Hybrid-Elementfassade Lindner ECO_N verbaut. Die 165 installierten Elemente haben eine Breite von 2,70 m und eine Höhe von 4,50 m. Die architektonische Gestaltung sieht eine Dreiteilung der Elemente vor, bestehend aus einem hochwärmegedämmten Paneelfeld, absturzsichernden Dreifach-Festverglasungen, Kipp-vor-Dreh-Fenstern, elektrisch betriebenen Kippfenstern sowie Paneelfeldern mit außenliegendem Emaille-Glas. Zusätzlich wurden Lamelleneinheiten für Zu- und Abluft sowie Türen mit verschiedenen funktionalen Eigenschaften integriert. Der Ug-Wert des Glases beträgt 0,5 W/(m²K), wodurch ein durchschnittlicher Ucw-Wert von 0,8 W/(m²K) für die Gesamtfassade erreicht wurde. Zur Optimierung des sommerlichen Wärmeschutzes tragen eine außenliegende Stoffmarkise und eine Sonnenschutzbeschichtung des Glases (g-Wert 30%) bei.
Bei der Wahl der Fassadenkonstruktion wurden sowohl ökologische als auch ökonomische Aspekte berücksichtigt. Die verwendeten Fichten-Brettschicht-Holzmodule sind PEFC-zertifiziert und stammen aus regionaler Produktion. Durch intensive Abstimmung zwischen den Projektbeteiligten konnte zudem ein biozidfreier Holzoberflächenschutz realisiert werden, was die Umweltfreundlichkeit der Konstruktion zusätzlich unterstreicht.
Reduktion von CO₂-Emissionen und Gebäudezertifizierungen
Das Fassadensystem wurde mit einem erhöhten Holzanteil und einem minimierten Einsatz von Aluminium entwickelt. Zudem kommt CO₂-emissionsarmes Hydro Low-Carbon-Aluminium zum Einsatz, das unter ausschließlicher Nutzung erneuerbarer Energien produziert wird. Dies führt zu einer Reduktion der CO₂-Emissionen um rund 38% im Vergleich zu herkömmlichen Aluminium-Elementfassaden. Die Hybridfassade besteht aus sortenreinen, umweltklassifizierten Materialien, die rein mechanisch verbunden sind. Dies ermöglicht eine einfache Trennung, Wiederverwendung und Verwertung der Bauteile und setzt Maßstäbe im Bereich nachhaltiger Fassadenkonstruktionen.
Die werkseitige Vorfertigung trägt zur Qualitätssicherung und zur Effizienz in Produktion und Montage bei. Das System erfüllt die Anforderungen für die Einreichung zur QNG-Förderung des Bundes und unterstützt Zertifizierungen nach LEED, BREEAM und DGNB.
Funktionalität und Design
Die Eco_N-Fassade erfüllt hohe Anforderungen an Funktionalität, Bauphysik und Sicherheit. Die entsprechenden Prüfungen wurden vom Prüfzentrum für Bauelemente (PfB) in Rosenheim nach DIN EN 13830 (Vorhangfassade) und DIN 18008-4 (Absturzsicherheit) durchgeführt. Die Konstruktion integriert patentierte Komponenten wie Clip-Halterungen für das Glas und PA-Pressleisten, die hohe Standards hinsichtlich Wärmeschutz, Dichtigkeit und Langlebigkeit erfüllen. Das Holzmodul ist feuchtegeschützt und wird durch eine Schwalbenschwanzverbindung statisch wirksam in die Aluminiumstruktur integriert. Nichtbrennbare Materialien im Deckenanschlussbereich unterstützen zudem den vorbeugenden Brandschutz.
Auch das Design der Fassade ist flexibel gestaltbar. Die Aluminiumprofile können mit farbigen Teilflächen versehen werden, um mit den warmen Holzmodulen zu harmonieren. Zusätzlich können LED-Module oder unterschiedliche Fugenausbildungen integriert werden. Verschiedene Holzarten stehen zur Auswahl, und die Ansichtsbreite der Fassade kann sowohl außen als auch innen individuell angepasst werden.
Weitere Informationen können per E-Mail an Lindner angefordert werden.
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siehe zudem:
- vorgehängte hinterlüftete Fassaden im Fassaden-Magazin sowie Holzwerk- und Holzbaustoffe im Baustoff-Magazin bei BAULINKS.de
- Literatur / Bücher über Fassaden bei Baubuch / Amazon.de