Postbank Wohnatlas 2025: Immobilienpreise 2024 weniger stark gesunken
(28.3.2025) Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) analysiert im Auftrag der Postbank, wie sich die Immobilienpreise in Deutschland entwickeln. So hat sich der Abwärtstrend bei den Immobilienpreisen in Deutschland im Jahr 2024 fortgesetzt. Im Durchschnitt aller Landkreise und kreisfreien Städte sanken die Kosten für Eigentumswohnungen im Bestand gegenüber dem Vorjahr um 2,8%1). Im Jahr 2023 lagen die Preise noch bei -10,1%1) gegenüber 2022. Dies sind zentrale Ergebnisse der Studie „Postbank Wohnatlas 2025”. Diese zeigen, in welchen Regionen die Preise besonders stark gefallen bzw. gestiegen sind und wie hoch der durchschnittliche Quadratmeterpreis im Jahr 2024 war.
Manuel Beermann, Leiter Produktmanagement Immobilien der Privatkundenbank in Deutschland: „In vielen Regionen Deutschlands sind die Immobilienpreise gesunken, da die Nachfrage trotz gestiegener Reallöhne leicht nachgelassen hat - eine Folge hoher Zinsen, unsicherer Förderbedingungen und steigender Lebenshaltungs-, Bau- und Renovierungskosten. Da wir nur von einer Preisdelle ausgehen, auf die wieder steigende Kaufpreise für Wohnimmobilien folgen, kann sich eine Investition jetzt lohnen. Dies gilt mit Blick auf die sehr geringe Bautätigkeit und der daraus folgenden Angebotsknappheit umso mehr. Ob sich die Finanzierung einer Immobilie tatsächlich rechnet, hängt im Einzelfall von der Finanzkraft des Käufers oder der Käuferin und der Lage des Objekts ab.”
Big 7 und Landkreise
Die 7 größten deutschen Städte waren vom Preisrückgang gegenüber dem Vorjahr besonders stark betroffen. Dort sanken 2024 die Kaufpreise für Eigentumswohnungen im Durchschnitt über alle 7 Metropolen um 3,1%1). Im Durchschnitt über alle sonstigen Großstädte gingen die Preise um 2,2%1) zurück, in den Mittelstädten waren es -2,8% und in den Landkreisen -2,9%.
Quadratmeterpreis 2024 in Euro / Kaufpreisveränderung 2023-2024 in Prozent (inflationsbereinigt)
- München 8.787 Euro/m²; -3,5 %
- Hamburg 6.191 Euro/m²; -2,8 %
- Frankfurt am Main 6.160 Euro/m²; -2,5 %
- Berlin 5.742 Euro/m²; -3,3 %
- Düsseldorf 5.006 Euro/m²; -2,2 %
- Köln 4.881 Euro/m²; -1,8 %
- Stuttgart 4.699 Euro/m²; -5,6 %
Landkreise und kreisfreie Städte in den Bundesländern (real)
- Sachsen -4,4%
- Bayern -3,9%
- Hessen -3,7%
- Baden-Württemberg -3,5%
- Rheinland-Pfalz -3,4%
- Thüringen +0,2%
- Kreis Dahme-Spreewald -17,5%
- Kreis Saalfeld-Rudolstadt -12,7%
- Kreis Altenburger Land +57,5%
- Stadt Dessau-Roßlau +17,3% in Sachsen-Anhalt
Quellen: VALUE AG (empirica-systeme Marktdatenbank), Statistisches Bundesamt, Berechnungen HWWI
Ferienregionen
Die beliebten Ferienregionen an der Nord- und Ostseeküste und dem Alpenrand waren im Jahr 2024 fast überall von sinkenden Quadratmeterpreisen betroffen. Trotzdem bleiben die Immobilienkosten auf hohem Niveau. Das gilt besonders für den Kreis Nordfriesland, zu dem die Ferieninseln Sylt, Föhr und Amrum gehören. Hier kostete der m² im Bestand 2024 durchschnittlich 8.331 Euro - der zweithöchste Wert in ganz Deutschland. In Nordfriesland sanken die Preise im Vergleich zum Vorjahr um 8,1%. Den geringsten Preisrückgang unter den Regionen mit den höchsten Quadratmeterpreisen verzeichnete der Landkreis Aurich: In der niedersächsischen Ferienregion, zu der die Inseln Juist, Norderney und Baltrum gehören, sanken die Preise für Eigentumswohnungen im Jahr 2024 um 1,9%1). Im Kreis Wesermarsch stiegen die Preise mit +8,7%, im Kreis Wittmund mit 3%, im Kreis Cuxhaven um 2,6% und im Kreis Schleswig-Flensburg (Schleswig-Holstein) um 7,6%.
Teuerste Regionen
Durchschnittliche Quadratmeterpreise für Eigentumswohnungen im Bestand in deutschen Landkreisen
Quadratmeter-Preis 2024 in Euro / Kaufpreisveränderung in Prozent (inflationsbereinigt)
- Nordfriesland, Lkr. 8.331 Euro/m²; -8,1 %
- Miesbach, Lkr. 7.829 Euro/m²; -6,2 %
- München, Lkr. 6.708 Euro/m²; -4,7 %
- Starnberg, Lkr. 6.630 Euro/m²; -9,9 %
- Aurich, Lkr. 6.230 Euro/m²; -1,9 %
- Garmisch-Partenkirchen, Lkr. 6.132 Euro/m²; -4,9 %
- Ebersberg, Lkr. 5.751 Euro/m²; -4,1 %
Quellen: VALUE AG (empirica-systeme Marktdatenbank), Statistisches Bundesamt, Berechnungen HWWI
Besonders günstig sind die Kaufpreise nach wie vor in den meisten Regionen Mitteldeutschlands. Im Durchschnitt kostete eine Bestandswohnung 2024 über alle sächsischen Landkreise und kreisfreien Städte 1.743 Euro/m². Die günstigste Region für Immobilienkäufer war 2024 der Vogtlandkreis in Sachsen. Dort kostete Wohneigentum durchschnittlich nur 917 Euro/m². Auch im thüringischen Landkreis Greiz (951 Euro) und im sächsischen Erzgebirgskreis (995 Euro) lagen die Quadratmeterpreise im vergangenen Jahr im dreistelligen Bereich.
1) real
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siehe zudem:
- Immobilien auf Baulinks
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