ZVEH-Frührjahrskonjunkturumfrage zur Auftrags- und Beschäftigungsentwicklung der E-Handwerke
(26.3.2025) Angesichts multipler internationaler Krisen bleibt die Stimmung in der deutschen Wirtschaft gedrückt. Dass die volatile Situation auch in den E-Handwerken Spuren hinterlässt, zeigen die aktuellen Ergebnisse der vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) unter gut 1.500 Betrieben durchgeführten Konjunkturumfrage.
Geschäftsklimaindex zum 4. Mail in Folge gesunken
Hatten im Herbst 2024 noch 54,1% und im Februar 2024 noch 58,8% der Betriebe angegeben, über ein gutes Geschäftsklima zu verfügen, so waren es bei der aktuellen Umfrage nur noch 46,8%. Von den übrigen Befragten wird die aktuelle Geschäftslage als „befriedigend” eingeschätzt (Frühjahr 2025: 40,4% / Herbst 2024: 37,1%). 12,8% der Teilnehmer bezeichnen die Situation als „schlecht”. Im Herbst 2024 waren es lediglich 8,8%.
Mit 67 Punkten erreicht der Geschäftsklimaindex im langjährigen Vergleich zwar immer noch ein passables Niveau. Nach der wachsend guten Situation der Vor-Corona-Jahre und der Volatilität während der Pandemie bleibt die Verschlechterung deutlich.
„Das wirtschaftliche und strukturelle Wachstum der Elektrobranche der Energiewendejahre vor Corona wird nun innerhalb kürzester Zeit pulverisiert. Dies wird negative Folgen für die dringende Erhöhung der geopolitischen Unabhängigkeit durch eine starke Wirtschafts- und Energiewende haben”, so ZVEH-Hauptgeschäftsführer Alexander Neuhäuser.
Auftragsvorläufe gehen zurück
Auch bei den Auftragsvorläufen setzt sich der rückläufige Trend fort: Verfügten im Herbst 2024 noch 51,5% der befragten Unternehmen über Auftragspolster von mehr als 2 Monaten, sind es nun nur noch 44,8% (Frühjahr 2024: 54,6%). 32,8% der Betriebe gaben dagegen an, Auftragsvorläufe unter 2 Monaten zu haben. Die durchschnittlichen Auftragspolster sanken laut Frühjahrskonjunkturumfrage 2025 des ZVEH gegenüber dem Herbst 2024 jedoch nur leicht – von 13,8 auf 13 Wochen.
Weniger offene Stellen
Obwohl die Zahl der offenen Stellen im Frühjahr traditionell höher ist als im Herbst, weil hier die Auszubildenden ihre Arbeit aufnehmen, lag die Zahl der offenen Stellen bei der aktuellen Umfrage mit 50,8% unter dem Wert aus der Herbst-Umfrage 2024 mit 52,0% und sogar deutlich unter dem Wert aus dem Frühjahr 2024 mit 57,5%.
Die Unternehmen sind deutlich zurückhaltender, was die Ausschreibung neuer Stellen betrifft. Gleichzeitig sind Mitarbeiter bei lahmender Konjunktur weniger wechselfreudig. Allerdings suchen noch 50% der Unternehmen Fachkräfte. Das bestätigt die Prognose, dass qualifizierte Fachkräfte weiter gesucht sind.
Die Auswertung der Ergebnisse im Bereich der Zukunftstechnologien zeigt zudem einen leichten Rückgang bei den Erneuerbaren Energien, insbesondere bei Photovoltaik.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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siehe zudem:
- Elektroinstallation im Haustechnik-Magazin und Photovoltaik im Wärmepumpen bei Baulinks
- Literatur / Bücher über Photovoltaik bei Baubuch / Amazon.de