Preisverleihung des Brückenbaupreis 2025 in Dresden
(20.3.2025) Im Rahmen eines Festakts in Dresden wurden am 19. März 2025 die Auszeichnungen für den Brückenbaupreis 2025 an vier Preisträger überreicht. Anwesend war unter anderem Schirmherr Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr. Die prämierten Bauwerke gelten als Beispiele innovativer Ingenieurskunst mit zukunftsweisendem Charakter. Rund 1.600 Gäste aus Fachwelt, Politik und Wirtschaft nahmen an der Veranstaltung teil.
Preisträger in der Kategorie Straßen- und Eisenbahnbrücken
Neue Oderbrücke Küstrin-Kostrzyn
Die Jury: „Eine anspruchsvolle Aufgabe mit klugen Lösungen und klarer Formensprache.” Bei der neuen Oderbrücke handelt es sich um eine zweigleisige Netzwerkbogenbrücke in Verbundbauweise mit vorgespannten Zuggliedern aus Carbon. Während Carbonhänger bereits in verschiedenen Bauwerken eingesetzt wurden, stellt diese Brücke die weltweit erste Eisenbahnbrücke dar, die diese Technologie nutzt.
Preisträger in der Kategorie Fuß- und Radwegbrücke
Bastionskronenpfad Petersberg, Erfurt
Die Jury: „Historische Bausubstanz und moderne Lösungen des 21. Jahrhunderts in perfekter Harmonie.” Der Bastionskronenpfad verbindet auf der Zitadelle Petersberg in Erfurt in einer Höhe von 13,5 m die Bastionen Kilian und Martin. Im historischen Kontext wurde eine Balance zwischen funktionalen Anforderungen und technischer Machbarkeit erreicht. Die Konstruktion zeichnet sich durch eine Kombination aus Robustheit und eleganter Schlankheit aus, wodurch ein architektonischer Dialog zwischen Alt und Neu entsteht.
Sonderpreis Nachhaltigkeit
Neue Regenbrücke Roding
Die Jury: „Eine beeindruckende Symbiose von skulpturaler Form und minimalistischem Tragwerk.” Die Regenbrücke Roding wurde mit einem effizienten Materialeinsatz realisiert. Langlebige Baustoffe kamen zum Einsatz, darunter Cortenstahl, der aufgrund seiner natürlichen Korrosionsbeständigkeit keine zusätzliche Beschichtung erfordert. Zudem ermöglicht die sortenreine Trennung eine vollständige Rückbaubarkeit und Recyclingfähigkeit.
Sonderpreis Denkmal
Chemnitzer Viadukt
Die Jury: „Ein komplexes Meisterstück der Erhaltungskunst als Brückenschlag zwischen gestern und heute.” Der Chemnitzer Viadukt wurde zwischen 1901 und 1909 aus genietetem Flussstahl errichtet und diente ursprünglich der Überführung von vier parallelen Gleisen über den Fluss Chemnitz. Für die Modernisierung wurde eine Mischvariante entwickelt, die eine zurückhaltende Integration einer neuen Verbundkonstruktion des Fahrwegs auf den beiden inneren Überbauten ermöglicht. Dadurch konnten die Anforderungen an Tragfähigkeit und Dauerhaftigkeit der Trasse erfüllt werden.
Stimmen der Veranstalter:
Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Brücken und Tunnel sichern Mobilität, überwinden Hindernisse, verbinden Regionen und Menschen. Ich habe das Thema Brückensanierung in meiner Amtszeit zur Chefsache gemacht und ein gewaltiges Brücken-Modernisierungsprogramm gestartet, bei dem wir sehr gut vorankommen – nicht zuletzt dank der hervorragenden Arbeit unserer Ingenieure. Die Vielfalt der für den Deutschen Brückenbaupreis eingereichten Beiträge bestätigt, das hohe ingenieurtechnische Niveau, das wir im Brückenbau haben. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern. Unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft, ganz Deutschland profitiert von ihrem Engagement, ihrer Kreativität und ihrer Innovationskraft.”
Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer: „Ohne leistungsfähige Infrastruktur läuft, fährt und bewegt sich nichts. Die ausgezeichneten Projekte beim Deutschen Brückenbaupreis zeigen, wie Innovation und Nachhaltigkeit den Brückenbau der Zukunft prägen können – vorausgesetzt, Investitionen und Planungsprozesse greifen effizient ineinander.”
Jörg Thiele, VBI-Präsident: „Engagement und Innovationskraft der Bauingenieurinnen und -ingenieure sind entscheidend, um die Investition in unsere Infrastruktur zu Projekterfolgen zu führen. Dazu müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen. Die schnelle Aktualisierung der HOAI ist daher eine dringende Aufgabe der neuen Bundesregierung.”
siehe auch für zusätzliche Informationen:
ausgewählte weitere Meldungen:
- Superradwegenetz mit beheizbaren Radwegbrücken in Tübingen (7.2.2025)
- Holzbrücken des Ingenieurbüros Miebach verbinden Frankenberg über die Eder (7.2.2025)
- Ingenieurbüro Miebach schafft neues Wahrzeichen in Paris (3.2.2025)
- Nachhaltig und auffällig: Fußgängerbrücke mit blauen Polycarbonat-Paneelen von Rodeca (3.2.2025)
- Herausfordernde Brückenerneuerung im Höllental (3.2.2025)
siehe zudem:
- Brückenbau im Ingenieurbau-Magazin auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Metallbau bei Baubuch / Amazon.de