VDMA: Gebäudearmaturbranche weiterhin angespannt
(12.3.2025) Nach zwei wirtschaftlich schwierigen Jahren bleibt die Situation für die Hersteller von Gebäudearmaturen im Jahr 2025 angespannt. Im Jahr 2024 verharrten die Umsätze auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres. Preisbereinigt entspricht dies einem Rückgang von 2%. Das Inlandsgeschäft verzeichnete einen realen Rückgang um 4%, während das Auslandsgeschäft nach einem Einbruch von 17% im Jahr 2023 um 1% sank.
Entwicklung im Wohnungsbau beeinflusst die Branche
Der Wohnungsbau in Deutschland und Europa befindet sich seit Mitte 2022 in einem anhaltenden Rückgang. Im Jahr 2023 erreichte die Zahl der genehmigten Wohnungen in Deutschland den niedrigsten Stand seit 15 Jahren. Eine schnelle Erholung des Neubaus ist derzeit nicht absehbar. Die Erwartungen richten sich verstärkt auf das Renovierungsgeschäft, doch auch hier bleibt die Nachfrage verhalten. Trotz rückläufiger Inflation und steigender Einkommen zeigt sich sowohl bei Konsumenten als auch bei Investoren eine hohe Unsicherheit.
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) Armaturen weist zudem auf weitere Belastungen durch geopolitische Unsicherheiten, drohende Handelskonflikte und unklare politische Rahmenbedingungen in Deutschland hin. Insbesondere die anhaltende Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) hat Auswirkungen auf die Branche.
Erwartung politischer Maßnahmen
Angesichts der schwierigen Marktlage fordert die Industrie klare politische Rahmenbedingungen. „Als Hersteller von Sanitär- und Heizungsarmaturen bieten wir passende Lösungen für Herausforderungen wie sauberes Trinkwasser, Energieeffizienz und Kreislaufwirtschaft”, erläutert Lubert Winnecken, Vorsitzender der VDMA Fachabteilung Gebäudearmaturen und CEO von Keuco GmbH & Co. KG. „Statt neuer Bürokratie brauchen wir von der neuen Bundesregierung verlässliche, faire Rahmenbedingungen, die es uns ermöglichen, zukunftsorientiert zu investieren und wirtschaftlich zu agieren.”
Verhaltene Prognosen für 2025
Dr. Laura Dorfer, Geschäftsführerin des VDMA Fachverbandes Armaturen, rechnet im Jahresverlauf mit einer moderaten Erholung, bleibt jedoch zurückhaltend: „Wir rechnen für 2025 lediglich mit einem moderaten Umsatzplus von 2%. Ohne verbesserte Standortbedingungen wird die Branche ihr Potenzial jedoch auf absehbare Zeit nicht ausschöpfen können.”
Während Heizungsarmaturen und Technische Gebäudearmaturen im Jahr 2024 nominale Umsatzrückgänge verzeichneten, konnten Sanitärarmaturen auf niedriger Basis ein Umsatzplus erzielen. Preisbereinigt war der Umsatzrückgang in allen Segmenten spürbar. Die nominale Umsatzsteigerung bei Sanitärarmaturen betrug 2%, was preisbereinigt einem Rückgang von 1% entsprach. Der Umsatz mit Technischen Gebäudearmaturen sank nominal um 2%, preisbereinigt um 5%. Heizungsarmaturen verzeichneten einen nominalen Umsatzrückgang von 6%, real entsprach dies einem Minus von 9%.
Rückläufiges Exportgeschäft
Die Exporte der deutschen Gebäudearmaturenindustrie entwickelten sich im Jahr 2024 ebenfalls rückläufig. Der Exportwert sank um 1,0% auf 3,5 Mrd. Euro. Besonders das Geschäft mit Frankreich verzeichnete deutliche Einbußen. Dadurch übernahm China die Spitzenposition in der Liste der zehn wichtigsten Absatzmärkte, während Frankreich auf den zweiten Platz zurückfiel. Die Exporte nach China stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 7,5% auf 366,4 Mio. Euro, während die Lieferungen nach Frankreich um 14,5% auf 343,9 Mio. Euro zurückgingen. Die USA belegten den dritten Platz, wobei die Exporte um 5,1% auf 337,3 Mio. Euro nachließen.
Vorbereitungen auf die ISH 2025
Die Branche befindet sich derzeit in der Vorbereitungsphase für die Weltleitmesse ISH, die vom 17. bis 21. März 2025 in Frankfurt stattfinden wird. „Auf der ISH wird erneut eine beeindruckende Leistungsschau unserer Industrie zu sehen sein”, ist Dr. Dorfer überzeugt. VDMA Armaturen sowie VDMA Sanitärtechnik und -design präsentieren sich gemeinsam in Halle 3.1, Stand D73 und erwarten den Austausch mit zentralen Akteuren der Branche.
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