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Fachbeitrag: Wohnungsstationen und Wärmepumpen - Effiziente Kombination für Mehrfamilienhäuser

(25.2.2025) Moderne Wohnungsstationen lassen sich ohne Wirkungsgradverlust optimal mit Wärmepumpen als primärer Wärmeerzeuger kombinieren. Sie versorgen Heizkreise und Warmwasserbereitung in Mehrfamilienhäusern bedarfsgerecht. Stefan Schrögel, Produktmanager bei der Wolf GmbH, erläutert die entscheidenden Aspekte.

Wohnungsstationen können der ideale Partner sein, wenn Wärmepumpen als Primärwärmeerzeuger für Mehrfamilienhäuser gewählt werden. (Bild: Wolf GmbH) 

Zukunftssichere Systemlösungen

Die Kombination aus Wohnungsstationen und Wärmepumpen bietet eine effiziente und zukunftssichere Lösung zur Wärmeversorgung in Mehrfamilienhäusern. Während Wohnungsstationen dezentral die Warmwasserbereitung und Beheizung der einzelnen Wohnungen steuern, sorgt die Wärmepumpe als Primärwärmeerzeuger für eine nachhaltige Energieversorgung. Drei Installationsvarianten stehen zur Auswahl: Zwei-Leiter-System, Drei-/Vier-Leiter-System und das Zwei-Leiter-System mit nachgeschaltetem Durchlauferhitzer. Jede Variante hat spezifische Vorteile in Bezug auf Investitionskosten, Effizienz und Komfort.

Drei Varianten im Vergleich

  1. Zwei-Leiter-System
    Diese Variante ist kostengünstig in der Anschaffung, erfordert jedoch eine ganzjährige Vorlauftemperatur von 50+X °C, wodurch der Wirkungsgrad der Wärmepumpe beeinträchtigt wird. Eine Verbesserung ist durch größere Wärmetauscherleistungen möglich.
  2. Drei-/Vier-Leiter-System
    Hier wird die Wärmeversorgung für Heizung und Warmwasser entkoppelt, was einen hocheffizienten Betrieb der Wärmepumpe ermöglicht. Allerdings ist die Installation aufwändiger, da separate Pufferspeicher sowie mehr Rohrleitungen erforderlich sind.
  3. Zwei-Leiter-System mit Durchlauferhitzer
    Diese Lösung kombiniert einfache Installation mit hoher Effizienz, indem die Wärmepumpe eine niedrige Vorlauftemperatur bereitstellt und der Durchlauferhitzer die Temperatur nach Bedarf anpasst. Die Investitionskosten sind nur geringfügig höher als beim klassischen Zwei-Leiter-System.
Beim Drei-/Vier-Leiter-System gibt es einen Vorlauf für die Heizung und einen zweiten für die Warmwasserbereitung über die Wärmetauscher. (Bild: Wolf GmbH) 

Regelung, Komfort und Planung

Elektronisch geregelte Wohnungsstationen bieten gemäß VDI 6003 eine konstante Warmwassertemperatur und hohen Komfort. Ein integrierter Differenzdruckregler stellt eine gleichmäßige Wärmeversorgung sicher. Zur Planung müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden: 

  • Wärmebedarf [kWh]
  • Warmwasser-Spitzenbedarf [kWh] in Verbindung
    mit Gleichzeitigkeitsfaktoren
  • Verbrauchsverhalten
  • zu erwartende Leitungsverluste
  • zur Verfügung stehende Heizleistung zum Nachheizen des Pufferspeichers 
  • Vorlauftemperatur des Primärkreises
  • Einhaltung der DIN 1988-200 3.6 für die hygienische Trinkwasser-Installation
  • Ortsübliche Wasserqualität 

Zur Auslegung der Warmwasserbereitung mit Wärmepumpen wird die DIN EN 15450 Anhang E angewendet.

Hydraulischer Abgleich

Ein hydraulischer Abgleich sorgt für eine effiziente Wärmeverteilung. Im Mehrfamilienhaus kann eine Wärmepumpenkaskade anstelle eines Einzelgeräts sinnvoll sein, um eine gleichmäßige Wärmeversorgung auch während der Abtauzyklen sicherzustellen. Dies erfordert sowohl eine fachgerechte Rohrnetzplanung als auch eine sorgfältige Berechnung und Auslegung der Pumpen – was daher im ersten Schritt erfolgen muss. Innerhalb der Wohnung sorgt ein Differenzdruckregler in der Wohnungsstation für konstante Versorgungsbedingungen der Primärseite.

Die vormontierte Grundstation wird im Baukastensystem zusammengestellt und vor Ort eingebaut. (Bild: Wolf GmbH) 

Wohnungsstation CAT-2 von WOLF

Mit der Wohnungsstation CAT-2 bietet WOLF eine auf Wärmepumpen und Hybridsysteme optimierte Lösung an. Sie zeichnet sich durch hygienische Warmwasserbereitung, geringen Druckverlust und eine elektronische Regelung mit Touchdisplay aus. Die Varianten CAT-2 HT (für Heizkörper) und CAT-2 LT (für gemischte Heizkreise) sind mit 37, 55 und 63 kW Leistung erhältlich. Dank Baukastensystem ist die Installation unkompliziert, wahlweise als Unter- oder Aufputzmontage.

Ein spezieller CAT-2 Konfigurator unterstützt Fachplaner bei der Auswahl und Dimensionierung. Das Tool generiert eine komplette Stückliste und berechnet Wärmeerzeugerleistung sowie Pufferspeichergröße. Projektinformationen lassen sich speichern und mit WOLF-Experten abstimmen.

Der Durchlauferhitzer in der Wohnungsstation hat die Aufgabe, die Temperatur des vorerwärmten Warmwassers bedarfsgerecht auf die gewünschte Temperatur anzuheben. (Bild: Wolf GmbH) 

Die Kombination aus Wohnungsstationen und Wärmepumpen bietet Investoren und Betreibern eine energieeffiziente Lösung für Mehrfamilienhäuser. Besonders das Zwei-Leiter-System mit Durchlauferhitzer überzeugt durch ein optimales Verhältnis von Investitions- und Betriebskosten sowie hohe Systemeffizienz.

Weitere Informationen können per E-Mail an Wolf GmbH angefordert werden.

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