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Status quo deutscher Innenstädte - Ergebnisse der 6. Passantenbefragung des IFH Köln

(21.2.2025) Das IFH KÖLN veröffentlicht zum 6. Mal Europas größte Passantenbefragung zu Attraktivität, Angebot und Besuchsmotiven von Stadtzentren. Dazu wurden rund 69.000 Interviews mit Passanten in 107 deutschen Innenstädten durchgeführt.

Die Innenstadt ist ein Ort für alle – die Altersstruktur ein Abbild der deutschen Gesamtbevölkerung. Die Gesamtdurchschnittsnote zur Innenstadtattraktivität bleibt seit den Befragungen 2020 und 2022 mit der Schulnote 2,5 unverändert. In den einzelnen Ortsgrößengruppierungen schneiden in Großstädten mit über 200.000 Einwohnern Leipzig, Erfurt und Chemnitz am besten ab; in mittelgroßen Städten mit 50.000 bis 200.000 Bewohnern sind Arnsberg-Neheim, Bocholt und Lüneburg und in Städten bis 50.000 Einwohnern erzielen Freiberg, Brühl und Landsberg (Lech) die besten Ergebnisse.

„Attraktive Innenstädte sind Innenstädte, die alle Altersgruppen mit passenden Angeboten ansprechen. In Zeiten des demografischen Wandels müssen generationenspezifische Bedarfe mitgedacht werden. Es reicht dabei nicht, nur attraktive Einkaufsmöglichkeiten zu bieten – vor allem jüngere Menschen wollen auch ansprechende Gastronomie und setzen auf Erlebnis und Vitalität”, so Dr. Markus Preißner, wissenschaftlicher Leiter am IFH KÖLN.

Besucherstruktur

In deutschen Innenstädten trifft man den Querschnitt der Gesellschaft an: 30% und damit die Mehrheit sind Millennials zwischen 26-50 Jahren, gefolgt mit 26% von den 51- bis 65-Jährigen der Gen X. Knapp ein Viertel, 23% der Innenstadtbesucher gehören zur Generation der Babyboomer (über 65 Jahre), 21% zur Gen Z (bis 25 Jahre). Das Durchschnittsalter der Menschen in den Cities liegt bei 46,1 Jahren und damit wieder niedriger als in Vorjahresbefragungen.

Besuchsmotive

Mit 61% ist das Besuchsmotiv Nummer 1 Einkaufen, gefolgt von 40% Gastronomiebesuch. In der Gen Z, genau zwischen 15 – 30 Jahren, rücken die beiden Besuchsmotive besonders nah aneinander - davon kommen 56% zum Shoppen und 44% wegen der Gastronomie. Bei den Besuchsanlässen lassen sich generationenübergreifend auch Wechselwirkungen konstatieren: So geben z.B. 47% der Befragten an, wegen des Freizeit- oder Kulturangebots die Stadt zu besuchen, 47% geben auch Geld beim Einkaufen oder Essen/Trinken (53%) aus. Das zunehmend wichtigere Gastronomieangebot schneidet in den meisten Städten mit der Durchschnittsnote 2,2 relativ gut ab.

Mehrbedarf gibt es bei Freizeitmöglichkeiten (40% der Städte schneiden schlechter als 3,0 ab) und dem Kulturangebot (20% schlechter als 3,0). Das Einzelhandelsangebot landet im Mittelfeld mit 2,3.

Leerstand vermeiden und Infrastruktur verbessern

Die Insolvenzen der letzten Jahre, gerade von Innenstadt-Händlern haben vielerorts ihre Spuren in Form leerstehender Ladenlokale hinterlassen. Hier sind sich die befragten Passanten einig, dass die wichtigste Maßnahme für attraktivere Innenstädte die Vermeidung von Leerständen ist. Zudem wird das Thema Infrastruktur als verbesserungswürdig eingestuft, ebenso wie die Aufwertung der Fußgängerzonen und eine grünere Gestaltung der City.

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