Baulinks -> Redaktion  || < älter 2025/0212 jünger > >>|  

NOE Schalungsmatrizen am Basistunnel Lyon-Turin ahmen Gambione nach

(18.2.2025) Der Basistunnel Lyon-Turin ist einer der längsten Bahntunnel der Welt. Um die oberirdischen Bauwerke im Tal von Saint-Jean-de-Maurienne harmonisch in die Umgebung einzufügen, wurde ein Architekturbüro mit der Entwicklung eines entsprechenden Konzepts beauftragt. Der Entwurf sah Betonwände vor, die das Aussehen von Gabionen erhalten sollten. Die NOE Betongestaltung GmbH fertigte die gewünschten Schalungsmatrizen. Das Ergebnis wurde unter dem Namen „Gabion” in das Standardsortiment aufgenommen.

Da die Hochgeschwindigkeitsstrecke auch oberirdische Abschnitte hat, werden hier zahlreiche Infrastrukturbauten errichtet. (Bild: NOE) 

Der Basistunnel Lyon-Turin soll den Güterverkehr zwischen Frankreich und Italien optimieren. Er ist 57,5 km lang und besteht aus zwei Röhren mit jeweils einem Gleis. An einigen Stellen verläuft die Strecke oberirdisch, wie im Tal von Saint-Jean-de-Maurienne. Hier entstehen Lärmschutzwände, Wege, Brücken und Bahnsteige. Ein Pariser Architekturbüro wurde mit der Entwicklung des Gestaltungskonzepts beauftragt. Die Planer entschieden sich für Betonwände, deren Oberfläche die Struktur von Gabionen nachbildet. Diese sollten mithilfe von Matrizen hergestellt werden.

Im Saint-Jean-de-Maurienne-Tal verwendeten die Verantwortlichen zwei verschiedene NOE-Schalungsmatrizen. Eine wurde speziell für das Projekt entwickelt und bildet die Oberflächenbeschaffenheit von Gabionen wieder, die andere stammt aus dem Standardsortiment und bildet die Struktur von sägerauen Holzbrettern ab. (Bild: NOE) 

Warum keine echten Gabionen?

Die bessere Überprüfbarkeit der Statik sprach für strukturierte Betonwände und gegen echte Gabionen mit dahinter liegender Betonwand. Da die Strecke von einem Hochgeschwindigkeitszug befahren wird, muss die SNCF regelmäßig die Statik der tragenden und angrenzenden Bauteile überprüfen.

Entwicklung einer neuen Matritze

Für den Entwurf einer neuen Matrize gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Verfahren. Die erste Möglichkeit, der Kunde erstellt eine digitale 3D-Zeichnung, deren Struktur mit einer Fräsmaschine auf eine Modellplatte übertragen wird. Diese wird dann in eine Schalung gelegt und mit Polyurethan gefüllt, wodurch die gewünschte Form entsteht. 

Die zweite Möglichkeit, ein reales Objekt, z.B. ein stark gemasertes Holzbrett, wird in die Schalung gelegt und mit Polyurethan ausgegossen. Auf diese Weise kann die Struktur direkt vom Original abgenommen werden. 

Die erste Möglichkeit war nicht realisierbar, da keine entsprechende 3D-Zeichnung vorlag. Die zweite Methode ist bei einer Gabionenwand nicht anwendbar, da die Gießmasse in die Hohlräume fließen würde.

Um die Struktur Gabion zu entwickeln, beauftragte NOE eigens einen Künstler. (Bild: NOE) 

Eine Struktur für große Flächen

Die neue Matrize ist 2,9 x 2,4 m groß und 3,7 cm dick. Da sie keine Hinterschneidungen aufweist, lässt sie sich leicht vom Beton lösen. Insgesamt lieferte NOE 1.200 m² Matrize auf die Baustelle. Dort wird damit eine Betonfläche von 55.000 m² hergestellt. Je nach Struktur und äußeren Einflüssen kann die NOEplast bis zu 100 Mal eingesetzt werden, die ausführende Baufirma verwendet sie ca. 40 Mal wieder.

Vor Ort direkt montierbar

NOE klebt die Matrizen direkt im Werk auf eine Trägerplatte. Vor Ort kann die Matrize auf die eingesetzte Schalung montiert werden. In der Regel wird die Matrize hierzu von hinten auf den Schalbelag geschraubt.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

Impressum | Datenschutz © 1997-2025 BauSites GmbH