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Europaweite Allianz für nachhaltiges PMMA-Recycling

(11.2.2025) Röhm initiierte die Gründung einer europaweiten Allianz für das Recycling von Polymethylmethacrylat (PMMA), in welcher nebst dem Unternehmen selbst auch Pekutherm, Nextchem und Polyvantis vertreten sind. Das Netzwerk strebt eine Zusammenarbeit mit sämtlichen Unternehmen an, die PMMA in Europa verarbeiten.

v.l.n.r.: Hans-Peter Hauck (COO Röhm), Lukas Dössel (Director Circular Economy Röhm), Daniela Pfister (Kaufmännische Leitung Pekutherm), Heiko Pfister (Geschäftsführer Pekutherm) und Giovanni Sale (Corporate & Business Strategy Senior Vice President MAIRE) sowie Massimo Di Amato (Circular Solutions SVP Nextchem, Managing Director MyRemono). (Bild: Röhm) 

Mehr Gewinnung von recyceltem PMMA

Die Partnerschaft der vier Unternehmen ermöglicht es, mehr PMMA-Wertstoffe durch mechanisches und chemisches Recycling zurückzugewinnen und als MMA und PMMA in Neuware-Qualität wieder auf den Markt zu bringen. 

Dabei kommt eine Kombination aus der chemischen Recyclingtechnologie NXRe von Nextchem und einem innovativen Aufreinigungsverfahren zum Einsatz. Letzteres wurde von Forschern von Röhm am größten Produktions- und Innovationsstandort des Unternehmens in Worms entwickelt und pilotiert.

Zusammentragen und Sortieren

Pekutherm bietet PMMA-Verarbeitern individuelle Konzepte zur Verwertung ihrer Produktionsabfälle und übernimmt die sortenreine Trennung, mehrstufige Sortierung und definierte Granulierung der gesammelten PMMA-Abfälle. Dies erfolgt sowohl für post-industrielle Wertstoffe als auch für post-consumer Abfälle. Pekutherm hat eine Sortierkapazität von 10.000 Tonnen pro Jahr.

Weiternutzung durch Röhm und Polyvantis

Die von Pekutherm gesammelten und für das werkstoffliche Recycling aufbereiteten Wertstoffe werden anschließend an die Partner Röhm und Polyvantis geliefert und können dort nach einem weiteren Aufbereitungsschritt wieder als Rohstoff für die Produktion eingesetzt werden.

Umwandlung zu MMA durch MyRemono

MyRemono, die auf Kunststoffrecycling spezialisierte Tochtergesellschaft von Nextchem, wird das restliche PMMA abnehmen. Dieses ist für das werkstoffliche Recycling ungeeignet, kann aber mit Hilfe der NXRe-Technologie in Form eines Depolymerisationsprozesses auf Basis einer Metallschmelze wieder in reines MMA umgewandelt werden. In Italien wird dieser kontinuierliche Prozess zum Recycling von Kunststoffabfällen mit Unterstützung des EU-Innovationsfonds nun erstmals im industriellen Maßstab realisiert. Die Anlage soll 2026 fertiggestellt sein und zunächst eine Verarbeitungskapazität von 5.000 Tonnen PMMA pro Jahr erreichen. Im Vergleich zum derzeitigen Stand der Technik wird erwartet, dass das recycelte MMA einen um mehr als 90% reduzierten CO₂-Fußabdruck aufweist, was bei voller Auslastung einer jährlichen Einsparung von rund 13.000 Tonnen Treibhausgasen entspricht.

Vorteile für alle Partner

Für Röhm und Polyvantis erhöht sich so die Verfügbarkeit an recyceltem PMMA und MyRemono kann mit der Verarbeitung verschiedenster PMMA-Typen die Depolymerisationstechnologie unter Beweis stellen. Pekutherm schafft mit seinem flexiblen Sammelsystem die Grundlage für ein industrieweites Kreislaufsystem für PMMA in Europa und ist dafür der zentrale Ansprechpartner. „Wir laden alle Verarbeiter, Kunden und Verbraucher von PMMA in Europa ein, Teil unseres Netzwerks zu werden”, sagt Heiko Pfister, Geschäftsführer bei Pekutherm.

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