Drees & Sommer unterstützt bei der Planung und Realisierung einer Technologieplattform
(11.2.2025) Die Erforschung und industrielle Herstellung klimafreundlicher Kraftstoffe soll durch eine vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderte Forschungs- und Demonstrationsplattform einen Schub erhalten. Seit Anfang Oktober 2024 errichtet das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Leuna die Technologieplattform Power-to-Liquid-Kraftstoffe, kurz TPP. Für den Bau der Anlage hat das DLR die Griesemann eFuels GmbH als Generalunternehmer beauftragt. Das auf Bau, Immobilien und Infrastruktur spezialisierte Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE fungiert als Owners Engineer und unterstützt das DLR bei der Projektplanung und -abwicklung.
Die TPP wird auf einer Fläche von ca. 14.000 m² am Chemiestandort Leuna in Sachsen-Anhalt errichtet. Im Mittelpunkt der Forschung steht die Weiterentwicklung und Hochskalierung von Technologien und Verfahren, um strombasierte Kraftstoffe auch Power-to-Liquid-Kraftstoffe (PtL), zukünftig großtechnisch in industriellen Anlagen herstellen zu können. Der Forschungsbetrieb soll 2028 aufgenommen werden.
Unterstützung bei Angebots-, Verhandlungs- und Vergabeverfahren
Im Rahmen der Auswahl eines Generalunternehmers für den Bau und Betrieb der TPP hat das DLR ein Angebots- und Verhandlungsverfahren durchlaufen. Drees & Sommer hat das DLR in dieser ersten Verhandlungsphase mit seiner technisch-wirtschaftlichen Expertise unterstützt. In Verbindung mit dem spezifischen Wissen im Bereich eines eng getakteten Vergabeverfahrens mit integriertem Basic Engineering für öffentliche Auftraggeber konnte so der Grundstein für eine erfolgreiche Projektzielerreichung gelegt werden. Ein zweites Vergabeverfahren, das aufgrund von Änderungen in der Förderung notwendig wurde, baute unter anderem auf diesen Ergebnissen auf.
Neubau erfordert umfangreiche Expertise
Auch in der anstehenden Planungs- und Realisierungsphase wird das DLR von Drees & Sommer begleitet. „Die Herausforderungen bei der Entwicklung und Umsetzung eines solch umfangreichen und damit komplexen Projektes liegen in der Identifikation eines geeigneten Abwicklungsmodells, der Identifikation geeigneter Technologielieferanten beziehungsweise Kontraktoren wie auch in der Berücksichtigung genehmigungsrechtlicher Vorgaben”, erklärt Dr. Holger Nagel, Projektleiter bei Drees & Sommer. Weitere Leistungen sind die technisch-wirtschaftliche Beratung, das Vertragscontrolling, das Kosten- und Terminmanagement sowie die Beratung zur Contracting-Strategie.
Bei der Projektbegleitung profitiert das Unternehmen von seiner „umfangreichen Erfahrung aus vielen Fabrik- und Anlagenbauten”, so Dr. Alexander Stubinitzky, der als Head of Hydrogen & SynFuels bei Drees & Sommer die Themen Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe verantwortet.
Owner's Engineering als Schlüssel zum Erfolg
„Als sogenannter Owner‘s Engineer fungieren wir als Bindeglied zwischen dem DLR und dem beauftragten Generalunternehmer Griesemann. Wir bieten sowohl technisch-wirtschaftliche Beratung als auch klassische Projektsteuerungsleistungen”, erklärt Dr. Alexander Stubinitzky. „Durch regelmäßige Kontrollen und Prüfungen stellen wir sicher, dass die Arbeiten den Qualitätsstandards entsprechen und alle technischen Spezifikationen eingehalten werden. Gleichzeitig ist es bei innovativen Großprojekten wie der TPP wichtig, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und Strategien zu entwickeln, um diese zu minimieren.” Auch überwacht Drees & Sommer das Budget sowie den Zeitplan und erstellt entsprechende Reportings für das DLR.
Forschungsziel: Reduktion von Nicht-CO₂-Effekten
PtL-Kraftstoffe verbrennen CO₂-neutral, da das bei der Verbrennung emittierte CO₂ in gleicher Menge bei der Herstellung der PtL-Kraftstoffe gebunden wird, wobei nur nachhaltige CO₂-Quellen genutzt werden dürfen.
Sie können auch dazu beitragen, die Klimawirkung des Luftverkehrs durch so genannte Nicht-CO₂-Effekte zu verringern. So können sich aus den Kondensstreifen von Flugzeugen Zirruswolken bilden, die insbesondere bei Nachtflügen die Wärmeabstrahlung der Erde reflektieren. Als Teil der sogenannten Nicht-CO₂-Effekte trägt die Bildung von Zirruswolken somit maßgeblich zur Klimawirkung des Luftverkehrs bei. PtL-Treibstoffe können in ihrer chemischen Zusammensetzung so optimiert werden, dass ihre Schadstoffemissionen deutlich reduziert werden. Dies sorgt für eine Reduktion der gebildeten Zirruswolken, da sich Kondensstreifen bevorzugt an den emittierten Schadstoffpartikeln bilden. Ein Forschungsziel des TPP ist daher eine solche Optimierung der hergestellten PtL-Kraftstoffe.
Förderhinweis
Das Projekt „Technologieplattform Power-to-Liquid-Kraftstoffe (TPP)” wird im Rahmen des Gesamtkonzeptes „Erneuerbare Kraftstoffe” vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit insgesamt rund 130 Mio. Euro gefördert. Der Förderaufruf „Errichtung und Betrieb einer Entwicklungsplattform für Power-to-Liquid-Kraftstoffe” wird von der NOW GmbH koordiniert und vom Projektträger VDI/VDE Innovation + Technik GmbH umgesetzt.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Drees & Sommer SE
- Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR)
- Griesemann eFuels GmbH
- Bundesministerium für Digitales und Verkehr
- NOW GmbH
- VDI/VDE Innovation + Technik GmbH
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siehe zudem:
- Bauunternehmen, Alternative Energien auf Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema Treibstoff bei Baubuch / Amazon.de