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Die Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik informiert über dichte Schachtabdeckungen

(10.2.2025) Schachtabdeckungen müssen dicht sein, um die darunterliegende Infrastruktur zu schützen. Die Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik e.V. (GET) informiert über die Unterschiede zwischen tagwasserdichten und rückstausicheren Abdeckungen sowie deren Einsatzbereiche und Prüfverfahren.

Rückstauprüfung an einer Komplettabdeckung. (Bild: GET) 

Effektive Schachtabdeckungen: tagwasserdicht oder rückstausicher?

Die Anforderungen an dichte Schachtabdeckungen sind hoch: Sie sollen verhindern, dass Oberflächenwasser in unterirdische Infrastruktur eindringt und dortige Komponenten beschädigt. Dabei gibt es zwei wesentliche Kategorien: tagwasserdichte und rückstausichere Abdeckungen.

Tagwasserdichte Abdeckungen sind darauf ausgelegt, bei drucklos anfallendem Oberflächenwasser dicht zu sein. Sie verhindern zudem das Austreten von Kanalgasen. Allerdings bieten sie keinen Schutz in Überflutungsbereichen. „Sie sind nicht geeignet, tiefliegende Räume vor dem Eindringen von Oberflächenwasser zu schützen”, erklärt die GET Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik. 

RAL-Gütezeichen (Bild: GET) 

Rückstausichere Abdeckungen: Schutz unter Druck

Diese Variante ist für Situationen mit erhöhtem Wasserdruck konzipiert, z.B. bei Rückstau oder Überflutungen. Die Abdeckungen sind entsprechend ihrer Druckstufe rückstau- und druckdicht und auch gegen Kanalgase abgedichtet. Rückstausichere Abdeckungen sind darüber hinaus auch gegen Auftrieb zu sichern. Hierfür sorgt eine spezielle Rahmenkonstruktion, die eine sichere Verankerung ermöglicht.

Prüfung und Einsatzbereiche

Die Anforderungen an dichte Schachtabdeckungen sind in der RAL-Gütezeichen-Norm RAL-GZ 692 festgelegt. Dabei gelten spezifische Prüfverfahren:

Tagwasserdichte Abdeckungen werden hierbei auf ihre Dichtheit geprüft, indem der Ringspalt zwischen Deckel und Rahmen fünf Stunden lang mit Wasser gefüllt wird – es darf kein Wasser austreten. Rückstausichere Abdeckungen werden mit Wasserdruck entsprechend ihrer Druckstufe getestet. Nach 300 Sekunden darf an der Oberseite der Abdeckung kein Wasser austreten.

Die Abdeckungen finden hauptsächlich in der Kanalisation Anwendung. Sollten sie in Sondereinsatzbereichen wie dem Schutz vor toxischen oder brennbaren Gasen genutzt werden, ist eine individuelle Absprache mit dem Hersteller erforderlich.

Wartung und Handhabung

Um die Funktion der Abdeckungen dauerhaft sicherzustellen, ist eine sorgfältige Wartung entscheidend. GET gibt dazu folgende Empfehlungen:

  • Vor dem Einlegen des Deckels müssen Dichtung, Deckelsitz und Einlegebereich gereinigt werden.
  • Die Sicherungen, wie Schrauben oder Vorreiber, sind nach Herstellervorgaben zu schließen.
  • Eine Dichtheitskontrolle nach dem Schließen des Deckels wird empfohlen.

Qualitätssicherung durch RAL-Gütezeichen

Die Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik e.V. setzt sich für Qualität, Sicherheit und Umweltverträglichkeit in der Entwässerungstechnik ein. Die GET vergibt mehrere RAL-Gütezeichen, darunter RAL-GZ 692 für Kanalguss und RAL-GZ 694 für Gebäudeentwässerung.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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