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Ingenieurbüro Miebach schafft neues Wahrzeichen in Paris

(3.2.2025) Paris setzt ein Zeichen für nachhaltige Infrastruktur: Mit der skulpturalen Holzbrücke über die Autobahn A1 will das Ingenieurbüro Miebach Ökologie, Innovation und Ästhetik verbinden. Das Bauwerk ist Teil des Erbes der Olympischen Spiele 2024.

Die dreifeldrige Balkenbrücke besteht aus einem getrepptem Holztragwerk aus blockverklebtem Brettschichtholz. (Bild: Miebach) 

Die Solideo-Brücke über die A1, gestaltet für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in Paris, ist mehr als ein infrastrukturelles Projekt. Sie dient als Verbindung zwischen dem Mediendorf in Dugny und dem Sport- und Schulpark von Le Bourget. Gleichzeitig verkürzt sie den Weg zum Parc Georges-Valbon, einem der größten Parks der Île-de-France, und verbessert die Anbindung an den Flughafen Paris-Le Bourget.

Nachts wird der Kontrast der Holzelemente zum Beton der Autobahn besonders deutlich. (Bild: Miebach) 

Holzbaukunst aus Deutschland

Das Ingenieurbüro Miebach aus Lohmar brachte seine Expertise im Holzbrückenbau in die Planungs- und Entwicklungsarbeiten ein. „Eine Holzbrücke, die eine Autobahn überquert, ist in Frankreich absolut ungewöhnlich”, erklärt Eli Mills, Projektingenieur des Ingenieurbüros Miebach. „Aber nachdem wir etwas Überzeugungsarbeit bei den Bauherren geleistet hatten, wurde das Projekt realisiert.”

Die Brücke überzeugt laut Miebach durch ihre Spannweite von 100 m und durch ihre Langlebigkeit. Belastungstests belegen, dass das Bauwerk einem zweistündigen Feuer auf der darunterliegenden Autobahn standhalten kann – ein klarer Vorteil gegenüber Stahlbrücken. „Das Holz karbonisiert im Kontakt mit Feuer und ist widerstandsfähiger”, so Eli Mills.

Die Vogelperspektive zeigt die Sportanlagen der Olympischen Spiele, die durch die Brücke mit dem Mediendorf verbunden wurden. (Bild: Miebach) 

Design und Nachhaltigkeit

Gestaltet wurde das Bauwerk in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Explorations Architecture, das sich von einem früheren Projekt des Ingenieurbüros Miebach inspirieren ließ. Die Konstruktion schützt das Holz durch vor Witterungseinflüssen: Ein Überhang der Betonfahrbahn sowie abgeschrägte Balkenkanten minimieren den direkten Kontakt mit Regen.

Die Brücke wurde aus französischer Douglasie gefertigt - rund 400 m³ Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern im Morvan fanden Verwendung. Die CO₂-Bilanz des Projekts soll 1.100 Tonnen CO2eq betragen. Dies steht im Einklang mit dem Ziel der Société de livraison des ouvrages olympiques (Solideo), die CO₂-Emissionen der Olympischen Spiele 2024 im Vergleich zu 2012 zu halbieren. 

Bei einer Breite von 4,50 m wurden rund 330 m³ Brettschichtholz verbaut. (Bild: Miebach) 

Technische Details und Baupartner

Die Brücke ist eine dreifeldrige Balkenbrücke mit blockverklebtem Brettschichtholz. Der Belag besteht aus Betonfertigteilen, während die Geländer aus Rundstahl gefertigt wurden. Die Konstruktion verwendet Resix-Stäbe für alle Holzverbindungen.

Zu den weiteren Partnern des Projekts gehören AIA Life Designers, Simonin SAS und Colas Génie Civil. Das Ingenieurbüro Miebach war für die Design- und Ausführungsplanung sowie die Bauleitung des Überbaus verantwortlich.

Bautafel

  • Bauherr: Société de livraison des ouvrages olympiques (Solideo)
  • Baujahr: 2024
  • Leistungen IB Miebach: Design and built, Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung, Ausführungsplanung, Vorbereitung der Vergabe sowie Bauleitung für den Überbau mit AIA
  • Abmessungen:
  • Länge: ca. 100,00 m (22,0/50,0/28,0)
  • Breite: ca. 4,50 m
  • Materialien: ca. 330 m³ Brettschichtholz - Douglasie

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