Bau der Neckartalbrücke B 32 bei Horb mit hohen bautechnischen Herausforderungen
(3.2.2025) Mit der Schrägseilbrücke bei Horb entsteht eine bedeutende Verkehrsverbindung zwischen Freudenstadt und dem Oberen Neckar. Das Bauprojekt Neckartalbrücke B 32 bei Horb stellt hohe Anforderungen. Heidelberg Materials liefert Spezialzemente und führt Festbetonuntersuchungen durch.
Tor zum Schwarzwald
Der Bau der neuen Neckartalbrücke schreitet voran. Die 667 m lange Schrägseilbrücke über das Neckartal ist ein zentrales Infrastrukturprojekt, das die Verkehrsanbindung zwischen Freudenstadt und dem Oberen Neckar deutlich verbessern wird. Gleichzeitig stellt der Bau hohe Anforderungen an Statik, Material und Logistik. „Das fängt beim Einrichten der Baustelle an. Da sich die Hauptflächen in den Neckarauen und damit in einem hochwassergefährdeten Bereich befinden, müssen wir besondere Schutzvorkehrungen treffen”, erklärt Markus Jahn, Bauleiter der PORR GmbH & Co. KGaA. Zudem seien Arbeitsplattformen und Zuwege in den Hang zu bauen, um den Materialtransport zu ermöglichen.
Heidelberg Materials gewährleistet Betonqualität
Für die Brücke gelten die Vorgaben der Zusätzlichen Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Ingenieurbauten (ZTV-ING), die über herkömmliche Baustandards hinausgehen. „Im Auftrag unseres langjährigen leistungsstarken Partners, der BNS Betonverbund Nordschwarzwald GmbH & Co. KG, haben wir Festbetonuntersuchungen erfolgreich durchgeführt”, sagt Dr. Egor Secrieru, stellvertretender Abteilungsleiter Engineering & Innovation bei Heidelberg Materials.
Diese Untersuchungen sind entscheidend für die Einhaltung der spezifischen Anforderungen an Druckfestigkeit und Elastizitätsmodul. „Man hat gesehen, dass der verarbeitete Beton von der Optik einwandfrei ist und weder Poren noch Lunker aufweist”, betont Markus Siemund, Beratung & Vertrieb der Verkaufsregion Süd-West, nach einer Baustellenbesichtigung. Für die Fertigung der Pfeiler habe man den Zement CEM III/B 42,5 N LH/SR (na) aus dem Werk Lengfurt eingesetzt, für die Oberdecke die Sorte CEM II/A-LL 42,5 N aus dem Werk Schelklingen.
Gründung bis 70 m tief
Die Pfahlgründung reicht bis zu 70 m tief in den kalkhaltigen, karstigen Untergrund. Dies stellt eine besondere bautechnische Herausforderung dar. „Die bautechnische Umsetzung ist alles andere als trivial”, bestätigt Markus Jahn. Die V-förmig nach oben gespreizten Pylone überragen den Überbau um 21,5 m und dienen als Festanker für die harfenförmig angeordneten Schrägseile.
Der Bau der Neckartalbrücke ist ein Meilenstein für die Region. Bis die ersten Fahrzeuge über das „Tor zum Schwarzwald” rollen, sind jedoch noch zahlreiche Herausforderungen zu bewältigen. Die Fertigstellung ist für den Zeitraum 2028 bis 2030 vorgesehen.
Objektsteckbrief
Projekt: Bau der Neckartalbrücke B 32 bei Horb am Neckar
Bauherr: Regierungspräsidium Karlsruhe
Bauunternehmen: ARGE PORR (bestehend aus der PORR GmbH & Co. KGaA, PORR Spezialtiefbau GmbH)
Beton: 35.000 m³ gemäß ZTV-ING, BNS Betonverbund Nordschwarzwald GmbH & Co. KG
Zement: CEM III/B 42,5 N LH/SR (na) für Pfeiler, Werk Lengfurt; CEM II/A-LL 42,5 N für die Oberdecke, Werk Schelklingen, Heidelberg Materials
Fertigstellung: 2028 - 2030
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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siehe zudem:
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