bauma 2025: nachhaltiges Bauen macht zukunftsfähig
(29.1.2025) Das Bauwesen verbraucht große Mengen an Ressourcen und zählt zu den führenden Verursachern von Treibhausgasen. Daher ist eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung ohne wesentliche Beiträge der Baubranche undenkbar. Einen Überblick über Ansatzpunkte der Baumaschinenwelt für nachhaltiges Bauen will die bauma, die Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffanlagen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte liefern. Die Messe findet vom 7. bis 13. April 2025 auf dem Münchener Messegelände statt.
Serielles Bauen schont Ressourcen
„Hierbei werden Rohstoffe und Materialien effizienter als bei herkömmlichen Bauverfahren genutzt, da in einem kontrollierten industriellen Umfeld vorgefertigt werden kann”, erläutert Stephan Oehme, Referent für Bergbau, Baustoffanlagen und Baumaschinen beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V (VDMA). Nach seinen Worten lässt sich so auf mehreren Wegen eine Materialverschwendung reduzieren: Im Werk anfallende Produktionsreste und Ausschussmaterialien können besser rezykliert werden und auch die Gebäude sind beim Nutzungsende leichter zu demontieren sowie ihre Materialien einfacher wiederzuverwenden.
3D-Druck mit Sekundärrohstoffen und bio-basierten Materialien
Als Chance zum Schutz der natürlichen Rohstoffe können z.B. beim 3D-Druck von Gebäuden verstärkt Recyclingwerkstoffe eingesetzt werden. Außerdem forscht die Branche an bio-basierten Materialien für die additive Fertigung. Laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens Exactitude Consultancy wird der globale Markt für 3D-Druckmörtel von rund 3,5 Mrd. US-Dollar im Jahr 2024 auf voraussichtlich etwa 13,8 Mrd. US-Dollar im Jahr 2034 wachsen.
Hohe Recyclingquote bei mineralischen Bauabfällen
Von den in Deutschland im Jahr 2022 angefallenen rund 208 Mio. Tonnen mineralischer Bauabfälle wurden nach Mitteilung der Initiative Kreislaufwirtschaft Bau über 90% wiederverwertet. So lassen sich z.B. mit den Kaltrecyclern der Wirtgen Group Asphaltbeläge an Ort und Stelle aufbereiten. Dabei wird der vorhandene Belag mit einem Fräs- und Mischrotor granuliert und durch die Zugabe von Bindemitteln, Zement und Wasser aufbereitet.
Elektroantriebe
Nachhaltiges Bauen schließt auch das Ziel einer möglichst weitgehenden Dekarbonisierung ein. Auf dieses Konto zahlen die alternativen Antriebe von mobilen Baumaschinen ein, denen die bauma auch in 2025 wieder ein eigenes Leitthema widmet. Darüber hinaus werden auch bei Baugeräten, wie Rüttelplatten oder Stampfern, durch Elektrolösungen Abgase und Lärm vermieden. Eine komplett emissionsfreie Baustelle könnte möglich sein.
Emissionsarmes Asphaltmischen
Als weitere Marktakteure unterstützen ferner die Baustoffhersteller das klimaschonende Bauen. Zum Beispiel setzt mittlerweile ein Asphaltmischbetrieb im hessischen Nentershausen das auf der bauma 2022 als Weltpremiere präsentierte Revoc-System des Herstellers Benninghoven ein. Der nachgerüstete „Katalysator” ermöglicht es, die Gesamtkohlenstoff-Emissionen um bis zu 50% zu reduzieren, während der Recyclinganteil im Asphalt auf bis zu 60% erhöht werden kann.
Nachhaltig heißt auch sozial verantwortlich
„Nachhaltiges Bauen beschränkt sich bei weitem nicht nur auf Ressourcenbewusstsein, die Kreislaufführung der eingesetzten Materialien und einen reduzierten Carbon Footprint”, betont Stephan Oehme. „Neben wirtschaftlicher Tragfähigkeit ist auch die Sicherung der menschlichen Gesundheit ein wesentliches Ziel.” Zum Beispiel schont die Reduzierung von Baustellenlärm die Gesundheit sowohl der Arbeitskräfte als auch der Anwohner. Viele Kommunen weltweit kurbeln durch Richtlinien, Vorschriften und Förderungen den Einsatz leiserer Baumaschinen an. E-Maschinen sind dabei nicht nur besonders geräuscharm, sondern emittieren in ihrem Einsatzbereich auch keine gesundheitsschädlichen Abgase oder Feinstäube.
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