Baulinks -> Redaktion  || < älter 2025/0114 jünger > >>|  

Vermessung der Parallelum GmbH als Grundlage serieller Sanierung in Düsseldorf-Stockum

(29.1.2025) Laut dena-Gebäudereport 2024 wurde ein Großteil der knapp 20 Mio. Wohngebäude in Deutschland vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung 1977 errichtet und ist daher sanierungsbedürftig. Serielle Sanierungen sollen schnelle, energieeffiziente und ressourcenschonende Modernisierungen von Gebäuden ermöglichen. Insbesondere Gebäudekomplexe in serieller Bauweise mit gleicher Kubatur bieten auch Potenzial für serielle Lösungen, wie das geplante Projekt der Renowate im Stadtteil Düsseldorf-Stockum zeigt.

Irmerstraße (Bild: Renowate) 

19 Mehrparteienhäuser aus den 1930er Jahren im Dreieck Lönsstraße, Ganghoferstraße und Irmerstraße mit 76 Wohneinheiten auf 5.400 m² Wohnfläche, sollen 2025 seriell saniert werden. Die Gebäude weisen nach heutigem Standard die Energieeffizienzklassen F und H auf, welche nach der Sanierung durch Renowate auf Energieeffizienzklasse A steigen sollen. 

Rendering (Bild: Renowate) 

Die Planungsphase hat bereits Ende August begonnen. Der Baubeginn ist für das erste Quartal 2025 geplant. Für die Erfassung der geometrischen Gebäudestrukturen und die Modellierung der dreidimensionalen Planungsgrundlagen setzt Renowate bei diesem Projekt auf die Parallelum GmbH. 

Renowate und Parallelum

Das Bauunternehmen Renowate plant und realisiert serielle Sanierungsprojekte, Parallelum liefert dafür die Grundlage: Die digitale Vermessung von Gebäuden und die daraus erstellten 3D-Modelle. „In einem vorherigen seriellen Sanierungsprojekt in Mönchengladbach mit 48 Wohneinheiten konnten wir uns bereits von der Ausführung von Lars Beckmann und seinem Team überzeugen. Unsere Planer waren mit dem Projekt und dem 3D-Modell sehr zufrieden, sodass wir nun auch in Düsseldorf-Stockum wieder auf Parallelum setzen”, führt Henning Schmidt, Leiter Einkauf und kaufmännisches Projektmanagement von Renowate, aus.

„Im Rahmen der Ausschreibung wurde ein Terminzeitraum für den Scanprozess und die Lieferung der 3D-Modelle vereinbart. Renowate legt dann mit den Mieterinnen und Mietern Termine für den Wohnungsscan fest”, erklärt Lars Beckmann, Gründer und Geschäftsführer von der Parallelum GmbH. „Mein Team und ich konnten so zu festen Terminen die Wohnungen betreten und die Innenräume scannen. Das erfolgt dank unserer hochmodernen Vermessungstechnik immer innerhalb einer Stunde.”

Durchführung des Scanprozesses

Parallelum kombiniert mehrere Vermessungsinstrumente wie Laserscanner und Totalstationen und stellt die Genauigkeit während des Scanprozesses durch Kontrollpunkte sicher. Dabei wird jedes Gebäude gescannt und abschließend wiederholt kontrolliert. „Nur weil sich die Gebäude äußerlich sehr ähneln, heißt das nicht, dass sie alle hundertprozentig baugleich sind. Auch bei seriell gebauten Gebäudekomplexen kann es während des Bauprozesses zu Abweichungen gekommen sein. Zusätzlich arbeiten Baustoffe und Untergründe.”, erläutert Lars Beckmann. Für die Vermessung der 19 Gebäude sind rund 2 Wochen Zeit eingeplant.

Anschließende Modellierung

Im Anschluss an den Scanprozess erfolgt die Bereinigung und Verknüpfung der Scans zu Punktwolken, die wiederum als Grundlage für die Erstellung von Revit-Modellen dienen. Für die Modellierung digitaler Gebäudezwillinge nach Building Information Modeling (BIM) hat das Team um Lars Beckmann einen Zeitplan bis Ende des Jahres vorgesehen. Die 3D-Modelle der Gebäude werden dann etwa im Wochenrhythmus an die integrale Planung von Renowate übergeben.

Vermessung für serielle Sanierung durch Renowate (Bild: Parallelum) 

Hohe Genauigkeit gefordert

Bei seriellen Sanierungsprojekten erfordere die Vorfertigung von Dach- und Fassadenelementen höchste Maßgenauigkeit im Aufmaß und hohe Kompetenz in der 3D-Modellierung. Es gelte die Forderung nach einer maximalen Abweichung von 10 mm. Die wichtigste Grundlage für die Vorfertigung von Fassaden-, Dach- oder PV-Modulen bei seriellen Sanierungsprojekten sind daher präzise 3D-Modelle mit exakten Maßangaben. Hierzu wird in der Baubrachen zunehmend 3D-Laserscanning eingesetzt welches sich durch Schnelligkeit und hohe Genauigkeit auszeichnet.

Erstellen und montieren der Fassadenelemente

Die industriell vorgefertigten Fassadenelemente werden von Renowate auf Basis des digitalen Gebäudezwillings am Bürostandort Bregenz entwickelt und anschließend von Partnerunternehmen inklusive Dämmung, neuen Fenstern, Lüftern und Rollläden produziert. Anschließend werden die Elemente mit vorgefertigten Aufhängungen an die bestehende Fassade montiert.

Renowate geht dabei nach dem Energiesprong-Prinzip vor. „Das bedeutet, bei uns erfolgt die serielle Sanierung aus einer Hand”, erklärt Henning Schmidt von Renowate. „Statt mehrerer Monate kann die Bauzeit dank digitaler und standardisierter Prozesse sowie vorgefertigter Bauteile mit schneller Montage auf kurze Zeit reduziert werden.” Für weitere zeitgleiche Projekte ist bereits geplant, erneut auf die Aufnahme und 3D-Modellierung von Parallelum zurückzugreifen.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

Impressum | Datenschutz © 1997-2025 BauSites GmbH