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Verblender „Chemnitz” prägt Fassadenbild eines Wohnhauses in Hamburg-Harburg

(27.1.2025) Der eingeschossige Flachbau direkt am Beginn der Straße Hastedtplatz in Hamburg-Harburg wurde in der Vergangenheit zunächst als Tankstelle, dann als Autohaus mit angeschlossener Werkstatt und schließlich als Getränkemarkt genutzt. Nun wurde das zuletzt leerstehende Gebäude durch ein Wohnhaus ersetzt.

Mit der Entscheidung, das Grundstück mit Wohnungen zu bebauen, stand für den Architekten Prof. Claus Cajus Pruin auch fest, dass Ziegel ein charakteristisches Merkmal der künftigen Fassade sein sollten. So entschied er sich für den Verblender „Chemnitz” von Vandersanden im Normalformat (NF), der bei schwarzer Grundfarbe eine nuancierte Mischung aus Blau-, Grau- und Brauntönen aufweist.

Mit der Ziegelfassade des Neubaus setzt Architekt Claus Caius Pruin bewusst einen Kontrast zu den überwiegend in Putz ausgeführten Wänden in der unmittelbaren Nachbarschaft. (Foto: Vandersanden) 

„Wir haben die in Harburg vorhandenen Strukturen unter die Lupe genommen und analysiert, für welche Zielgruppen ein Wohnobjekt am Hastedtplatz am besten geeignet wäre und welche Art von Wohnungszuschnitt dort realisiert werden sollte”, so Claus Cajus Pruin.

Herausforderung Altlasten

Die vorbereitenden Arbeiten nach dem Abriss des Altbaus stellten eine ingenieurtechnische Herausforderung dar. Aus der Zeit der Kfz-Werkstatt waren noch Gruben von Hebebühnen erhalten, die lediglich mit Beton verfüllt waren. Unter anderem waren die Druckzylinder der Anlagen noch mit Öl gefüllt. Nach und nach wurde das Erdreich bis in eine Tiefe von mehr als 6 m abgetragen und entsorgt. Um Schäden an der unmittelbar angrenzenden Bestandsbebauung und im öffentlichen Straßenraum zu vermeiden, wurden umfangreiche Rückverankerungen verbaut.

Wohnungsmix aus variablen Einheiten

Trotz der im Vorfeld kaum kalkulierbaren und letztlich hohen Kosten für die Beseitigung der Altlasten hielt N2CG am Ziel einer hochwertigen und nachhaltigen Wohnbebauung fest. Der Entwurf des Architekturbüros UP+ sah vor, einen Mix aus 30 Wohneinheiten mit Flächen zwischen 37 m² und 94 m² zu schaffen und den Blockrand zwischen der bestehenden Bebauung im Westen und Osten zu schließen.

„Der lineare Baukörper mit einer kombinierten 3-Spänner/Laubengangerschließung ist konsequent nach Norden zum Hof hin mit Wohn- und Schlafbereichen ausgerichtet, an der Südfassade sind weitgehend die Räume mit dienenden Funktionen angeordnet. Grund für diese Ausrichtung ist vorrangig die Hohe Lärmbelastung der an der Südfassade liegenden Bremer Straße. Der Laubengang ist in seiner Breite so konzipiert, dass er auch zum Verweilen geeignet ist”, skizzieren die Planer das Projekt.

Der Wohnungsmix lässt sich bei Bedarf auch nachträglich durch einfaches Versetzen von Wänden verändern.

Erscheinungsbild der Fassade

Als tragende Elemente dienen geschossweise errichtete Betonbänder, die gleichzeitig die Basis für das Verblendmauerwerk bilden und die auftretenden Lasten aufnehmen und ableiten. Auf der Basis von hochwertigem Oberlausitzer Ton wird „Chemnitz” bis zur Sinterung gebrannt und bildet so ein dichtes und widerstandsfähiges Fassadenmaterial. Im Erdgeschoss wurden die Verblender zusätzlich mit einem speziellen Graffitischutz versehen.

Im Eingangsbereich der einzelnen Wohnungen wurde zudem eine Vorhangfassade mit Faserzementplatten eingesetzt. (Foto: Vandersanden) 

An den Laubengängen im Eingangsbereich der Wohnungen, wo keine Verblender zum Einsatz kommen, bildet eine Vorhangfassade aus Faserzementplatten die äußere Hülle. Die Unterkonstruktion besteht je nach Brandschutzanforderung aus Aluminium oder Holz. 

Weitere Informationen können per E-Mail an Vandersanden Deutschland angefordert werden. 

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