Glas Marte: Geschwungene Glasfassade aus Uniglas Sun

(20.1.2025) Die Elmar Graf GmbH aus Dornbirn konzipiert und erstellt Elektronik-Baugruppen, die unter anderem in medizinischen Geräten, Funksystemen, Speichermedien und Messtechnikanwendungen eingesetzt werden. Im Zuge der Vergrößerung der Produktionsfläche wurde die jüngste Gebäudeerweiterung nach Plänen von Jürgen Stoppel von Baumschlager Eberle Architekten fertiggestellt. Das Architekturbüro betreut das Unternehmen seit mehreren Erweiterungsetappen des Areals. Der dreistöckige Neubau zeichnet sich durch eine geschwungene Glasfassade aus Uniglas Sun von Glas Marte aus. 

Der Neubau nimmt weitestgehend die Konturen des Grundstücks auf. So kommt es, dass er in manchen Bereichen geschwungen ist. (Bild: Albrecht Imanuel Schnabel) 

Mit rund 150 bis 200 parallel ablaufenden Aufträgen, deren Stückzahlen von 15 bis 15.000 variieren, muss sichergestellt werden, dass alle Bauteile problemlos angeliefert, zwischen jeder einzelnen Produktionsstufe gut auffindbar gelagert und schnell versandt werden können. Dies wird mithilfe von drei chaotisch organisierten Hochregallagern im Campus sichergestellt. Sie reichen vom Keller bis in eine Höhe von 16 m.  

Reservefläche

Das neue Gebäude besteht aus drei Stockwerken mit einer Höhe von jeweils 4 m. Während die oberen beiden Etagen bereits jetzt der Fertigung von Elektronikbaugruppen und als Büros dienen, fungiert das Erdgeschoss aktuell als Parkplatz – mit der Option zur späteren Umwandlung in Produktionsflächen. Das Dach wurde so konstruiert, dass eine weitere Produktionsetage daraufgesetzt werden kann. Für eine gute natürliche Belichtung gibt es einen verglasten Innenhof mit geschwungener Form. Weil das zur Verfügung stehende Gelände maximal ausgenutzt werden sollte, nimmt der Grundriss des Objekts weitestgehend dessen Verlauf auf.  

Glasfassade

Die Glasfassade erstreckt sich über eine Höhe von 12,20 m und umfasst eine Gesamtfläche von 1.240 m². Uniglas Sun von Glas Marte kam bereits bei früheren Erweiterungen des Areals zum Einsatz. Das Glas lässt Licht sowie Sonnenstrahlen nahezu ungehindert durch. Gleichzeitig werden langwellige Wärmestrahlen reflektiert, wodurch die Wärme im Raum bleibt. Der geringste Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) des Glases liegt bei 0,4 W/m²K, die maximale Lichtreflexion nach außen bei 15% (EN 410). Das Uniglas Sun ist als 2-fach- oder 3-fach-Verglasung erhältlich.

Ein Innenhof sorgt für eine gute Belichtung in den Räumen. Das Erdgeschoss wird aktuell zum Parken genutzt, dient aber als Reservefläche für eine eventuelle Erweiterung. (Bild: Albrecht Imanuel Schnabel) 

Gebogenes Glas

Besonders anspruchsvoll war die Herstellung der gebogenen Dreischeibenverglasung, die im Innenhof zum Einsatz kam. Befestigt wurden die 4,80 m x 1,0 m großen Glasscheiben mithilfe eines Montagesystems, das Glaslasten bis zu 1.500 kg tragen konnte. 

(Bild: Albrecht Imanuel Schnabel) 

Da das unterste Stockwerk derzeit noch als Parkfläche genutzt wird, ist das Gebäude hier nach außen hin offen. Infolgedessen mussten die gesamten Glaslasten von der obersten Deckenplatte abgehängt werden. Um das Erscheinungsbild der Glasfassade vollständig an den Bestand anzupassen, wurden die von außen sichtbaren Aluminiumprofile mit der RAL-Farbe 7021 seidenmatt pulverbeschichtet. Nach Montage der Elemente, konnten die senkrechten Fugen mit schwarzem Silikon verfüllt und die waagerechten Fugen mithilfe von Klemmprofilen geschlossen werden.