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Klimabeirat der Bauwirtschaft: Handlungsempfehlungen für mehr Menschenschutz veröffentlicht

(20.12.2024) solid UNIT hat am 28. November 2024 im Bundestag eine Klimabeiratssitzung mit über 40 Akteuren aus Bauwirtschaft und Politik organisiert, mit dem Ziel, konkrete Handlungsempfehlungen zur Schaffung klimaresilienter Lebensräume und zum Schutz der Bewohner zu erarbeiten. Die Handlungsempfehlungen wurden nun veröffentlicht.

solid UNIT Klimabeirat im Bundestag (Bild: René Löffler/solid UNIT) 

Wetterextreme sind Teil einer neuen Realität, auf die wir uns einstellen müssen. Eine entsprechende Deutsche Anpassungsstrategie wurde kürzlich verabschiedet. solid UNIT hat den Prozess mit seinem Positionspapier „Klimaresilienz sichern - Schutz gewährleisten” begleitet.

Dr. med. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (rechts im Bild), eröffnete die solid UNIT Klimabeiratssitzung im Paul-Löbe-Haus mit einem Impuls zum Thema Klimaresilienz aus medizinischer Perspektive. Neben ihm: Tobias Riffel, Vorstandsvorsitzender solid UNIT (Mitte) und Sandra Weeser, MdB, Vorsitzende Bundestagsausschuss Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen u. Kommunen. (Bild: René Löffler/solid UNIT) 

Die Dringlichkeit des Themas stellte Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, in seiner Keynote „Menschenschutz bei zukünftigen Hitzeperioden aus medizinischer Perspektive” zu Beginn der solid UNIT-Klimabeiratssitzung eindrücklich dar. „Effektiver Hitzeschutz gelingt nur gemeinsam. Oberstes Ziel muss es sein, klimabedingte Erkrankungen und Todesfälle zu vermeiden und das Gesundheitssystem vor einer Überlastung zu bewahren.”

2024 sind ca. 8.000 Menschen an den Folgen extremer Hitzeperioden gestorben. Diese Zahl hätte u.a. durch klimaresilientere Gebäude deutlich gesenkt werden können.

Handlungsempfehlungen des solid UNIT Klimabeirates

  • Interdisziplinäres Handeln:
    Wir müssen das Thema Hitze als Querschnittsthema in allen Konzepten etablieren und interdisziplinär handeln, um die Förderung von Gesundheitskompetenz und Hitzeresilienz in der Bevölkerung voranzubringen.
  • In Lebensräumen denken:
    Wir müssen die Lebensräume der Menschen als Ganzes betrachten, um wirkungsvolle Konzepte für Gebäude zu entwickeln. Der Fokus muss weg von der Energieeffizienz, hin zur Materialeffizienz. Hierbei geht es um möglichst passive, naturbasierte Lösungen zum Heizen und Kühlen.
  • Monitoring statt Beweisführung:
    Weg von der überregulierten Beweisführung bei der Planung, hin zu einem smarten Monitoring, das durch eine lernende KI begleitet wird, um Auswirkungen für Bewertungen anzupassen und für die Weiterentwicklung von Maßnahmen Erkenntnisse zu gewinnen.
  • Zielvorgaben statt Wegbeschreibungen:
    Die Politik sollte Ziele statt Wege vorgeben. Nur so entstehen die benötigten Räume für Planer, die für die jeweiligen Bauwerksanforderungen optimalen Baustoffe und Techniken im Hinblick auf CO₂-Einsparung, Klimaresilienz und Ressourcenschonung zu wählen. Für Ausführende sollte eine größere Flexibilität bei Einhaltung der Zielvorgabe geschaffen werden.
  • Volkswirtschaftlichen Schaden begrenzen:
    Es muss eine stärkere Fokussierung auf Resilienz von Bauwerken und Infrastruktur gegenüber Sonneneinstrahlung, Hitze, Feuchtigkeit und Starkregenereignissen erfolgen, denn nur so können Schäden und Sanierungskosten gering gehalten werden. Dies gilt auch für die mit mangelnder Klimaresilienz verknüpften zusätzlichen Kosten im Gesundheitssystem.
  • Agiles Lernen:
    Zur Umsetzung der Klimaanpassungsherausforderung ist die Sensibilisierung und die Weiterbildung von Planerinnen und Planern entscheidend. Wir müssen gemeinsam Methoden entwickeln und in die Breite tragen, um auf den Klimawandel zu reagieren.

Tobias Riffel, Vorstandsvorsitzender von solid UNIT

„Die zunehmenden Extremwetterereignisse zeigen deutlich, wie dringlich das Thema Klimaresilienz ist. Mineralische Baustoffe spielen eine entscheidende Rolle bei der Anpassung unserer Lebensräume an diese neuen Herausforderungen.”

Dr. med. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer

„Die Ärzteschaft sieht sich mit in der Verantwortung, die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels darzulegen und Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit nicht nur zu fordern, sondern aktiv zu unterstützen. Effektiver Hitzeschutz gelingt aber nur gemeinsam. Oberstes Ziel muss es sein, klimabedingte Erkrankungen und Todesfälle zu vermeiden und das Gesundheitssystem vor einer Überlastung zu bewahren.”

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