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BAUBILDaktuell: Innenaufnahmen im natürlichen Look

(20.12.2024) Innenaufnahmen sind eine technische und ästhetische Herausforderung. Es sollte viel vom Raum vermittelt werden, ohne optische Verzerrung. Gleichzeitig müssen alle Details gut zu erkennen sein. Die Räume in Bestandsbauten sind oft sehr dunkel. Wird mit traditioneller, allgemein üblicher Technik fotografiert, müssen sie mit hohem Zeitaufwand ausgeleuchtet oder durch Mehrfachbelichtungen und einer aufwendigen digitalen Bildbearbeitung aufbereitet werden. Seit ein paar Jahren gibt es eine Technologie, die es ermöglicht in kurzer Zeit und ohne zusätzliche Lichtquellen, Aufbauten, Aufnahmen von Innenräumen anzufertigen, die der ästhetischen Wahrnehmung des menschlichen Auges entsprechen.

Diese Stativaufnahme in der Staatsbibliothek Unter den Linden in Berlin. Die Gesamtbelichtungszeit der Stativaufnahme betrug nur zwei Sekunden. (Bild: Stephan Falk, BAUBILD) 

Stativaufnahme in der Staatsbibliothek, Berlin

Die Stativaufnahme entstand beim BBR-Presserundgang zur Vorbesichtigung der Staatsbibliothek, Unter den Linden in Berlin, nur wenige Tage vor der Wiedereröffnung. Die Gesamtbelichtungszeit der Stativaufnahme betrug nur zwei Sekunden. Normalerweise liegt die richtige Belichtung entweder auf der Treppe oder auf dem dahinter liegenden Kuppelraum. Die technische Basis für diese Aufnahmetechnik beruht auf einer modernen Sensortechnologie und einer (Photonen-) Mittelwertkumulierung, die in einem Digitalback mit der Infinity-Plattform zur Anwendung kommt und als Frame Averaging bezeichnet wird. Die Aufnahmen sind komplett rauschfrei.

Die ehemalige Bibliothek von Elisabeth Christine im Schloss Schönhausen
Bild im Bild links: Vorbereitung der Aufnahme mit einer Phase One XT. (Bild: Stephan Falk, BAUBILD)
 

Stativaufnahme im Schloß Schönhausen, Berlin

Die ehemalige Bibliothek von Elisabeth Christine im Schloss Schönhausen wird mit modernen Stehlampen ausgeleuchtet, die auf einem Foto sehr dominant wirken. Das Bild wurde ohne Beleuchtung in den frühen Abendstunden mit einer Phase One XT aufgenommen. 

Warum hat sich diese Technik nicht schon längst durchgesetzt? Der Wermutstropfen liegt sicherlich in den hohen Investitionskosten. Diese beginnen im oberen 5-stelligen-Eurobereich. Verständlich, dass nur sehr wenige Fotografen mit dieser Technik vertraut sind und sie auch nutzen. Für Auftraggeber von hochwertigen Innenaufnahmen ist diese Technik fast kostenneutral, da sie sich durch eine höhere Produktivität auszeichnet.

Fragen oder Anregungen können per E-Mail an BAUBILD gesendet werden.

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