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Generalsanierung der Riedbahn-Strecke nach nur 5 Monaten abgeschlossen

(17.12.2024) Am 14. Dezember 2024 hat die Deutsche Bahn die erste Generalsanierung im hochbelasteten Schienennetz der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim erfolgreich abgeschlossen. Auf der rund 70 km langen Strecke haben die DB und die beteiligten Bauunternehmen seit dem 15. Juli 2024 die überalterte Infrastruktur nahezu komplett erneuert. Während der Generalsanierung wurde der Personen- und Güterverkehr umgeleitet.

Grafik: Deutsche Bahn AG 

Im Rahmen der 5 Monate dauernden Generalsanierung hat die DB in Zusammenarbeit mit den Baupartnern auf der Riedbahn mehr als 4-mal so viel Bauvolumen wie bei vergleichbaren Großprojekten und unter laufendem Bahnverkehr umgesetzt. Seit dem Start der Riedbahn-Sanierung haben bis zu 800 Kollegen der DB sowie der beteiligten Bauunternehmen insgesamt 111 km Gleise, 152 Weichen, 619 Signale, fast 16 km Schallschutzwände, 130 km Fahrdraht, 383 Oberleitungsmasten und 8 Bahnsteige erneuert.

Neben neuer Stellwerkstechnik wird auf der Strecke zwischen Frankfurt/Main und Mannheim künftig auch das neue europäische Zugbeeinflussungssystem ETCS zum Einsatz kommen. Die Inbetriebnahme erfolgt in Stufen. Dabei geht ETCS zunächst auf dem Streckenabschnitt von Mannheim-Waldhof nach Biblis in Betrieb. Alle weiteren Abschnitte folgen im zweiten Quartal 2025. Der Personen- und Güterverkehr sind davon nicht beeinträchtigt.

Durch die Sanierung sollen die betrieblichen Störungen auf einer der meistbefahrenen Strecken in Deutschland um bis zu 80% gesenkt werden.

Gruppenfoto in Gernsheim zur Riedbahn-Wiederinbetriebnahme (Bild: DB AG/Oliver Lang) 

Zudem konnten 20 Stationen entlang der Riedbahn modernisiert und aufgewertet werden. Dazu gehören unter anderem moderne Bahnsteigdächer, Wetterschutzhäuser, verständliche Wegeleitsysteme, die durchgängige Ausstattung mit Rampen, Beleuchtung, Treppeneinhausungen sowie die Herstellung der Barrierefreiheit.

Bilanz zum Verkehrskonzept

Rund zwei Drittel der Fernverkehre sowie die Güterzüge verkehrten in den vergangenen 5 Monaten auf Umleitungsstrecken. Zwischen dem 15. Juli und 8. Dezember 2024 legten nach Angaben der DB rund 20.000 Fernverkehrszüge auf den Umleitungsstrecken über 1,5 Mio. km mit einer durchschnittlichen Pünktlichkeit von 73% zurück.

Auch Unternehmen mit Gleisanschluss konnten zuverlässig beliefert werden. Seit Beginn der Riedbahn-Generalsanierung hat allein DB Cargo 8.000 Züge über die Umleitungsstrecken gefahren und rund 400 Bedienfahrten für Unternehmen mit Gleisanschluss durchgeführt. Die DB Cargo übernahm einen Teil der Materialversorgung für die Baustelle und lieferte mehr als 43.000 Tonnen Schotter an.

Im Regionalverkehr hat die DB einen umfangreichen Ersatzverkehr mit 150 Bussen auf die Straße gebracht. Seit Mitte Juli haben diese rund 6 Mio. km zurückgelegt und täglich bis zu 16.000 Fahrgäste an ihr Ziel gebracht. Dabei gaben 89% der Befragten ihrer Fahrt im Ersatzbus die Schulnote 1 oder 2.

Im Ersatzverkehr an der Riedbahn hat die DB ihre Fahrgäste zum ersten Mal in Echtzeit im DB Navigator sowie auf Infostelen an den Haltestellen über die Abfahrtszeiten und Standorte der Busse informiert. Zudem konnten sich Reisende per Augmented Reality auf ihrem Smartphone virtuell zu den Haltestellen des Ersatzverkehrs leiten lassen.

Drees & Sommer Team (Bild: Drees & Sommer SE) 

Lean Construction Management sorgt für effiziente Prozesse

Im Rahmen des Pilotprojekts Riedbahn brachte die Drees & Sommer SE ihre Kompetenzen in verschiedenen Leistungsbereichen ein, unter anderem im Projekt- und Vertragsmanagement sowie in der Projekt- und Terminsteuerung. Ein interdisziplinäres Team unterstützte die Erneuerung aller technischen Anlagen sowie die Modernisierung der 20 Bahnhöfe entlang der Strecke. Darüber hinaus war Drees & Sommer seit Anfang 2020 an der Erneuerung und Sanierung mehrerer Stellwerke auf der Riedbahn beteiligt. Ziel der Maßnahmen war es, die Betriebsqualität der Anlagen zu verbessern und ihre Verfügbarkeit sicherzustellen. Dazu wurden auf dem Streckenabschnitt zwischen Lampertheim und Walldorf an 7 Standorten die bisherigen Stellwerke durch elektronische Anlagen ersetzt und die streckenseitige Zugsicherungsausrüstung auf das European Train Control System (ETCS) Level 2 (mit Signalen) umgestellt. Mit dem Einbau von ETCS wurde ein wesentlicher Bestandteil des zukünftigen einheitlichen europäischen Eisenbahnverkehrsleitsystems realisiert. Diese Modernisierungsarbeiten wurden Anfang des Jahres abgeschlossen.

„Die wichtigste Herausforderung war das große Bauvolumen, das innerhalb der kurzen Zeitspanne umgesetzt werden musste”, berichtet Drees & Sommer-Teamleiterin Beierl. So war es besonders wichtig, relevante Informationen schnell und zügig jedem im Projekt zugänglich zu machen, wofür ein digitaler Planlauf zum Einsatz kam. Zum Datenaustausch wurde das Tool SharePoint genutzt, zur Protokollierung und Aufgabenverfolgung von Besprechungen kamen die Planungstools Confluence und Jira zum Einsatz. Für die operative Steuerung an den verschiedenen Bauabschnitten wurden Kameraüberwachung, Drohnen und eine trackerüberwachte Fahrzeugsteuerung genutzt. 

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