Baulinks -> Redaktion  || < älter 2024/1691 jünger > >>|  

Knauf: Faltdecke im DFB-Leistungszentrum

(6.12.2024) Der Boulevard des neuen DFB-Campus in Frankfurt wird von einer Decke überspannt, die in Form unterschiedlich großer und geneigter Dreiecke die Dachstruktur des Gebäudes widerspiegelt. Die Umsetzung dieser Konstruktion erforderte eine 3D-Planung, vorgefertigte Knoten und Formteile sowie eine exakte Montage.

Wände und vor allem die abgehängten Deckenkonstruktionen wurden im gesamten Gebäudekomplex in Trockenbauweise ausgeführt. (Foto: HGEsch) 

Der Campus des Deutschen-Fußball-Bundes (DFB) in der Frankfurter Schwarzwaldstraße umfasst mehrere Baukörper, in denen Verwaltungseinrichtungen sowie Büros, Seminar- und Schulungsräume, Fitnessbereiche und ein Konferenzsaal untergebracht sind. Ein gemeinsames, vielfach gefaltetes Dach verbindet die Bauteile und fügt sich in die Landschaft ein, wobei es sich mit den angrenzenden Sport- und Freiflächen verbindet. Der Boulevard im Inneren des Gebäudes vernetzt alle Bauteile über alle Geschosse hinweg. Die Decken und Wände im Sauna- und Wellnessbereich, in den öffentlichen Umkleiden sowie in den WC- und Duschräumen und die abgehängte Decke des Boulevards sollten in Trockenbauweise ausgeführt werden. Eine besondere Herausforderung stellte die Decke über dem Boulevard dar.

Die abgehängte Deckenkonstruktion des Boulevards mit einer Fläche von 2.600 m² sollte die Faltung des Daches in Form von nicht wiederholenden dreieckigen Teilflächen nachbilden. Jedes Dreieck hatte eine andere Geometrie und Neigung. Zwischen den Segmenten mussten Schattenfugen gebildet werden, die an den Hoch- und Tiefpunkten zusammentreffen und spitz auslaufen. Um diese optischen Anforderungen zu erfüllen, musste die Konstruktion exakt geplant werden, da die Standardtrockenbauweise zu überlappenden Knotenpunkten und ungleichmäßigen Schattenfugen geführt hätte.

Für die Montage der Deckenelemente war eine aufwändige Unterkonstruktion mit Schattenfugenprofilen und einem Feinrost aus CD- und UA-Profilen nötig. (Foto: Knauf) 

Für die exakte Umsetzung war eine detaillierte Vorplanung erforderlich, um die Dreiecke an den Knotenpunkten punktgenau zu verbinden und gleichmäßige Schattenfugen zu erzielen. Die Lösung bestand in einem schichtweisen Aufbau der Decke unter Verwendung vorgefertigter Bauteile. Ein Konzept von Stefan Reichert und Michael Thorwart beinhaltete die Verwendung quadratischer Knotenpunktformteile, die an einer Sonderkonstruktion abgehängt wurden, um die Faltungen zu fixieren. Diese Formteile positionierten auch Profilbleche, die an die Knotenpunkte anliefen. Die Blechstreifen bildeten das lineare Netz der Decke, und die seitlich abgehängten CD-Profile dienten als Unterkonstruktion für die Dreieckssegmente. Die Beplankung bestand aus V-förmig gefrästen Kantenformteilen als Rahmen und Cleaneo Lochplatten als Füllung. Ein präziser 3D-Plan stellte sicher, dass die Neigungen der Deckensegel berücksichtigt wurden und die Lage sowie Ausführung der Knotenpunkte exakt dargestellt waren.

Auf Basis der CAD-Daten fertigte die Knauf SOKO rund 100 Knotenpunktformteile und tausende Meter V-gefräster Formteile für die Dreiecksrahmen aus Gipskartonplatten. Parallel dazu lieferte die B. Schlichter GmbH & Co.KG die in unterschiedlichen Neigungswinkeln produzierten Schattenfugenbleche. Diese wurden mithilfe speziell angefertigter Abhänger mit Nieten montiert, um sie später verdeckt anbringen zu können.

Damit sich die einzelnen Dreiecke an den Knotenpunkten punktgenau treffen und die Schattenfugen dazwischen gleichmäßig verlaufen, musste die Konstruktion exakt vorgeplant und ausgeführt werden. (Foto: Knauf) 

Die Decke wurde an einer Weitspannkonstruktion abgehängt, die vom Trockenbauer hergestellt und unterhalb der Installationsebene eingezogen wurde. Zunächst wurden die Knotenpunktformteile montiert, gefolgt von den Schattenfugenprofilen. Anschließend wurden die V-gefrästen Formteile auf Gehrung zugeschnitten und an die Schattenfugenprofile angepasst. Die Flächen wurden mit Knauf Cleaneo Lochplatten gefüllt, und die seitlichen Deckenfriese mit Sonderformteilen gestaltet. Abschließend konnte die gesamte Fläche in unterschiedlichen Pastelltönen farblich gestaltet werden.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

Impressum | Datenschutz © 1997-2024 BauSites GmbH