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Normen als Eckpfeiler für Effizienz und Sicherheit im Bauwesen

(4.12.2024) Im Bauwesen sind Normen unverzichtbar – sie sorgen nicht nur für Planungssicherheit und Qualität, sondern entstehen in einem offenen und inklusiven Prozess, der das Wissen und die Erfahrung vieler Fachleute vereint. Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von DIN zeigt das hohe Vertrauen der Bauwirtschaft in DIN-Normen und ihre Bedeutung für die Branche. Rund 300 Fachleute gaben an, wie Normen das Bauen in Deutschland prägen und wie essenziell die Arbeit von DIN für eine erfolgreiche Bauwirtschaft ist.

Ein Fachbeitrag von Markus Brunner, stellvertretender Geschäftsstellenleiter des DIN-Normenausschusses Bauwesen.

Bild: Deutsches Institut für Normung (DIN) 

Hohe Akzeptanz und Vertrauen in DIN-Normen

Die Umfrage belegt die zentrale Bedeutung von DIN-Normen: 69% der Befragten halten sie für unverzichtbar, 72% schätzen die Planungssicherheit, die sie bieten, und 63% sehen Normen als Garanten für hohe Bauqualität. Besonders erfreulich ist, dass 81% der Fachleute DIN als vertrauenswürdige Institution betrachten. Dieses Vertrauen basiert auf einem transparenten Normungsprozess, bei dem alle interessierten Parteien die Möglichkeit haben, ihre Expertise und Anforderungen einzubringen.

Bild: Deutsches Institut für Normung (DIN) 

Gemeinsam Normen gestalten – die Mitwirkung bei DIN

Die Entwicklung von Normen ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Fachleute aus Bauwirtschaft, Wissenschaft, öffentlicher Hand und Verbraucherschutz sind aktiv eingebunden. Interessierte können entweder in DIN-Ausschüssen als Experten mitwirken oder Stellungnahmen während der öffentlichen Entwurfsphase abgeben. DIN legt großen Wert darauf, dass Normen praxisnah und aktuell sind. Normen im Bauwesen werden regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst, um mit technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Schritt zu halten.

Materialkosten und steigende Baukosten

Ein weiteres Thema der Umfrage waren die steigenden Kosten im Geschosswohnungsbau. Die Fachleute nannten Materialpreise als wichtigsten Kostenfaktor, gefolgt von Bauzinsen und Anforderungen an Baunormen. Die Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit einer offenen Diskussion über die Anforderungen im Bauwesen. Nur durch breite Mitwirkung und kontinuierlichen Austausch können Normen entwickelt werden, die Qualität und Wirtschaftlichkeit vereinen.

Skepsis beim Gebäudetyp E und der Weg zum einheitlichen Baurecht

Bezüglich des neuen Gebäudetyp E, der einfacheren und kostengünstigeren Wohnungsbau ermöglichen soll, äußerten sich die Fachleute skeptisch. Weniger als ein Drittel der Befragten glaubt, dass der Gebäudetyp die gewünschten Vorteile bringt. Diese Skepsis unterstreicht, dass die Senkung von Standards allein nicht ausreicht. DIN unterstützt die Idee hinter dem Gebäudetyp-E-Gesetz, das Abweichen von Normen unter bestimmen Voraussetzungen rechtlich abzusichern. Normen werden weiterhin das wichtigste Instrument zur Sicherung von Sicherheit, Qualität und Innovation im Bauwesen sein.

Bild: Deutsches Institut für Normung (DIN) 

Forderung nach einem einheitlichen Bauordnungsrecht

Die Umfrage zeigt auch, dass das föderale Bauordnungsrecht von vielen als Hemmnis empfunden wird. 65% der Befragten sprechen sich für die Vereinfachung des Baurechts aus, und 75% plädieren für ein bundesweit einheitliches Bauordnungsrecht, um Bauprozesse zu erleichtern.

Die vollständigen Ergebnisse der Umfrage sind auf der Website von DIN einsehbar.

Über die Umfrage

Das Meinungsforschungsinstitut Civey hat für DIN vom 22. August 2024 bis 19. September 2024 rund 300 aktive Fach- und Führungskräfte aus der Bauwirtschaft, die DIN-Normen in ihrer täglichen Arbeit nutzen, online befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von rund 13 Prozentpunkten.

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