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DIN führt Folgekostenabschätzung für Baunormen ein

(13.11.2024) Ab Januar 2025 führt das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) eine Folgekostenabschätzung für Baunormen ein. Dieser neue Prozess soll die Bestrebungen von Bund und Ländern unterstützen, die Folgekosten von Normen im Geschosswohnungsbau zu begrenzen. Die Folgekostenabschätzung ist eine gemeinsame Initiative zwischen dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und DIN. 

Bild: Deutsches Institut für Normung (DIN) 

Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, zur Einführung der Folgekostenabschätzung bei DIN: „Normen beim Bau machen das Leben erst mal einfacher. Da wurde etwas geprüft, bewertet und kategorisiert. Wenn es allerdings zu viele werden, fühlen sich private Bauherren schnell davon überfordert. Neben unantastbaren Sicherheitsnormen soll die Folgekostenabschätzung dabei helfen, klar zu zeigen: Brauche ich das oder nicht? DIN-Normen sind Normen, die die Wirtschaft aufstellt, nicht der Staat. Kosten abzuschätzen, steigert die Wirtschaftlichkeit. Wir machen uns jetzt auf den Weg, Bauen anders zu denken, und zwar unter Größen-, Boden-, Klima- und Nachnutzungsaspekten. Das Umdenken wird Zeit benötigen, aber wichtig dafür sind solche Prüfparameter wie die Folgekostenabschätzung, Rechtssicherheit durch den Gebäudetyp E und digitale Modelle von Häusern, um die vier Wände den eigenen Lebensanforderungen anpassen zu können.” 

Folgekostenbetrachtung 

Die Folgekostenabschätzung bezieht sich auf Normen, die eine direkte Auswirkung auf den Geschosswohnungsbau haben. Während des gesamten Normungsprozesses analysieren Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, öffentlicher Hand und Verbraucherschutz die potenziellen Kosten, die durch die Normen entstehen können. Dabei werden Folgekosten wie Baunebenkosten, Betriebskosten und Instandsetzungskosten genauso berücksichtigt wie mögliche kostensenkende Effekte über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks. Im Rahmen des Normungsprozesses wird daher auch der langfristige Nutzen von Normen und die langfristige Kostenauswirkung unter Beachtung aller Rahmenbedingungen. Eine externe, DIN-unabhängige Plausibilitätsprüfung soll etabliert werden, bei der die Ergebnisse bewertet und Rückmeldungen an die Normungsgremien gegeben werden. Entsprechende Erkenntnisse fließen dann in die finale Ausarbeitung der Normen ein.

Kosten und Nutzen 

Daniel Schmidt, Mitglied des Vorstands von DIN, fasst zusammen: „Durch die Folgekostenabschätzung stellen wir sicher, dass mögliche Kostenfolgen bereits während der Normerstellung transparent und ausgewogen berücksichtigt werden. Unvorhergesehene Kostenbelastungen lassen sich so vermeiden und gleichzeitig positive Effekte identifizieren, die Baukosten über den Lebenszyklus eines Gebäudes senken können.” 

Grundlage der Einführung einer Folgekostenabschätzung bei DIN sind die Ergebnisse einer Studie von Prof. Dr. Christian Stoy, die im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) erstellt und aus Mitteln des BMWSB finanziert wurden. Die praktische Umsetzung in den DIN-Normenausschüssen beginnt im Januar 2025. 

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