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Schöck Produkte in höchstem Holzhochhaus Deutschlands „Roots” in Hamburg eingesetzt

(8.11.2024) In der Hamburger HafenCity ist mit Roots das bislang höchste Holzhochhaus Deutschlands entstanden. Bauherrin ist die Garbe Immobilien-Projekte GmbH. Der Entwurf stammt vom Hamburger Architekturbüro Störmer Murphy and Partners GbR. Tragendes Material der Wohngeschosse ist Holz, einzelne Bauteile wie Treppenhäuser und Gebäudesockel bestehen aus Beton. Der Anschluss der Balkonplatten aus Stahlbeton an die Geschossdecken aus Brettsperrholz erfolgte über eine Sonderkonstruktion mit dem Schöck Isokorb T Typ S.

Roots in der Hamburger Hafen City ist Deutschlands höchstes Holzhochhaus. (Foto: Schöck Bauteile GmbH) 

Roots liegt am Eingang des Elbbrückenquartiers und besteht aus zwei unterschiedlichen Gebäudeteilen. Das Hochhaus ist mit 19 Geschossen und 65 Metern das derzeit höchste im Bau befindliche Holzgebäude Deutschlands. Daran schließt sich ein siebengeschossiger Riegel in L-Form an. Auf einer Bruttogeschossfläche von 36.200 m² befinden sich 181 Wohnungen sowie Büro- und Ausstellungsräume der Deutschen Wildtier Stiftung.

Ausführung als Holz-Hybridbau

Das Hochhaus zeichnet sich durch umlaufende Loggien und eine zweite Glasfassade aus, die Schutz vor Wind und Wetter bietet. Im Riegel erweitern vorgehängte Balkone die Wohnungen nach außen. 

Die Decken sowie die Stützen innerhalb der tragenden Innen- und Außenwände bestehen aus Massivholz. Einzig die Erschließungskerne, die Gründungssohle, die Sockelgeschosse und die ersten beiden Geschosse des Turmes mit abschließender umlaufender Auskragung sowie die vorgehängten Balkone im Riegelbau sind als Stahlbetonkonstruktionen geplant.

Die isometrische Darstellung des Roots zeigt die verschiedenen Teile und den Gebäudeaufbau des Hochhauses. (Isometrie: Störmer Murphy and Partners) 

Modulare Holzelemente

Für die Errichtung des Gebäudes wurden rund 2.770 modulare Holzelemente im Werk der Rubner Holzbau GmbH millimetergenau vorgefertigt. Für die Fassadenelemente wurde eine Lärchenschalung verwendet: beim Hochhaus unbehandelt und horizontal verlegt, beim Riegelbau vorvergraut und vertikal verlegt. 

Die Decken- und Wandelemente sind zweieinhalb bis drei Meter hoch und bis zu 14 Meter lang.

Anschluss der Stahlbetonbalkone an Massivholzdecken BSH

Beim Riegelgebäude wurde für den thermisch getrennten Anschluss der auskragenden Stahlbetonbalkone an die Massivholzdecken aus Brettsperrholz eine Sonderlösung von Schöck eingesetzt.

Der Schöck Isokorb T Typ S besteht aus zwei Modulen und überträgt, je nach Anordnung, Momente, Quer- und Normalkräfte. 

Die Sonderlösung für den Anschluss der auskragenden Stahlbetonbalkone an die Massivholzdecken aus Brettsperrholz gelang mit Schöck Isokorb T Typ S. (Zeichnung: Assmann Beraten + Planen GmbH) 

Die vertikale Lastabtragung erfolgt über eine Stahlplatte. Sie liegt horizontal auf dem Stützenkopf auf und führt nach innen. Nach vorne schließt die Konstruktion mit einem Kopfblech ab, an das der Schöck Isokorb bereits bei Rubner Holzbau montiert wurde. Die Stahlplatte wurde auf der Baustelle auf der Brettsperrholzdecke befestigt. Kopfblech und Isokorb liegen in der Dämmschicht vor der Stütze. Nach der Dämmung und Verklebung wurde das äußere Stahlbauteil auf das Wärmedämmelement montiert. Es ist als Konsole mit Auflager für die Balkonplatten und Dorn zur Lagefixierung ausgebildet. Die Stahlbetonfertigteile wurden ab Werk mit der entsprechenden Öffnung geliefert.

Zugstäbe sichern zusätzliche Lasten

Zur sicheren Lastabtragung der Balkone wurden zusätzlich Zugeisen eingebaut. Diese wurden an je einem Stahlwinkel in den beiden vorderen Ecken der Balkonplatten befestigt und schräg nach oben in Richtung Wand bis zum darüber liegenden Balkon geführt. Dort konnten sie an der Unterseite der Konsole verschraubt werden.

Schöck Isokorb RT Typ SK für den Anschluss von frei auskragenden Stahlbalkonen an eine bestehende Stahlbetondecke. (Foto: Schöck Bauteile GmbH) 

In der letzten Balkonreihe wurden die Zugstäbe an die bereits erstellte oberste Geschossdecke aus Stahlbeton angeschlossen. Dabei kam der Schöck Isokorb RT Typ SK zum Einsatz. Isokorb RT ist das einzige tragende Wärmedämmelement am Markt, das den nachträglichen Einbau in Stahlbetondecken ermöglicht.

Schöck Isokorb sichert umlaufende Auskragung

Die Holzkonstruktion des Hochhausturms sitzt über dem 2. Obergeschoss auf einer Art Tisch aus Stahlbeton auf. „Die Umsetzung war nicht ganz einfach, weil wir die Decke selbst nicht auskragen lassen wollten. Wir haben den Überstand deshalb als umlaufenden Balkon angelegt“, erläutert Ingenieur Michel Könecke vom zuständigen Planungsbüro Assmann Planen und Beraten. Für den Anschluss der auskragenden Stahlbetondecken wurde im Betonfertigteilwerk unter anderem der Schöck Isokorb XT Typ K eingebaut. 

Auf der Baustelle wurden die Balkonfertigteile mit der Ortbetondecke betoniert.

Schöck Isokorb XT Typ K für frei auskragende Balkone. (Foto: Schöck Bauteile GmbH) 

Trittschalldämmung mit Schöck Tronsole

In den Treppenhäusern der Erschließungskerne waren Maßnahmen zur Trittschallminderung erforderlich. Die Anschlüsse der vorgefertigten Treppenläufe an die Podeste sowie an die Decken wurden mit dem Trittschalldämmelement Schöck Tronsole ausgeführt.

Schöck Tronsole Typ B ermöglicht den vollflächigen, schalldämmenden Anschluss von Ortbeton- und Fertigteiltreppen auf die Bodenplatte. (Foto: Schöck Bauteile GmbH) 

Bautafel

Weitere Informationen können per E-Mail an Schöck Bauteile GmbH angefordert werden.

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