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ZVEH-Herbstkonjunkturumfrage zur Auftrags- und Beschäftigungsentwicklung der E-Handwerke

(28.10.2024) Trotz Auftragsrückgängen konnten sich die E-Handwerke im Frühjahr vom starken Negativtrend der deutschen Wirtschaft abkoppeln. Die vom 16. bis 27. September durchgeführte Herbstkonjunkturumfrage des ZVEH zeigt zwar eine weitere Verschlechterung im E-Handwerk, von einem Konjunktureinbruch kann aber nach wie vor nicht gesprochen werden.

Konjunkturindikatoren (Grafik: ZVEH) 

An der Herbstkonjunkturumfrage 2024 des ZVEH haben sich 1.595 Betriebe beteiligt. Dabei schätzen 54,1% der Befragten ihre Geschäftslage als gut ein, im Frühjahr 2024 waren es 58,8%. Als „befriedigend” bewerten 37,1% (Frühjahr 2024: 34,0%) und als „schlecht” 8,8% (Frühjahr 2024: 7,3%).

Auftragsentwicklung gegenüber dem Vorhalbjahr – Saldo aus Zu- und Abnahme (Grafik: ZVEH)  

Schwächere Auftragsentwicklung

Ein Grund für die zunehmend pessimistische Einschätzung ist die Auftragsentwicklung der letzten sechs Monate. Rund 30% der Betriebe gaben Auftragsrückgänge an - und das über alle Auftraggebergruppen hinweg (privat, öffentlich und gewerbliche). Die ZVEH-Herbstkonjunkturumfrage zeigt, dass die in der Branche traditionell hohen Auftragsvolumen gesunken sind. Der durchschnittliche Auftragsvorlauf beträgt derzeit 13,8 Wochen. Vor einem halben Jahr waren es noch 15,2 Wochen. Zudem gaben im Frühjahr 2024 noch 28,8% der Umfrageteilnehmer an, über Auftragsbestände von mehr als vier Monaten zu verfügen. Aktuell sind es nur noch 22,1%.

Beschäftigungsentwicklung gegenüber dem Vorhalbjahr - Saldo aus Zu- und Abnahme (Grafik: ZVEH) 

Beschäftigungsentwicklung

Ebenfalls rückläufig ist die Zahl der Betriebe, die offene Stellen melden (Frühjahr 2024: 57,5%; Herbst 2024: 52,0%). Seit dem Höchstwert im Frühjahr 2023 mit 66,4%, verzeichnet dieser Konjunkturindikator einen stetigen Rückgang. Die, bei den Unternehmen erfragte Veränderung des Personalbestands zeigt im Herbst erstmals seit fünf Jahren keinen positiven Trend. Jeweils 20% der Betriebe meldeten eine Zunahme und eine Abnahme der Beschäftigtenzahl in den letzten sechs Monaten. Im Frühjahr lag der Saldo aus Zuwächsen und Rückgängen bei minus 8,5 Prozentpunkten, was in der Gesamtbewertung der letzten zwölf Monate auf eine negative Beschäftigungsentwicklung hindeutet. 

(Bild: ZVEH) 

Geschäftsklimaindex: trotz Rückgang solide

Der Geschäftsklimaindex sank von 75,7 auf 72,7 Punkte. „Da nicht davon auszugehen ist, dass sich die konjunkturelle Situation in den nächsten Monaten drehen wird, sollten wir die Unternehmen der E-Handwerke wetterfest machen”, so Alexander Neuhäuser, Hauptgeschäftsführer des ZVEH. Er verweist darauf, dass nur noch 14,7% der befragten Betriebe von einer Verbesserung ihrer Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten ausgehen (Frühjahr 2024: 15,5%), während 26% eine Verschlechterung erwarten (Frühjahr 2024: 23,5%).

Die E-Handwerksorganisation sieht insbesondere die Politik in der Pflicht, die Wachstumschancen zu unterstützen. Eine Reform der Energiepreise, das Festhalten am CO₂-Bepreisungspfad sowie die Beseitigung von Netzengpässen und Investitionshemmnissen können hier Abhilfe schaffen.

Entwicklung der Zukunftstechnologien

In der Herbstumfrage wurde erneut eine Zusatzfrage zur Entwicklung von Zukunftstechnologien gestellt.

Im Vergleich zur Herbstumfrage 2023 ist der Anteil der Unternehmen, die in den letzten sechs Monaten Ladestationen installiert haben, um 10,5 Prozentpunkte zurückgegangen (Herbst 2023: 69,6%; Herbst 2024: 59,1%). Dies ist vermutlich auf den Nachfragerückgang im Bereich der Ladestationen nach dem Auslaufen vieler Förderungen zurückzuführen.

Im Bereich der Wärmepumpen ist der Anteil der installierenden Unternehmen trotz des Absatzeinbruchs bei Wärmepumpen aufgrund des „Heizungsgesetzes” um 4,9 Prozentpunkte gestiegen (Herbst 2023: 40,7%; Herbst 2024: 45,6%).

Es lässt sich eine stärkere Konzentration der Betriebe zu beobachten, die sich im Bereich der „Zukunftstechnologien” engagieren. Einerseits steigt die Zahl der Unternehmen, die in allen Bereichen (Photovoltaik, Elektromobilität und Wärmepumpen) Leistungen erbracht haben (Frühjahr 2024: 24,7%; Herbst 2024: 26,2%), andererseits gibt es auch mehr Unternehmen, die in keinem dieser Bereiche aktiv waren (Frühjahr 2024: 19,7%; Herbst 2024: 23,6%). 

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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