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Loro steuert die Entwässerung des EDGE East Side Tower in Berlin über Dach, Terrasse und Fassade 

(21.10.2024) Der EDGE East Side Tower in Berlin mit seinen 140 m Höhe und versetzt angeordneten Vorsprüngen, erfordert eine besondere Entwässerung. Hierfür entwickelte das Ingenieurbüro Lesh und Loro maßgeschneiderte Lösungen für die normgerechte Entwässerung.

Der „East Side Edge Tower”, Architekten: BIG – Bjarke Ingels Group. (Bild: Olaf Rohl Fotografie, Aachen) 

Der Neubau des Architekturbüros BIG Bjarke Ingels Group in Berlin, dort „Amazon-Tower” genannt, ist ein beeindruckendes Bauwerk mit ungewöhnlicher Kubatur. Es ist ein 140 m hohes Bürogebäude, das den glatten, statischen Fassadenaufbau mit Einschüben und Versprüngen in der ansonsten homogenen Glasfassade durchbricht. Der Philosophie des Büros entsprechend, geht die Planung über die reine Gestaltung hinaus: konzipiert wurde das Hochhaus als nachhaltiges Bauwerk, welches den DGNB-Standard Platin erfüllt und zudem als „Well Gold” in der Eigenschaft „Gesundheit und Wohlbefinden” klassifiziert ist.

Zwei Systeme zur Regenabführung

Nicht nur als Wahrzeichen der Stadt Berlin beeindruckt das Gebäude, denn in dieser Größenordnung steckt auch sehr viel herausragende Technik im Verborgenen des Gebäudes. Die Entwässerung ist eine davon: Niederschläge sind in diesem speziellen Fall nicht nur vom Dach, sondern auch von den Terrassen und von der Fassade abzuführen. Zusätzlich zur konventionell umgesetzten Entwässerung des Flachdachs entwickelten das Ingenieurbüro LESH (Haunsheim) und die Profis von Loro (Bad Gandersheim) hierzu ein ausgeklügeltes Konzept mit zwei unabhängigen Entwässe­rungssystemen. 

Balkon- und Terrassenentwässerung

Das Wasser fließt hier kaskadierend von den oberen zu den darunter liegenden Ebenen über eine Freispiegelentwässerung. Zusätzliche Retentions-Einheiten wurden zudem installiert, um die Abwasserleitungen bei Starkregen nicht zu überlasten. Durch die spezielle Lösung mit einem Loro-Haupt-Not-Kombi-Ablauf, beim Edge-Tower als Sonderanferti­gung, genügt jeweils ein Strang je Entwässerungsweg über alle Ebenen. Zusätzliche Rohre je Terrasse sind nicht notwendig. Der Platzbedarf für die Entwässerung bleibt dadurch gering. Die Funktion der Notentwässerung ist durch das Retentionssystem sichergestellt, da in die Hauptentwässerung nur die maximal zulässige Menge fließt.

Entwässerung der Terrassen mit konventionellen Abläufen (oben) und Spezialabläufen mit Vierkantrohr. Durch die Retention ist sichergestellt, dass die Entwässerung auch bei Starkregen nicht überlastet wird. (Bild: Loro) 

Die Niederschläge fließen von den oberen auf die darunterliegenden Terrassen, dort dann unter dem Gehbelag zu Haupt- und Not-(Retentions-)Abfluss am Ende des Balkons. (Bild: Loro) 

Fassadenentwässerung

Die Niederschläge, die von der Fassade zu den Terrassen ablaufen sind gesondert abzuführen: oberhalb der Terrassen wurden hierfür kleine Abläufe (Loro-X Drainjet-Mini-Abläufe) installiert, die das Wasser von außen nach innen ableiten – ein System, das als Unterdruck-Entwässerung funktioniert. Die Abwasserleitungen bleiben dadurch, auf die Wassermenge bezogen, vergleichsweise schlank. Dennoch beeindruckt das System durch seine Größe: Drei sechsfach-Abzweige und acht dreifach-Abzweige mit Nennweiten DN 150 bzw. DN 200 sorgen über vier Gurte dafür, dass Niederschläge in die Kanalisation gelangen. Das Fassaden-Entwässerungs-System ist unabhängig von der Terrassen-Entwässerung, da die vertikalen Rohre in eigenen Schächten laufen.

Fassaden-Entwässerung: Die einzelnen Fallleitungen laufen nach innen. Das Beispiel zeigt das Sonderbauteil, an das sechs Leitungen anschließen, von dort geht der Weg des Wassers weiter in die innenliegende Fallleitung. (Bild: Loro) 

Ein großes Auffangbecken steht unterhalb des Towers mit 135 m³ zur Verfügung, da das Regenwasser nicht auf eine freie Fläche entwässert werden kann. Die Entwässerung gelingt mit dieser Sonderlösung über alle Ebenen technisch sicher und mit wenige Platzbedarf. Als Regenmenge für die Terrassen wurde der Niederschlag auf die projizierte Fläche zugrunde gelegt.

Loro-Fachmann Steffen Spigaht, der das Projekt betreute, erklärt: „Bei einem ungewöhnlichen Projekt überrascht es nicht, dass die Entwässerung nicht mehr mit Standard-Lösungen funktioniert: Die Anlage im Edge Tower besteht in vielen Teilen aus Sonderlösungen. Für die kaskadierende Entwässerung der Te­rrassen war unser bewährtes Haupt-Not-Kombi-System Duoflux der richtige Ansatz und im Sonderbau die passende Lösung.”

Bautafel

  • Bauherr: Della S.à.r.l, Luxemburg
  • Architekt 
  • Generalunternehmer: Ed. Züblin AG
  • Dach-/Terrassenentwässerung
    • Ingenieurbüro LESH, Haunsheim
    • Lorowerk K.H. Vahlbrauk GmbH & Co. KG, Bad Gandersheim
  • Verarbeiter: 
    • Terrassen Dachdeckerei Leibeling, Berlin
    • Fassade: Josef Gartner, Gundelfingen

Weitere Informationen können per E-Mail an Loro angefordert werden.

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