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„Neues Schloss” in Waldthurn mit Putz- und Dämmsystemen von Maxit grunderneuert

(10.10.2024) Für die Rekonstruktion und energetische Sanierung der Außenwände des „Neuen Schlosses” der Fürstenfamilie Lobkowitz wurde die mineralische Spritzdämmung „maxit ecosphere” eingesetzt. Die Innenwände im Erdgeschoss konnten mit einem feuchtebeständigen Trasskalkputz instandgesetzt werden. Im Obergeschoss kam der kalkbasierte Einlagenputz „maxit pluscalc 381” zur Anwendung.

Dank aufwendiger Rundum-Sanierung erstrahlt das „Neue Schloss” in Waldthurn in altem Glanz. (Bild: maxit) 

Startschuss für Rundum-Erneuerung

Das Schloss  besteht aus einer zweigeschossigen Dreiflügelanlage, deren Hauptflügel ein Walmdach und in der Mitte ein Rundbogentor besitzt. Dabei bildet die Hofmauer mit eingelassenem Rundbogentor im Westen den Abschluss des Ehrenhofes. Im Jahr 1977 realisierte der Neustädter Künstler Max Fischer vor dem Gebäude zudem den sogenannten „Lobkowitzbrunnen” nach einem Entwurf des Dombaumeisters Richard Triebe. Reliefartige Löwenkopffragmente erinnern hier an das fürstliche Wappen der Familie Lobkowitz. 

Genutzt wurde das Gebäude zuletzt von Kirche und Gemeinde als Pfarrheim und Trauzimmer, wobei der Sanierungsbedarf stark ins Auge fiel. Dieser konnte nun dank einer soliden Finanzierung im Rahmen der Städtebauförderung behoben werden, die aus EFRE-Programm (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) und weiteren Mitteln der Europäischen Union, des Freistaates Bayern sowie des Bezirks bestand. Die Generalsanierung des Schlosses oblag dabei der kirchlichen Gemeinde, die energetische Sanierung dem Markt Waldthurn. Eingeschlossen war hier auch die Erneuerung des Gemeindehauses, das neben einer auf dem Dach integrierten Photovoltaikanlage eine neue Pellet-Heizanlage erhielt. Diese ersetzt neben der alten Ölheizung auch die Elektroheizung im Lobkowitz-Schloss. Hier wurden zur energetischen Optimierung neue Heizkörper, Türen und Fenster eingebaut. Ein Aufzug sowie ein barrierefreies WC sorgen für besseren Zugang und Komfort. Gemeinsam mit dem (nicht geförderten) Rathaus wurde so ein neues weltliches und kirchliches Zentrum geschaffen.

Das denkmalsanierte „Neue Schloss” besteht aus einer zweigeschossigen Dreiflügelanlage, deren Hauptflügel ein Walmdach und in der Mitte ein Rundbogentor besitzt. Dabei bildet die Hofmauer mit eingelassenem Rundbogentor im Westen den Abschluss des Ehrenhofes. (Bild: maxit) 

Kernsanierung eines Baudenkmals 

Um das Schloss wieder instand zu setzen, musste es zunächst jedoch vollständig entkernt werden. Alle Arbeiten erfolgten dabei in enger Absprache mit dem Amt für Denkmalpflege. Auch eine archäologische und bauforscherische Begleitung gehörte zum Prozess. Erst als nur noch die rohen Wände standen, begann die eigentliche Phase der Wiederherstellung. Dabei stellte die schlechte Bausubstanz eine große Herausforderung dar. Noch vor der Fassadensanierung waren Arbeiten am Dach und am massiv geschädigten Mauerwerk notwendig: An diesem kamen zunächst Tonnen von Rissinjektionsmörtel zum Einsatz. Um die Betriebskosten zu reduzieren und Schimmelbildung am nicht gedämmten Mischmauerwerk zu vermeiden, sollte die Fassade zudem mit einem Wärmeschutz ausgestattet werden. Das Fassadenbild galt es jedoch zu erhalten – ein auf den ersten Blick schwer zu meisternder Spagat. Nachdem technische und wirtschaftliche Berechnungen durchgeführt und sogar Musterflächen erstellt wurden, fiel die Wahl letztlich auf das spritzbare Dämmsystem „maxit ecosphere”. Schon mit einer Mindestdicke von drei bis vier Zentimetern konnte „maxit eco 72” den Wärmeverlust über die Außenwand um die Hälfte reduzieren.

Stark zerklüftet erschien das Mauerwerk des „Neuen Schlosses” innen wie außen. Größere Ausbrüche von Mauerstücken konnten hier mit dem Trasskalkmauermörtel „maxit mur 956” wieder eingesetzt werden. Der Altputz blieb teilweise erhalten. (Bild: maxit) 

Das stark zerklüftete Mauerwerk erhielt zunächst aufgrund von Altputzresten eine Haftbrücke aus „maxit eco 70”, die als Grundlage für die eigentlichen Putzarbeiten diente. Benötigt wurde im Anschluss ein schwindarmer Putz, der stark wechselnde Putzbrücken rissfrei überbrücken kann. Hier kam die Ecosphere-Version „maxit eco 72” aus dem Silo zum Einsatz, die innerhalb eines Tages in den geforderten Schichtdicken von 3 bis 6 cm auf die Außenwände aufgebracht werden konnte. Mit dieser Methode ließ sich die gesamte Fläche von rund 800 m² in weniger als zwei Wochen mit der Spritzdämmung versehen. Dabei galt es auf Putzprofile zu verzichten, um das historische Erscheinungsbild nicht zu verändern. Ecken sowie Tür- und Fensterlaibungen wurden jedoch mit Holzlatten verkleidet, um diese später nachzuverputzen. Die Putzflächen weisen bewusst leichte Unebenheiten auf, sodass der historische Charme und individuelle Charakter des Objektes erhalten bleibt.

Bei der Schlosssanierung in Waldthurn erhielt die Spritzdämmung „maxit ecosphere” nach der Grundierung noch eine Gewebespachtelung. Auf diese konnte anschließend der mineralische Putz „maxit ip artista” in altdeutscher gescheibter Putzweise aufgebracht werden. Das Finish bildet die tuchmatt trocknende „maxit Solarfarbe”, die auf Silikonharz mit mineralischer Grundstruktur basiert. 

Mehr Schutz dank Putz

Im ersten Schritt wurde der mürbe Mauermörtel großflächig etwa 2 bis 3 cm tief ausgekratzt und durch den Trasskalkmauermörtel „maxit mur 956” ersetzt. Die erste Unterputzlage folgte nach Abtrocknen des Trass-Zement-Vorspritzmörtels „maxit ip 393” mit dem Kalk-Trass-Unterputz „maxit ip 392” in grober Krönung, um das Schwindmaß gering zu halten. Der eigentliche Unterputz „maxit ip 390” als Kalk-Trassputz ließ sich in einer Dicke von 20 mm auftragen. In Räumen mit hohen optischen Ansprüchen oder bei Anschluss an den Bestandsputz wurde der Kalk-Dünnschichtputz „maxit ip 315 purcalc” dünn aufgezogen und abgefilzt. Einlagig und in wechselnden Dicken konnte in den oberen trockenen Räumen überwiegend „maxit 381 pluscalc” als Innenputz zum eigesetzt werden. Dieser verknüpft die Eigenschaften des Kalkes in der Feuchteaufnahme und -verteilung mit der schwindungsarmen Abbindung eines Hybridbindemittels. 

Seit Abschluss der Sanierung im Frühjahr 2023 zeigt sich das Neue Schloss in Waldthurn wieder in altem Glanz. „Unser Sanierungskonzept ist aufgegangen”, freut sich der ortsan­säs­sige Architekt Rudolf Meißner. 

„Neues Schloss” der Fürstenfamilie Lobkowitz

  • Bauherr: Markt Waldthurn
  • Eigentümer: Katholische Kirchenstiftung Waldthurn
  • Architekt: Dipl.-Ing. Rudolf Meissner, Rosengasse 7, 92727 Waldthurn, Bauleitung durch Dipl-Ing-Arch Petra Reil
  • Gesamtkosten: 1.695.000 Euro
  • Zuschuss Städtebauförderung: 1.187.400 Euro
  • CO₂-Einsparung: ca. 86% (≈ 140 Tonnen/a)
  • Bauprodukte Fassadensanierung: Spritzdämmung „maxit eco 72” (7 Tonnen bzw. ~ 50.000 Liter), Haftbrücke „maxit eco 70”, Armierungsspachtel „maxit eco 73”, Spezialgrundierung „maxit prim eco 1170”, Edelputz „maxit ip artista” sowie „maxit Solarfarbe”
  • Fläche: ca. 800 m²
  • Verarbeiter: Gallitzendörfer Innenausbau und Fassade GmbH, Pleystein
  • Zeitraum: 2022
  • Bauprodukte Innensanierung: Trasskalkmörtel „maxit mur 956”, Kalk-Trassputz „maxit ip 390”, Kalk-Trass-Unterputz „maxit ip 392”, Trass-Zement-Vorspritzmörtel „maxit ip 393”, Kalk-Dünnschichtputz „maxit ip 315 purcalc”, Innenputz „maxit ip 381 pluscalc”, Silikatgrundierung „maxit prim 3020”, Silikatfarbe „maxit kreasil 5020”
  • Fläche: ca. 1.200 m²
  • Verarbeiter: Josef Reger Bau GmbH, Vohenstrauß

Weitere Informationen können per E-Mail an Franken Maxit angefordert werden.

siehe auch für zusätzliche Informationen:

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