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NOE-Schaltechnik: Ortbeton statt Fertigteile beim Bau der Berlin Decks

(4.10.2024) Auf einem ehemaligen Fabrikgelände in der Hauptstadt entstehen die „Berlin Decks”. Hier soll ein moderner und nachhaltiger Arbeits- und Lebensraum für Unternehmen der Industrie geschaffen werden. Die Implenia Hochbau GmbH vertraute bei der Errichtung des ersten Bauabschnitts auf Systeme von NOE-Schaltechnik.

Bau der „Berlin Decks” (Bild: NOE-Schaltechnik) 

Industriegeschichte

Das Gebiet zwischen dem Friedrich-Krause-Ufer und der Fennstraße in Berlin hat eine lange Industriegeschichte. Bereits im Jahr 1912 errichtete hier Thyssen Krupp einen Backsteinbau für seine Verwaltung, später kamen weitere Industriegebäude hinzu. Das 28.000 m² große Areal war ein wichtiger Produktionsstandort. So soll sich an der industriellen Nutzung in Zukunft nichts ändern, wenn auch die Infrastruktur wesentlich moderner wird. Aktuell entsteht hier ein neues Gewerbeprojekt, das auf einer Nutzfläche von 40.000 m² diverse Räume für Büros, Hallen, Labore, Produktion und Gastronomie anbietet.

Hybridfassade

Als Herzstück des Gebäudeensembles ist ein großer Innenhof vorgesehen. Die Hybridfassade des Objektes besteht aus einer inneren Glas- und einer äußeren Keramikschicht. Die äußere, vorgehängte Schicht besteht aus keramischen Lamellen und dient als natürliches Belüftungssystem, das die Luftzirkulation zwischen den beiden Fassadenschichten ermöglichen soll. Der Gebäudeentwurf ist auf größtmögliche Flexibilität ausgerichtet. Dem entsprechen auch die maximal zulässigen Traglasten. Sie liegen im Erdgeschoss bei bis zu 5 Tonnen pro m² und im Obergeschoss bei bis zu 1 Tonne pro m². 

Auf Wunsch der neuen Mieter wurden in bis auf zwei zentralen Bereichen, Zwischendecken eingebaut. Selbst im Rohbauzustand betrachtet, lässt sich bereits jetzt ein heller, offener Arbeitsraum erahnen. Um die Ortbetonwände des Untergeschosses schnell und wirtschaftlich errichten zu können, entschieden sich die Verantwortlichen der Implenia Hochbau GmbH für NOE-Schalung. Das Unternehmen lieferte mehrere Systeme auf die Baustelle - die Wandschalung NOEtop, die leichte Schalung NOE AluL und der Stützenturm NOEprop. Alle Systeme wurden anhand der jeweiligen Aufgabenstellungen in enger Abstimmung mit der Bauleitung ausgelegt.

Auf Wunsch der neuen Mieter wurde an zahlreichen Stellen Zwischendecken eingezogen. (Bild: NOE-Schaltechnik) 

Schalsysteme

Das Implenia-Baustellenteam setzte in den hohen Deckenbereichen NOEprop-Stützentürme ein, um die Höhen von bis zu 7,80 m sicher zu unterstützen. NOEprop ist ein turmähnliches Traggerüst, das sich aus aufstockbaren Einzelstützen und Stützrahmen in verschiedenen Abmessungen zusammensetzt. Diese verleihen dem System eine hohe Flexibilität. Je nachdem, wie sie miteinander kombiniert werden, sind Höhen von bis zu 15,20 m und je nach Belastung variable Stielabstände von 40 bis 240 cm möglich. Die Elemente bestehen aus Aluminium und verhältnismäßig leicht, haben aber dennoch eine Tragkraft von bis zu 160 kN pro Stütze. Auf diese montierten die Baustellenmitarbeiter die NOE-H-20-Deckenschalung bzw. die NOE AluL-Handschalung, um die Boden- und Seitenschalungen für die Decken und die Unterzüge zu schaffen – die zum Teil einen Querschnitt von bis zu 0,8 x 1,4 m hatten. Die Arbeiten konnten teilweise unabhängig von einem Kran ausgeführt werden können. Die NOE AluL ist aus Aluminium und hält einem Betondruck bis 60 kN/m² stand. 

Durch eine Vormontage am Boden wurden auch Einheiten mit 8,25 x1,5 m für das schnelle Umsetzen innerhalb der Bauabschnitte mit dem Kran hergestellt, die zudem keine Verspannung innerhalb der Unterzüge benötigten. Die Wände des Objektes wurden mithilfe der NOEtop-Schalung erstellt. Sie zeichnet sich durch ihre Vielseitigkeit aus und kann dank der integrierten Gurtung bei den Großformattafeln mit der Flexibilität einer Trägerschalung überzeugen. Ihr Stahlrahmen ist mit feuerverzinkten Profilen ausgestattet, die eine lange Lebensdauer gewährleisten. Sie hält einem Betondruck von 88 kN/m² stand und ist in einer Größe von bis zu 530 x 265 cm erhältlich. Auf der Berliner Baustelle kam hauptsächlich die Größe 331 x 265 cm zum Einsatz. 

Im Bauverlauf stelle es sich als sinnvoll heraus, die Schalung auch in anderen Stockwerken einzusetzen. (Bild: NOE-Schaltechnik) 

Betonbauweise

Anfänglich hatten die Planer vorgesehen, nur bei den Wänden im Untergeschoss Ortbeton einzusetzen, die übrigen Wände sollten aus Fertig- oder Halbfertigteilen bestehen. Doch nach genauer Betrachtung erwies sich das als nicht optimal, da viele Teilbereiche noch in Ortbeton beigeschalt werden sollten. Gleichzeitig hatten die Mitarbeiter der Implenia Hochbau GmbH die Erfahrung gemacht, dass mit den NOE-Schalelementen zügig und wirtschaftlich gearbeitet werden kann. Aus diesem Grund entschieden sie sich in Abstimmung mit dem Auftraggeber, diese auch für alle weiteren Bauteile in den Folgegeschossen zu nutzen. So wurden alle Treppenhäuser mithilfe von NOE-Schalsystemen errichtet. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass sämtliche Bauteile aus Beton sichtbar bleiben. Da die Sichtbetonklasse SB2 auszuführen war, lieferte NOE Schalungen der entsprechenden Qualität. 

Da die Sichtbetonklasse SB2 auszuführen war, lieferte NOE Schalungen der entsprechenden Qualität. (Bild: NOE-Schaltechnik) 

Zur Erinnerung: Bei SB2 mit der Schalhautklasse 2 (SHK2) sind Nagellöcher zulässig, sowie Schraub- und Bohrlöcher oder sonstige Schadstellen, die mit einem geeigneten System auszubessern sind. Dies entspricht dem allgemein gültigen GSV-Standard.

In Abstimmung mit der Bauleitung wurden entsprechende Ansichtspläne für die Sichtbetonflächen erstellt und freigegeben. Bei allen sich ändernden Aufgabenstellungen ist es den Mitarbeitern der Firma Implenia Hochbau GmbH mithilfe der NOE-Schaltechnik gelungen, die geforderte Sichtbetonqualität zu erstellen, sodass alle Beteiligten mit den Betonbauteilen zufrieden sind.

Weitere Informationen können per E-Mail an NOE-Schaltechnik angefordert werden.

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