Heizspiegel 2024 veröffentlicht
(27.9.2024) Im Jahr 2023 sind die Heizkosten in Deutschland nach einem starken Anstieg während der Energiekrise teilweise gesunken. Dies geht aus dem aktuellen Heizspiegel für Deutschland hervor, der von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online veröffentlicht wurde. Für die deutschlandweiten Vergleichswerte wurden über 140.000 Gebäudedaten ausgewertet.
Ein durchschnittlicher Haushalt in einer 70-m²-Wohnung in einem Mehrfamilienhaus zahlte im Jahr 2023 für das Heizen mit Gas 1.330 Euro. Das entspricht einem Rückgang von 10% (145 Euro) im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Heizkosten für Wärmepumpen (-28%), Holzpellets (-20%) und Heizöl (-19%) verzeichneten deutliche Rückgänge. Lediglich bei Fernwärme kam es zu einem Anstieg von 8%.
Trotz dieser Entwicklungen liegen die Heizkosten in vielen Fällen weiterhin über dem Niveau vor der Energiekrise im Jahr 2022. Das Heizen mit Wärmepumpen ist jedoch bereits günstiger als mit fossilen Brennstoffen.
Sinkende Energiepreise und Preisbremsen entlasten Haushalte
Der Rückgang der Heizkosten im Jahr 2023 ist in erster Linie auf sinkende Energiepreise und staatliche Preisbremsen zurückzuführen. Diese Preisbremsen, die im Jahr 2023 in Kraft traten, begrenzten den Arbeitspreis für Gas, Fernwärme und Strom, was für viele Haushalte eine spürbare Entlastung bedeutete. Zusätzlich trug die Entspannung auf den Energiemärkten nach der Krise im Jahr 2022 zur Kostensenkung bei. Der um 1% gesunkene Energieverbrauch hatte hingegen nur einen geringen Einfluss auf die Heizkosten.
Anstieg der Fernwärmekosten in 2024 zu erwarten
Für das Jahr 2024 prognostiziert der Heizspiegel eine weitere Senkung der Heizkosten für Gas (-25%), Wärmepumpen (-18%), Holzpellets (-6%) und Heizöl (-4%). Im Gegensatz dazu wird bei Fernwärme ein Anstieg der Kosten um 21% erwartet. Dieser Anstieg wird durch das Auslaufen der Preisbremsen und steigende Energiepreise verursacht. Weitere mögliche Gründe sind eine unzureichende Regulierung und eine intransparente Preisgestaltung.
90% der Haushalte könnten Kosten weiter senken
Trotz der gesunkenen Energiepreise bleibt das Einsparpotenzial hoch. Laut Heizspiegel können 90% der Haushalte durch Verhaltensänderungen und Modernisierungen ihre Heizkosten reduzieren – in einem durchschnittlichen Haushalt um bis zu 1.095 Euro pro Jahr. Bundesweit wären Einsparungen von bis zu 21 Mrd. Euro und 46 Mio. Tonnen CO₂ pro Jahr möglich, was mehr als einem Drittel der Emissionen im Gebäudesektor entspricht.
„Die Heizkosten sind zwar leicht gesunken, aber das Sparpotenzial ist weiterhin enorm”, betont Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. „Viele Haushalte unterschätzen nach wie vor ihren Energieverbrauch und das Sparpotenzial. Der Heizspiegel bietet hier wertvolle Orientierung, wie sich durch gezielte Maßnahmen der eigene Verbrauch und damit die Kosten dauerhaft senken lassen.”
Melanie Weber-Moritz, Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbundes, ergänzt: „Der jährlich erscheinende Heizspiegel bietet schnelle und einfache Hilfestellung beim Einsparen von Energiekosten. Angesichts der gestiegenen Preise für Fernwärme lohnt sich das Sparen vor allem für Bezieher von Fernwärme. Für Mieterinnen und Mieter gilt, dass diese weder über die Art der Heizung noch über den Vertrag mit dem Versorger mitentscheiden können. Umso wichtiger ist deshalb, die Preisentwicklung im Blick zu behalten.”
update 2.10.2024: Der kostenlose Heizspiegel-Flyer steht als PDF-Download unter heizspiegel.de/service-fuer-kommunen zur Verfügung oder kann als Printausgabe (abgepackt zu je 100 Flyern) bestellt werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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- Heizspiegel 2023 (10.10.2023)
- IKND: 7-fache Kosten beim Heizen mit Gas (9.10.2023)
siehe zudem:
- Heizung und regenerative Energie sowie Heizölpreise bei BAULINKS.de
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