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Fraunhofer IEG und IBP: Machbarkeitsstudie zur Klimaneutralität des UNESCO-Welterbes Zollverein 

(21.8.2024) Ab 2030 soll das UNESCO-Welterbe Zollverein klimaneutral sein. In diesem Kontext hat die Stiftung Zollverein die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur klimaneutralen Wärme- und Energieversorgung des knapp 100 ha großen Areals beauftragt. Auf Basis einer Bestandsaufnahme und Analyse der Gebäude auf dem Gelände, werden die Empfehlungen der Fraunhofer-Experten im Oktober 2024 erwartet.

Schacht XII mit Doppelbock-Fördergerüst, Kohlenwäsche und Bandbrücken
(Bild: Jochen Tack / Stiftung Zollverein)
 

1928 begann der Neubau einer kompletten Schachtanlage, die als Zentralförderanlage konzipiert wurde. Die Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer entwarfen die Anlage, die wegweisend für den sachlich-funktionalen Industriebau wurde. Die heutige Kokerei Zollverein wurde zwischen 1957 und 1961 errichtet. Das UNESCO-Welterbe Zollverein zieht jährlich bis zu 1,6 Mio. Besucher an. Über 150 Unternehmen haben sich hier angesiedelt.

Nutzung über- und untertägiger Energiepotentiale

Die besonderen Bedingungen, die das UNESCO-Welterbe Zollverein bietet, sollen in der Machbarkeitsstudie berücksichtigt werden. „Wir wollen alle vorhandenen über- und untertägigen Energiepotentiale nutzen. So könnte etwa die Temperatur des Grubenwassers, die bei 28 bis 35 °C liegt, für die Wärmeversorgung eingesetzt werden”, so René Verhoeven, Projektleiter beim Fraunhofer IEG und Operational Manager des Competence Centers „Bergbaufolgenutzung”.

Eine Analyse der Experten beider beteiligten Fraunhofer-Institute soll Rahmenbedingungen wie das Grubenwasser und dessen chemische Zusammensetzung, den Energiebedarf und die erforderliche thermische Leistung der Liegenschaften des UNESCO-Welterbes Zollverein sowie der benachbarten Bergwerksstrukturen beleuchten. Dabei schließen sie das Wasserhaltungskonzept der RAG AG mit ein.

Förderung durch das NRW-Landesministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung

Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein: „Das UNESCO-Welterbe Zollverein ist ein einzigartiger Ort der Transformation. Als Zukunftsstandort und Reallabor möchten wir ein modernes und nachhaltiges Welterbe weiterentwickeln und damit als Leuchtturm für die Region und andere Welterbestätten stehen. […] Mit Fraunhofer IEG und Fraunhofer IBP haben wir geeignete Partner gefunden, um die Potenziale auf dem Standort zu identifizieren und in konkrete Handlungsschritte zu überführen. Unser Dank gilt insbesondere dem NRW-Landesministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung für die Unterstützung dieses Modellprojekts.”

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