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Neue Primagas Studie zum Potenzial von erneuerbaren Dimethylethern

(20.8.2024) Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden, was allerdings auch heißt, dass die Emissionen im Gebäudesektor von aktuell über 112 Mio. Tonnen CO₂ pro Jahr auf null sinken müssen. Auch in der Industrie müssen die Emissionen drastisch reduziert werden, wie auch in allen anderen Sektoren. Zwei Lösungen hierfür sind in der politischen Diskussion ganz besonders im Vordergrund: die elektrifizierte Energieanwendungen wie Wärmepumpen im Gebäudebereich und grüner Wasserstoff für die Industrie und gewerbliche Anwendungen. Der Blick auf die Sektoren greift zu kurz und auch regionale und lokale Gegebenheiten müssen stärker berücksichtigt werden, so die Meinung des Geschäftsführers von Primagas, Stephan Klosterkamp. 

Geschäftsführer Primagas Stephan Klosterkamp (Bild: Primagas) 

Regionen, die spät, gar nicht oder nur mit hohen Kosten mit diesen Lösungen versorgt werden können, dürfen nicht außer Acht gelassen werden: „Vor allem im ländlichen Raum ist eine flächendeckende Wärmeversorgung lediglich auf der Basis von erneuerbarem Strom oder grünem Wasserstoff zeitnah, wirtschaftlich und sozial verträglich nicht zu erzielen. Auf dem Land brauchen wir absehbare und flexible Lösungen – wie rDME!”. Der regenerative Energieträger sei flexibel einsetzbar, netzunabhängig und sicher. „Sein Potenzial darf daher keinesfalls ungenutzt bleiben, weder privat noch gewerblich,” fordert Stephan Klosterkamp.

Vielflächig einsetzbares rDME

68% der Fläche Deutschlands zählen zum ländlichen Raum, dort leben rund 32% der Bevölkerung. Die Studie des unabhängigen Research-Institut Frontier Economics im Auftrag von Primagas soll unterstreichen, dass rDME genau dort sinnvoll und daher wesentlich für die bundesweite Reduktion von CO₂-Emissionen ist. Je nach Produktionsroute verursacht rDME weniger Kohlendioxid: bis zu 98% weniger als Heizöl und 97% weniger als fossiles Flüssiggas (LPG). Der Energieträger kann perspektivisch klimaneutral und mit Negativemissionen hergestellt und genutzt werden, zudem kann er als Brennstoff zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten und im Gewerbe eingesetzt werden. rDME lässt sich auch als Kraftstoff, als Prozessenergie oder in der chemischen Verarbeitung einsetzen. 

Studienergebnisse

Die Verfasser der Studie haben errechnet, wie hoch das Nachfrage- und Produktionspotenzial von rDME in Deutschland ist, mit dem Ergebnis, dass das Nachfragepotenzial, welches allein im Wärmesektor derzeit bei knapp 1 Mio. Tonnen pro Jahr liegt, kann 2045 bis zu 4 Mio. Tonnen betragen. Weil bis dahin mehr als 2,2 Mio. Heizungen hierzulande von fossilem Flüssiggas und Öl auf rDME umgestellt werden könnten und zusätzlich davon auszugehen sei, dass auch Sektoren wie Industrie, Land- und Forstwirtschaft ihre rDME-Nachfrage erhöhen werden. Mit rDME lassen sich somit anhand dieser hochgerechneten Werte mindestens 4,5 Mio. Tonnen CO₂ pro Jahr einsparen. 

Bereits seit September 2023 testet Primagas die technischen Voraussetzungen für eine Nutzung im sächsischen Kesselsdorf. Das Ziel: rDME in den kommenden Jahren als einen weiteren regenerativen Energieträger für den Einsatz in Standard-Heizungsanlagen anbieten zu können.

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