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DAA SolarIndex Q2 2024: Balkonkraftwerke vs. Dachanlagen

(2.8.2024) Im zweiten Quartal 2024 beobachtet DAA im Heimsegment ein geringes Interesse an PV-Anlagen und Solarspeichern. Die PV-Nachfrage findet vorrangig verstärkt im gewerblichen und Freiflächensektor statt.

DAA SolarIndex Q2 2024. (Bild: DAA GmbH) 

Mögliche Gründe für verhaltende PV-Nachfrage

Der Importwert von Photovoltaikanlagen ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwa zwei Drittel zurückgegangen. Auch die Produktion von PV-Modulen in Deutschland sank in diesem Zeitraum. Beides weise auf eine gesunkene Nachfrage hin. Dies kann auch an gut gefüllten Lagern (Produktion 2023) liegen, die sich nun bei der geringeren Nachfrage nur langsam leeren.

Ebenso liege die anhaltende Zurückhaltung bei der Nachfrage in der unsicheren wirtschaftlichen Situation begründet, was sich auch am schwachen Heizungsmarkt zeigt. Fallende Modulpreise und moderat steigende Strompreise sollten für das Interesse an einer eigenen PV-Anlage sprechen. Weiterhin hohe und steigende Zinsen hemmen allerdings die Investionskraft. Auch die vergleichsweise geringe Einspeisevergütung mit wieder eingesetzter Degression verunsichern Verbraucher.

Gewerbliche PV-Anlagen stärker gefragt

Laut einer Umfrage des Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW) verzeichnete die Mehrzahl der Installationsbetriebe im Heimsegment in den letzten Quartalen eine rückläufige Nachfrage nach Solardächern. Daraus resultieren in diesem Segment bis 30 kWp rund 5% weniger Inbetriebnahmen als im Vorjahreszeitraum. Einen großen Zulauf habe es laut BSW im ersten Halbjahr 2024 hingegen bei Freiflächen-Photovoltaik und auf Firmendächern gegeben. Hier gab es ein Plus von rund 55%.

Mehr Balkon und weniger Dach

Weiterhin ist anzunehmen, dass vor allem kleinere private Photovoltaikanlagen durch Balkonkraftwerke ersetzt wurden. So wurden laut Bundesnetzagentur im zweiten Quartal 2024 rund 152.000 der kleinen privaten Solaranlagen bis 800 W beim Marktstammdatenregister registriert. Grund für den großen Zuwachs kann die starke Vereinfachung im Rahmen des Solarpaket I sein. Außerdem ist diese Investition finanziell deutlich überschaubarer.

Bundesnetzagentur meldet gewerblichen Zubau

Wohl auch durch den anhaltenden Zubau im Bereich Freifläche und gewerbliche Anlagen vermeldet die Bundesnetzagentur weiterhin gute Zubauzahlen. Sie liegen im zweiten Quartal jeden Monat jenseits von 1 GWh. Die DAA-Indexzahlen sind jeden Monat über 100. Somit schreitet der Ausbau der Solarenergie weiter voran. Auffällig ist die aktuelle Verlagerung weg vom privaten Ausbau eher hin zum gewerblichen. 

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