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Siemens verwandelt Industriestandort in Stadt der Zukunft – mit Siemens Xcelerator

(22.7.2024) Am 25. Juni 2024 feierte Siemens in Berlin die Grundsteinlegung für eines der größten europäischen Stadtentwicklungsprojekte – in Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz und des regierenden Bürgermeisters von Berlin Kai Wegner. In Siemensstadt Square, mit einer Fläche von 76 ha und einer Geschossfläche von über 1 Mio. m² werden rund 35.000 Menschen leben und arbeiten. Das Projekt ist eine Blaupause zur Erforschung, wie Stadtentwicklung im Bestand und Industrietransformation weltweit erfolgreich gestaltet werden können. Den Stadtteil machen digitale Technologien der gesamten Siemens Xcelerator Plattform zukunftsfähig und lebenswert, dazu gehören ganzheitliche digitale Zwillinge bis hin zu Künstlicher Intelligenz (KI). 

Zukunftsort Siemensstadt Square in Berlin aus der Vogelperspektive (Bild: Siemens AG) 

Auf dem über 100 Jahre alten Industrieareal in Berlin-Spandau entsteht gemeinsam mit zahlreichen Projektpartnern ein Zukunftsort, der Produktion, Forschung, Lernen, Wohnen und Leben vereint. Insgesamt wird auf 270.000 m² Wohnraum für bis zu 7.000 Menschen geschaffen, davon 30% als sozialer Wohnungsbau. Zusätzlich entstehen bis zu 20.000 Arbeitsplätze durch zahlreiche Firmen und Partner. Die Transformation des Stadtteils stärkt die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts und macht die ansässigen Industriearbeitsplätze wettbewerbs- und zukunftsfähig.

Siemens selbst tätigt seine größte Einzelinvestition für diesen Stadtteil mit 750 Mio. Euro – ein starkes Bekenntnis zum Industriestandort Deutschland. Bis 2035 wird sich das Gesamtprojektvolumen auf bis zu 4,5 Mrd. Euro belaufen.

Bundeskanzler Olaf Scholz erklärt: „Diese Grundsteinlegung macht Mut. Denn sie zeigt, was wir in Deutschland schon heute schaffen können – in der Stadtplanung und beim Bau von modernen Quartieren. Die Siemensstadt bleibt auch in Zukunft, was sie seit 125 Jahren ist – ein Ort des Aufbruchs, ein Ort der Zukunft und der Zuversicht!”

Roland Busch, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG betont: „Siemensstadt Square wird die Blaupause für die Stadt der Zukunft. Künstliche Intelligenz, digitale Zwillinge und andere Technologien der Siemens Xcelerator Plattform verwandeln hier einen historischen Industriestandort in einen Motor für gutes, gesundes Wachstum. CO₂-Neutralität wird durch automatisierte Produktion und Gebäudetechnik, optimiertes Energiemanagement und grüne Mobilität gewährleistet. Es ist eine Blaupause für nachhaltiges Wachstum, für Wettbewerbsfähigkeit durch Digitalisierung.”

Auch der regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner sagt: „Berlin hat einen neuen Zukunftsort: Mit der Grundsteinlegung für das neue Stadtquartier Siemensstadt Square beginnen wir ein großartiges Stadtentwicklungsprojekt in Berlin. Inmitten eines der am stärksten wachsenden Entwicklungsräume der Hauptstadt entsteht eine fortschrittliche und nachhaltige ‚Smart City’, die entscheidend dazu beitragen wird, dass Berlin seine Klimaziele erreichen kann und dringend benötigte Fachkräfte in die Stadt kommen, auch weil sie hier Wohnraum mit hoher Aufenthaltsqualität finden werden. Mein großer Dank gilt Siemens, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen sowie dem Bezirk Spandau für die außerordentlich gute Zusammenarbeit bei diesem Leuchtturmprojekt.”

Silos verschwinden mit digitaler Transformation

Wie Technologien der Siemens Xcelerator Plattform digitale und nachhaltige Lösungen auf allen Ebenen der Stadt miteinander verbinden, zeigt der Siemensstadt Square: von intelligenten nachhaltigen Gebäuden mit Photovoltaik-Dächern über KI-optimiertes Biodiversitätsmonitoring bis hin zu Elektromobilitätslösungen.

Das Herzstück der Planung, Optimierung und des Betriebs der städtischen Infrastruktur ist ein ganzheitlicher digitaler Zwilling. Dieser konsolidiert alle Datenpunkte aus einem Campus-Zwilling, Gebäude-Zwilling und Energie-Zwilling. Ein vollständiges virtuelles Abbild des Quartiers und Datensilos verschwindet durch die intelligente Verknüpfung und Nutzung der Informationen. Dadurch können mögliche Fehler in der digitalen Stadt erkannt und in der realen Welt vermieden werden. Verbesserungspotentiale werden in der digitalen Welt kontinuierlich identifiziert und umgesetzt, wodurch auch Visionen erprobt und eine lebenswerte Zukunft aktiv gestaltet werden können.

Virtuelles Bild aus dem digitalen Zwilling (Bild: Siemens AG) 

In Zusammenarbeit mit Bentley Systems, einem Partner der Siemens Xcelerator Plattform wurde der Campus-Zwilling entwickelt, der nun als digitaler Echtzeit-Masterplan fungiert und alle relevanten Daten von Bauinformationen bis zum Planungsstand zusammengeführt. Die fotorealistische Umplanung des Bestandsareals wird mit dem gebäude-Zwilling realisiert, der Teil der Software Suite Building X der Siemens Xcelerator Plattform ist. Siemensstadt Square dient hier als Leitkunde, „Customer Zero”. Im laufenden Betrieb wurden bereits über 100 Jahre alte Industriegebäude mit rund 250.000 m² Fläche in einen „begehbaren” Zwilling integriert. Mit dem Energie-Zwilling werden der virtuellen Welt Prognosen gestellt und Versorgungsvarianten überwacht, um die Energieversorgung des Quartiers zu optimieren. 

Die Energieeffizienz, den Verkehr und das Abfallmanagement durch Datenanalyse wird durch eine integrierte KI optimiert und ermöglicht so Vorhersagen. 

„Vor 30 Jahren habe ich in Siemensstadt meine Ausbildung und meine Karriere begonnen. Heute darf ich hier als Vorstandsmitglied zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen den Grundstein für einen Kiez der Zukunft legen. Das ist für mich als Berliner ein besonderer Tag. Nach über 100 Jahren als geschlossenes Produktionsareal wird Siemensstadt Square ein Ort der Begegnung. Ein Ort, der inklusives und klimagerechtes Zusammenleben ermöglicht und der die Zukunft der Berlinerinnen und Berliner maßgeblich prägen wird. Das ist ein Leuchtturm für Berlin, Deutschland und Europa”, sagt Cedrik Neike, Mitglied des Vorstands der Siemens AG.

Ein neues Stück Berlin – der nachhaltige Kiez

Das durchgängige Energiekonzept des Projekts zeigt, wie gewachsene Städte ihre CO₂-Emissionen reduzieren können. Hier wird gemeinsam mit den Berliner Wasserbetrieben und einem Energieversorger der größte Abwasserwärmetauscher Europas installiert: Emittiert das Viertel heute noch rund 3.000 Tonnen CO₂ im Jahr, was dem Jahresverbrauch von umgerechnet 2.100 Autos mit Verbrennungsmotor entspricht, wird diese Anlage in Kombination mit Wärmepumpen das Quartier bereits ab 2026 zu 100% CO₂-neutral mit Wärme und Kälte versorgen. Der hierfür benötigte Strom wird ausschließlich aus erneuerbaren und lokalen Energien gewonnen – sogar bei deutlich mehr Bewohnern und höherer Produktivität als bislang. 

Siemensstadt Square erleben – die Bauphase für Modul 1 beginnt

Die Bauphase für Modul 1 des Projekts beginnt mit der Grundsteinlegung, sodass bereits ab Juli 2024 die ersten Besucher und Partner das neue Siemensstadt Square in einem Showroom im historischen Verwaltungsgebäude erleben können. Die ersten zwei Gebäude werden dann im Herbst 2026 fertiggestellt sein: Ein Atriumgebäude als Siemens Hub Berlin und ein Info-Pavillon, der die Nachbarschaft über den Projektfortschritt informiert.

Zudem entsteht ein 60 m hohes Hochhaus, welches unter anderem Teil des Teams von Siemens Mobility beherbergen wird. Auch ein neu gestalteter Eingangsplatz soll bis Mitte 2027 realisiert werden. 

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